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Sexuelle Unlust Was hilft gegen sexuelle Unlust bei Frauen?

Was hilft gegen sexuelle Unlust bei Frauen? Frau sitzt traurig auf einem Bett
© Tatyana Gladskih / Adobe Stock
Sexuelle Unlust kann eine Beziehung belasten. Die Ursachen sind dabei jedoch sehr individuell. Hier findest du Tipps gegen die Flaute im Bett.

Inhaltsverzeichnis

Bei manchen Menschen rufen erotische Gedanken Erregung und Vorfreude auf sexuelle Begegnungen hervor. Das Verweilen in diesen Vorstellungen kann sie anmachen oder zur Selbstbefriedigung führen. Bei anderen hingegen löst allein das Wort "Sex" schon Verlegenheit, sexuelle Unlust oder Scham aus. Was davon ist normal? Beides! Besser gesagt: Beides kommt vor und ist keineswegs ein Grund, um sich zu schämen.

Was ist sexuelle Unlust?

Für eine wachsende Zahl von Frauen fordern sinkende Hormone, beruflicher Stress, Beziehungsprobleme, die Wechseljahre und andere Probleme ihren Tribut im Schlafzimmer. Der Libidoverlust zählt zu den häufigsten Formen der sexuellen Funktionsstörungen bei Frauen aller Altersgruppen. Eine Studie hat gezeigt, dass fast ein Drittel der Frauen im Alter von 18 bis 59 Jahren das Interesse am Sex verloren hat. Anders als das Hauptproblem der Männer, die Erektionsstörung, wird das größte sexuelle Problem der Frauen durch eine Kombination aus psychischen und physischen Faktoren verursacht – die nicht einfach durch das Einwerfen einer Pille zu beheben sind.

Sexuelle Unlust bei Frauen kann viele Formen annehmen und verschiedene Ursachen haben. Dennoch zögern viele Frauen, mit medizinischen Fachkräften über ihre Sexualität zu sprechen. Natürlich ist das nicht immer vonnöten. Denn, wie jedes andere Bedürfnis, muss Lust nichts Dauerhaftes sein. Wir haben nicht ständig Hunger und sind nicht nonstop müde – also haben wir auch nicht rund um die Uhr Lust auf Sex. Mache dir also keine Gedanken, wenn du hin und wieder sexuelle Unlust verspürst. Ist sie jedoch dauerhaft Teil deines Lebens und belastend für dein Wohlbefinden, dann findest du hier Informationen und Antworten.

Sexuelle Unlust bei der Frau

Unlust ist häufig nichts, was nicht behandelt werden könnte. Oftmals ist der Libidoverlust auch nur vorübergehend. Wichtig ist jedoch, der Ursache auf den Grund zu gehen:

  • Nimmst du bestimmte Medikamente ein, die sexuelle Unlust fördern?
  • Kannst du körperliche Gründe ausschließen?
  • Hast du im Moment (oder schon seit längerem) Stress?
  • Gibt es etwas, dass dich oder deine Beziehung belastet?

Vermutest du eine körperliche Ursache, solltest du mit deiner:m Hausärzt:in oder Gynäkolog:in darüber sprechen. Die Lustlosigkeit kann bei Frauen auch hormonelle Gründe haben, wie die Einnahme der Pille, aber ebenso eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre. Genauso schlecht für die Libido ist konstanter Stress, zum Beispiel mit einem Neugeborenen oder auf der Arbeit. In stressigen Zeiten helfen dir ein praktisches Stressmanagement und Entspannungstechniken, wie zum Beispiel Progressive Muskelentspannung.

Läuft es in eurer Beziehung im Moment nicht gut, hilft wohl nur eines: die Probleme benennen und mit dem Partner oder der Partnerin reden. Es muss (wahrscheinlich) nicht gleich der Gang zum Paartherapeuten sein, hier findest du Tipps und Alternativen zur Paartherapie.

Was sind die Ursachen für sexuelle Unlust bei Frauen?

  • Beziehungsprobleme: Mangelnde emotionale Befriedigung in der Beziehung, die Geburt eines Kindes oder die Pflege eines geliebten Menschen können das sexuelle Verlangen verringern.
  • Soziokulturelle Einflüsse: Beruflicher Stress, Druck durch Gleichaltrige und die Darstellung von Sexualität in den Medien können die sexuelle Unlust verstärken.
  • Niedriges Testosteron:Testosteron beeinflusst den Sexualtrieb sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Der Testosteronspiegel erreicht bei Frauen mit Mitte 20 seinen Höhepunkt und nimmt dann bis zur Menopause stetig ab.
  • Medizinische Probleme: Psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Krankheiten wie Endometriose oder Schilddrüsenerkrankungen beeinträchtigen die Libido einer Frau – sowohl psychisch als auch physisch. Und kommt es in den Wechseljahren zu Scheidentrockenheit, tut Sex einfach weh, selbst wenn die Lust eigentlich da wäre. Doch die vergeht dann sofort wieder.
  • Medikamente: Bestimme Antidepressiva, blutdrucksenkende Medikamente und orale Verhütungsmittel können den Sexualtrieb auf verschiedene Weise verringern.
  • Alter: Der Androgenspiegel im Blut sinkt bei Frauen mit zunehmendem Alter kontinuierlich. Androgene sind vor allem als Vorstufe für die Östrogenbildung wichtig. Zudem steigern sie die Libido.

