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Emophilia Schnell verliebt? Darum kann es schlecht für dich sein

Emophilia: Frau hält Herzluftballons und macht einen Kussmund
© Look Studio / Shutterstock
Schon mal von Emophilia gehört? Was es mit Verliebtsein zu tun hat und wann es problematisch werden könnte, erfährst du hier.

Schmetterlinge im Bauch, aufregende Dates und die Neugierde auf einen anderen Menschen: Verliebt sein ist ein herrliches Gefühl! Einige schwören auf Liebe auf den ersten Blick, andere machen gute Erfahrungen mit Slow Love. Doch nicht immer hält das Verliebtsein lange an ... 

Verliebt ins Verliebtsein

Es gibt diese Menschen, die von einer Beziehung in die andere fallen, während andere wiederum Zeit brauchen Beziehung und Trennung zu verarbeiten. Eine neue Liebe kommt erst später wieder in ihr Leben. Generell sind Menschen nun mal unterschiedlich und einige verlieben sich halt schneller, andere eher langsam – und beides ist natürlich in Ordnung. Die Tendenz sich schnell, einfach und oft zu verlieben, wird Emophilia genannt. Wenn dir Sätze wie

  • "Ich verliebe mich leicht",
  • "Ich neige dazu, es in meinen Beziehungen zu überstürzen" oder
  • "Ich liebe das Gefühl verliebt zu sein"

nicht fremd sind, neigst du vielleicht zu Emophilia. Verliebt sein ist schön, keine Frage. Diese Strohfeuerliebe oder emotionale Promiskuität, wie es manches Mal auch genannt wird, muss also nichts Schlechtes sein. Doch sie kann unschöne Züge annehmen.

Emophilia und die Dunkle Triade

So haben Forscher*innen herausgefunden, dass Menschen mit Emophilia sich besonders zu Menschen hingezogen fühlen, die zur Dunklen Triade gehören. Das klingt nach einem Film aus Hollywood, damit sind aber die Persönlichkeitsmerkmale des Narzissmus, Psychopathie und Machiavellismus gemeint. Eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber Menschen ist ihnen gemein:

  • Der Narzisst ist selbstverliebt und sucht Bewunderung und Anerkennung
  • Der (subklinische) Psychopath ist rücksichtslos, impulsiv, risikobereit und fürchtet keine Konsequenzen.
  • Der Machiavellist ist risikoaffin, berechnend und manipulativ.

Das Forschungsteam hat dazu 257 Menschen nicht nur nach eigenen Persönlichkeitseigenschaften abgefragt, sondern auch wie ihr perfekter Partner sein sollte. Diejenigen, die zu Emophilia neigten, sahen in Menschen mit Charakterzügen der Dunklen Triade ihren perfekten Partner. In einer zweiten Studie mit 185 heterosexuellen Frauen, sollten diese gefakte Datingprofile bewerten. Bei den Profilen handelte es sich um Männer, die vorher von den Forschern bereits der Dunklen Triade in verschiedenen Ausprägungen (von schwach bis stark) zugeordnet wurden. Frauen mit einer Emophilia-Tendenz fühlten sich stärker zu allen Profilen hingezogen. Und sie bewerteten die Männer mit den ausgeprägten negativen Eigenschaften besser, als die Probandinnen ohne Neigung zu Emophilia.

Die Schattenseiten von Emophilia

Wer sich schnell, leicht und oft verliebt, tut dies aber nicht zwingend in einen Narzissten oder Ähnliches. Scheinbar haben sie die Tendenz sich zu jedem hingezogen zu fühlen, nichtsdestotrotz sind sie mehr als andere, Menschen mit den beschriebenen negativen Eigenschaften zugeneigt. Der Nachteil? Es kann dazu führen, dass Menschen mit Emophilia von manipulativen Menschen ausgenutzt werden. Und die Forscher*innen vermuten, dass sie sogenannte Red Flags, also Warnzeichen, ignorieren und in einer ungesunden Beziehung landen. Woran du eine toxische Beziehung erkennst, erfährst du hier.  

Verwendete Quellen: Lechuga, J., & Jones, D. N. Emophilia and other predictors of attraction to individuals with Dark Triad traits. Personality and Individual Differences168, psychologytoday.com, lehmiller.com

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