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Psychologie 3 Tipps, wie du es schaffst, weniger verurteilend zu sein

Zwei Frauen sitzen draußen auf einer Treppe: 3 Tipps, wie du es schaffst, weniger verurteilend zu sein
© mimagephotos / Adobe Stock
Wann hast du das letzte Mal eine Person vorschnell verurteilt? Wenn wir ehrlich sind, passiert das den meisten von uns regelmäßig. Diese drei Strategien könnten dir dabei helfen, anderen offener zu begegnen – und sie nicht sofort zu bewerten.

Unser Gehirn liebt Schubladendenken. Die Person trägt eine bestimmte Art von Kleidung? Dann hat sie sicher diese Eigenschaften, Einstellungen und Werte. Jemand macht Yoga? Dann ist der Mensch garantiert ein wenig esoterisch und achtet auf seine Ernährung. Eine Person ist übergewichtig? Dann ist sie bestimmt faul, isst ungesund und treibt keinen Sport.

Dieses sofortige Verurteilen kann es unserem Gehirn im Alltag leichter machen, schnelle Entscheidungen zu treffen. Aber es sorgt auch dafür, dass wir andere vorschnell und oft zu Unrecht in eine Schublade stecken. Das kann bei den oben genannten Beispielen passieren, wenn wir Menschen nach ihrem Äußeren beurteilen. Es kann aber auch dazu führen, dass wir nur schwer ertragen können, wenn jemand eine andere Meinung vertritt als wir.

Bei solchen Gedanken wie den obigen Beispielen haben wir uns sicher alle schon mal selbst ertappt. Den meisten von uns würde es daher sicher guttun, bewusst darauf zu achten, andere nicht so schnell zu bewerten. Nur wie? Diese Tipps können dir vielleicht helfen, ein wenig offener zu sein.

Diese 3 Strategien könnten dir dabei helfen, andere weniger zu verurteilen

1. Neugierig sein

Die einfachste Methode, um anderen gegenüber offen zu sein, ist, ihnen mit Neugier zu begegnen. Jemand irritiert dich mit einer Aussage oder Haltung zu einem Thema? Anstatt die Person sofort in eine Schublade zu stecken, frag nach. Was genau meint sie damit? Was bringt sie zu dieser Annahme? Was bedeutet das für sie? Das muss nicht dazu führen, dass du die Meinung deines Gegenübers übernimmst, aber es hilft dir vielleicht, seinen Standpunkt, seine Lage und seine Prägungen zu dem Thema zu verstehen.

2. Nicht alles persönlich nehmen

Der Mensch ist egozentrisch. Wir alle neigen dazu, erst mal uns selbst zu sehen und den Blick darauf zu richten, was eine bestimmte Situation oder Entwicklung für uns bedeutet. Das kann auch dazu führen, dass wir Aussagen oder selbst das Aussehen anderer Menschen viel mehr auf uns beziehen, als es angebracht wäre.

"Was nimmt die sich eigentlich raus, so zur Arbeit zu kommen?" – "Dass der sich traut, so öffentlich seine problematische Haltung zu zeigen!" Solche Gedanken können zeigen, dass Verhaltensweisen anderer Menschen dich womöglich triggern, weil diese zu sich selbst und ihren Überzeugungen stehen, und dir das selbst vielleicht schwerfällt. Uns selbst hin und wieder zu hinterfragen und zu schauen, ob das Verhalten einer Person bei uns persönlich mehr auslöst, als es müsste, kann helfen, andere nicht vorschnell in eine Schublade zu stecken.

3. Erst mal beobachten

Auch wenn es den meisten von uns schwerfällt: Wir müssen nicht immer sofort auf alles reagieren. Wenn eine Person sich aus unserer Sicht fragwürdig verhält, merkwürdig aussieht oder kritische Meinungen vertritt, können wir die Situation auch erst mal beobachten (hier geht es natürlich nicht darum, dass jemand etwa einen anderen Menschen rassistisch beleidigt – in solchen Momenten ist nicht Beobachten gefragt, sondern Zivilcourage).

Achtsamkeit kann uns in vielen Situationen helfen: Erst mal nehmen wir nur wahr, was uns irritiert, wir beobachten und versuchen dann vielleicht, hinter die Fassade zu schauen. Welche Körpersprache zeigt die Person? Wie ist ihre Wortwahl? Wenn wir genau hinschauen und aufmerksam zuhören, haben wir womöglich die Chance, mehr darüber zu erfahren, was hinter dem steckt, was uns ein Störgefühl vermittelt.

mbl Brigitte

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