Was hilft gegen sexuelle Unlust bei Frauen?

Sexuelle Unlust wird bei Frauen oft durch eine Kombination von körperlichen und psychologischen Faktoren verursacht. Daher sind in der Regel mehrere Behandlungsansätze erforderlich. Sobald du die Faktoren, die dein geringes sexuelles Verlangen verursachen, ermittelt hast, kannst du unter anderem folgende Behandlungsmöglichkeiten in Betracht ziehen:

  • Behandlung der zugrunde liegenden medizinischen Probleme: Medizinische Probleme, die zu einem niedrigen sexuellen Verlangen beitragen, können eine chirurgische Behandlung erfordern, wie zum Beispiel die Entfernung schmerzhafter Myome (gutartige Wucherungen innerhalb der Muskelschicht der Gebärmutter).
  • Vaginale Östrogene: Bei Frauen nach der Menopause kann vaginale Trockenheit mit vaginalen Östrogencremes oder Zäpfchen behandelt werden.
  • Sensualitätstraining nach Masters und Johnson: Hierbei handelt es sich um ein Verfahren, das speziell den Abbau von Erwartungsängsten zum Ziel hat. Es wurde von den amerikanischen Sexualforscher:innen William Howl Masters und Virginia Eshelman Johnson entwickelt. Mithilfe dieser Therapie lassen sich oft Libidostörungen, sexuelle Erregungsstörungen, Orgasmusstörungen oder auch psychisch bedingte Schmerzsymptome behandeln. Es handelt sich um eine Paartherapie, bei der beide Partner:innen zusammen arbeiten, um ihr sexuelles Empfinden zu steigern.
  • Hormone: Wenn die sexuelle Unlust bei Frauen durch einen unregelmäßigen Zyklus oder eine Schilddrüsenerkrankung ausgelöst wird, kannst du dem mit der Einnahme bestimmter Medikamente entgegenwirken.
  • Gesprächspsychotherapie: Bei einigen sexuellen Dysfunktionen – darunter auch sexueller Unlust – kann eine Gesprächspsychotherapie hilfreich sein. Sie versucht die partnerschaftlichen Konflikte oder Traumata zu ergründen, die für die sexuelle Störung verantwortlich sind. Das Ziel der Therapie ist ein gestärktes Selbstbewusstsein.
  • Selbstbefriedigung: Manchmal setzen wir uns selbst unter Druck, wenn wir mit eine:m anderen schlafen. Es kann hilfreich sein, herauszufinden, was dir gefällt – zum Beispiel, indem du dich selbst befriedigst. So kannst du deinem Partner oder deiner Partnerin zeigen, was dir gefällt. Zudem kann es auch hilfreich sein, dir nicht den Orgasmus als Ziel zu setzen, sondern generell sexuelle Lust zu verspüren. Sei experimentierfreudig.
  • Doppelte Lust: Manchmal kann es uns auch erregen, zu sehen, wie der oder die Sexualpartner:in Lust empfindet. Sei mutig und frage, was ihm oder ihr gefällt und erlebt gemeinsam die sexuelle Lust.
  • Körpergefühl: Wenn du ein positives Körpergefühl hast, kannst du den Geschlechtsverkehr besser genießen. Gelingen kann dir das durch eine gesunde Ernährung, Spaziergänge in der Natur, Meditation oder Sport.
  • Atmosphäre: Die richtige Musik, Kerzen, frische Bettwäsche oder eine aufgeräumte, saubere Wohnung können dafür sorgen, dass deine sexuelle Lust positiv beeinflusst wird.

Gibt es Hausmittel gegen die sexuelle Unlust bei Frauen?

Natürlich gibt es kein Patentrezept für mehr sexuelle Lust: Nicht nur die Ursachen sind unterschiedlich, auch jeder Mensch ist anders und springt auf Dinge individuell an. Hausmittel gegen sexuelle Unlust können sicherlich keine Wunder vollbringen, aber sind auf jeden Fall einen Versuch wert:

  • Omega-3-Fettsäuren sollen ein Boost für die Libido sein (enthalten zum Beispiel in Seefisch, Leinöl oder Chiasamen).
  • Sind Scheidentrockenheit oder Schmerzen der Grund für die Lustlosigkeit, kann Gleitgel Abhilfe schaffen.
  • Bewegung hilft Stress abzubauen und fördert die Durchblutung, was wiederum den Geschlechtsorganen zugutekommt.

Natürliche Aphrodisiaka gegen sexuelle Unlust bei Frauen

Es gibt zahlreiche Pflanzen, Gewürze und Lebensmittel mit aphrodisierender Wirkung, die auch hierzulande zur Steigerung der Libido eingesetzt werden. Hier ein paar Beispiele:

  • Brennnessel
  • Johanniskraut
  • Frauenmantel
  • Beifuß
  • Damiana
  • Maca
  • Zimt
  • Ingwer
  • Avocado
  • Chili
  • Wassermelone
  • Spinat
  • Haferflocken
  • Spargel
  • Feigen

Die libidosteigernde Wirkung dieser pflanzlichen Produkte konnte bislang jedoch nicht durch wissenschaftliche Studien belegt werden. Was aber nicht heißen muss, dass sich gewisse Lebensmittel oder Präparate dank ihrer Inhaltsstoffe nicht doch positiv auswirken können. Einen Versuch ist es immer wert.

 Quellen:

Brigitte

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