Inhaltsverzeichnis
- Wirkung und Anwendung von Johanniskraut
- Hilfe bei Depressionen
- Die Einnahme und Anwendung der Heilpflanze
- Johanniskraut: Wirkung auf der Haut
- Welche Nebenwirkungen hat Johanniskraut?
- Wechselwirkungen von Johanniskraut
- Wer darf die Heilpflanze nicht anwenden?
- Andere Medikamente in Kombination mit Johanniskraut
Wirkung und Anwendung von Johanniskraut
Johanniskraut (auch als Rotöl bekannt) wirkt oral eingenommen stimmungsaufhellend, als Öl angewendet entzündungshemmend. Damit es richtig wirkt, muss es hochdosiert verabreicht werden. In der Medizin kommt lediglich das sogenannte Tüpfel-Johanniskraut, auf lateinisch Hypericum perforatum, zum Einsatz.
Entsprechende Johanniskraut-Präparate gibt es je nach Anwendungsgebiet in verschiedenen Darreichungsformen, beispielsweise als Kapseln, Dragees, Tabletten, Teezubereitung, Saft, Öl (Rotöl) oder Tropfen in der Apotheke. Auf jeden Fall sollten standardisierte Mittel aus der Apotheke verwendet werden, da nur so die richtige Dosierung sichergestellt werden kann. Freiverkäufliche Präparate aus Supermärkten sind oft zu niedrig dosiert. Das Öl für die Behandlung der Haut kann selbst hergestellt werden.
In diesen Fällen lässt sich Johanniskraut anwenden:
- Angstzustände
- Schlafstörungen
- Nervöse Unruhe
- Depressive Verstimmung
- Temporärer mentaler Erschöpfungszustand
- Milde Beschwerden des Magen-Darm-Traktes
- Äußere Anwendung bei: Kleineren Wunden, Verletzungen und Verbrennungen
Die Anwendung und Dosierung sollte vorab mit der:m Ärzt:in oder Apotheker:in abgesprochen werden!
Hilfe bei Depressionen
Die antidepressive und beruhigende Wirkung von Johanniskraut lässt sich vermutlich auf die Inhaltsstoffe Hyperforin und Hypericin zurückführen, die vor allem in den Blüten der Heilpflanze vorkommen. Der Mechanismus dahinter ist noch nicht vollständig geklärt. Allerdings geht man davon aus, dass sie die Verfügbarkeit der Botenstoffe Noradrenalin, Melatonin und Dopamin im menschlichen Körper regulieren.
Die Einnahme und Anwendung der Heilpflanze
Johanniskraut wird nur bei leichten bis mittelschweren Depressionen empfohlen und die Behandlung sollte auf jeden Fall unter ärztlicher Beobachtung erfolgen. Das natürliche Mittel wirkt erst nach längerer Einnahme, daher muss auch hier ärztlich abgewogen werden, ob es zur Therapie infrage kommt. Bei stärkeren oder gar chronischen Depressionen reicht die Gabe von Johanniskraut nicht aus.
Johanniskraut: Wirkung auf der Haut
Johanniskrautöl wirkt entzündungshemmend. Daher kann es bei kleineren Wunden, Verbrennungen und Verletzungen angewendet werden. Ebenfalls kann es bei trockener und schuppiger Haut zum Einsatz kommen. In einigen Studien wurden auch die positiven Effekte bei Neurodermitis belegt.
Welche Nebenwirkungen hat Johanniskraut?
Diese Nebenwirkungen können durch die Verwendung von Johannisöl auftreten:
- Bluthochdruck
- Innere Unruhe
- Allergische Reaktionen der Haut
- Kopfschmerzen
- Hautrötungen, Symptome einer Sonnenallergie
- Lichtempfindlichkeit der Haut (besondere Vorsicht bei Personen mit hellem Hauttyp)
- Magenprobleme wie Blähungen, Übelkeit, Durchfall
Wechselwirkungen von Johanniskraut
Johanniskraut kann die Wirkungsweise anderer Arzneimittel beeinträchtigen und herabsetzen, weshalb besondere Vorsicht bei gleichzeitiger Einnahme folgender Mittel gelten muss:
- Hormonelle Verhütungsmittel wie die Antibabypille
- Arzneien gegen Herzrhythmusstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma, erhöhte Blutfettwerte und Blutverdünner
- Generelle Medikamente für das Herz
In jedem Fall solltet ihr Rücksprache mit der:m Ärzt:in halten!
Wer darf die Heilpflanze nicht anwenden?
Folgende Personen sollten auf die Einnahme verzichten:
- Schwangere
- Stillende
- Kinder (unter 12 Jahren)
- Jugendliche (nur auf ärztliche Empfehlung)
- Patient:innen nach Organtransplantationen
Andere Medikamente in Kombination mit Johanniskraut
Außerdem darf Johanniskraut auf keinen Fall bei gleichzeitiger Einnahme dieser Mittel angewendet werden:
- Zytostatika (Krebsmedikament)
- Immunsuppressiva
- Verschiedene Aids-/ HIV-Medikamente
- Antidepressiva
Ihr fühlt euch generell gestresst und unruhig? Dann haben wir hier Tipps und Methoden, damit ihr Stress abbauen könnt. Und hier erklären wir euch, wie man Meditation lernen kann.
Quellen
S3-Leitlinie Unipolare Depression, Langfassung, 2. Auflage
Birkholz, A. M.: Das Johanniskraut, Böhme, 1781 (Digitalisierte Ausgabe der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf)