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Laut Altersforscher Die Formel des Glücks: Das machen glückliche ältere Menschen anders

Ein glückliches älteres Paar kuschelt auf dem Sofa
© simona / Adobe Stock
Einige ältere Menschen strahlen eine Zufriedenheit aus, die wir uns nur wünschen können. Doch wie schaffen es glückliche Senior:innen, das Leben zu genießen? Ein Altersforscher gibt Tipps.

Einige Tricks von Oma über das Glück im Leben haben wir schon kennengelernt. Zum Beispiel ihr Lieblingshobby, das für gute Stimmung sorgt. Und wenn wir ehrlich sind, möchten wohl nur wenige von uns noch einmal jünger und in so vielen Dingen unerfahrener sein als jetzt. Denn wir lernen sehr viel im Verlauf unseres Lebens und darauf können und dürfen wir ruhig stolz sein und uns freuen. Doch was führt laut Altersforschung dazu, dass wir auch in hohem Alter glücklich und zufrieden bleiben? 

Eine Frage der Einstellung

Eine positive Sicht auf unser Leben als Senior:in kann uns scheinbar einige Lebensjahre schenken. So zeigt es beispielsweise eine Studie aus 2022, die wir hier bereits näher beschrieben haben. Altersforscher Klaus Rothermund erklärt im Gespräch mit FOCUS online: "Menschen, die eine positive Vorstellung vom eigenen Alter haben, leben länger." Er ist Mitglied des Direktorats des Zentrums für Alternsforschung Jena und leitet den Bereich Allgemeine Psychologie. Die positive Einstellung habe vor allem mit Motivation zu tun, so Rothermund weiter. "Diese Leute sind motiviert, sich Gedanken zu machen über ihr Alter, sie sind bereit, etwas zu investieren." Bei anderen Menschen würde dieser Lebenswille oft irgendwann schwinden. Wichtig sei es darum, dass Menschen etwas finden, worauf sie sich freuen können.

Das Alter neu denken

Zwar gibt es immer öfter Stimmen, die versuchen das Tabu des Alterns zu brechen und klarzumachen, dass das Leben nicht mit Anfang 60 nur noch an Lebensqualität einbüßt. Alte Menschen werden aber immer noch im Alltag als schwach und hilfsbedürftig dargestellt. Die Pandemie habe dazu ebenfalls durch die Einordnung von Senior:innen in die Risikogruppe beigetragen und diese Stereotype gefestigt: "Wir müssen das Alter radikal neu denken", so Klaus Rothermund.

Im Hinblick auf die steigende Lebenserwartung der Menschen heißt das: Anstatt das Altern mit Krankheitsbildern und Schwäche zu verteufeln, sollte der Fokus auf die Gesundheitsspanne gelegt werden. Also den Zeitraum des gesunden Alterns. Teilweise sei das sogar schon passiert, beispielsweise wurde vermehrt über die Besonnenheit älterer Menschen während der Pandemie gesprochen. "Ich habe den Eindruck, dass vielen Leuten klar geworden ist, dass wir ohne die Flexibilität und Hilfe älterer Menschen nicht so durch die Krise gekommen wären", so der Altersforscher weiter. "Angefangen mit Unterstützung bei der Kinderbetreuung über finanzielle Unterstützungen bis zu flexiblem Beistand, als sie eingesprungen sind, als das medizinische Personal knapp war, als Lehrer krank wurden." Senior:innen trugen dazu bei, gesellschaftliche Probleme aufzufangen und rückten sich mit Hilfsaktionen in ein positives Licht. Viele (ältere) Menschen nähten zum Beispiel zu Beginn der Krise Masken und verteilten sie in der Gemeinde. Ihr Umgang mit der Lage habe vermutlich viele beeindruckt, so der Psychologe.

Wir können nicht immer 17 sein, müssen das aber auch nicht wollen

Generell sollte es in der Gesellschaft öfter positive Berichte über das Altern geben. Denn es betrifft uns in jeder Lebensphase – kontinuierlich. Sind wir noch jünger, fällt uns das nur weniger stark auf. Ab einem gewissen Punkt merken wir dann, dass unsere Glieder anfangen zu schmerzen und wir weniger Energie haben. Allerdings vergessen wir dabei oft, dass das auch unserem Lebensstil geschuldet ist. Neben einer Arbeitswoche oder dem allgemeinen Stress des Alltags, dem wir ausgesetzt sind, fällt es schließlich oft schwer, uns um uns selbst oder unseren Körper zu kümmern. Das kann dazu führen, dass wir weniger fit werden und möglicherweise auch negativer gestimmt sind. Dabei muss es nicht immer der heftigste Fitnessplan sein. Leichte Übungen oder gelegentliche (kurze) Spaziergänge tun schon etwas für die Gesundheit, mental und auch physisch. Prominente Beispiele wie Jane Fonda, 85, oder Robert de Niro, 79, zeigen, dass das Alter nicht nur mit Gebrechlichkeit und Krankheit gleichzusetzen ist. Es liegt allerdings an uns, positiv voranzugehen, etwas für uns zu tun und eine Motivation zu finden, die uns hilft, sich auf das Älterwerden zu freuen.

Verwendete Quellen: Leibniz-Institut für Alternsforschung, National Library of Medicine, Focus

lkl Guido

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