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Haben Menschen wirklich ein Beuteschema?

Beuteschma: Paar am Brunnen
© Roman Samborskyi / Shutterstock
Viele von uns glauben, dass sie ein Beuteschema haben und bei der Partnerwahl einen ganz bestimmten Typ vorziehen. Aber stimmt das auch?

Du hast eine Schwäche für Männer, die dir anscheinend nicht guttun? Du bist auf dunkelhaarige Wuschelköpfe mit Grübchen festgelegt? Auf Couchpotatoes, mit denen du dich vor dem Fernseher einkuscheln kannst – oder eher auf Abenteurer, die es dir erlauben, Grenzen auszutesten? 

Die meisten von uns gehen davon aus, dass sie ein Beuteschema haben – einen Typ Mann oder Frau, auf den sie besonders anspringen, ob sie wollen oder nicht: den einsamen Wolf, den sonnigen Surferboy, den Macher im Anzug oder die kreative Lebenskünstlerin, die im Kopf so schön frei ist. 

Zum ersten Mal wurde die Persönlichkeit der Ex-Partner untersucht

Fragt man Menschen, welche Partner sie bevorzugen, machen die meisten über Jahre ziemlich stabile Aussagen. Doch Studien haben auch gezeigt: Worte und Taten decken sich oft gar nicht – die tatsächlichen Partner weichen gar nicht so selten von diesen Angaben ab. 

Nun haben Forscher*innen Menschen nicht nur zu ihren Präferenzen befragt, sondern über einen Zeitraum von neun Jahren die Ex-Partner von 332 Personen miteinander verglichen (hier geht's zur Studie).

Hat jeder Mensch ein Beuteschema?

Mehr oder weniger, und das ist abhängig von der eigenen Persönlichkeit. Die Studie hat gezeigt, dass vor allem extrovertierte und offene Menschen bei der Partnerwahl flexibel sind, also eher ohne Beuteschema auskommen. Die Begründung: Extrovertierte Menschen sind offener für unterschiedliche Menschen und haben größere und diversere Netzwerke als in sich gekehrte Menschen. 

Warum stehen viele von uns auf den denselben Typ?

Das "Beuteschema" ist nur eine von drei Erklärungen dafür. Denn es gibt noch andere Gründe für die Ähnlichkeit der eigenen Partner: Etwa, dass wir uns in Situationen und Kontexten bewegen, in denen wir ähnlichen Menschen begegnen - beim Einkaufen (Biomarkt oder Aldi) Sport (Volleyball oder Joggen) oder im Urlaub (Club oder Campingplatz). 

Eine weitere Erklärung ist, dass nicht wir einen bestimmten Typ bevorzugen, sondern dass ein bestimmter Typ uns vorzieht: Ein Mensch, der gerne redet, mag ein Faible für ruhige Menschen haben, die ihm gut zuhören; ein Kontrollfreak mag Menschen, die flexibel sind und die Zügel gern aus der Hand geben. Mit anderen Worten: Du datest nicht unbedingt kontrollierende Männer, weil du sie gut findest, sondern weil sie dich gut finden. 

Das Fazit der Wissenschaftler*innen: Alle drei Faktoren kommen bei der Partnerwahl ins Spiel. Wir haben ein mehr oder weniger mächtiges Beuteschema, ziehen bestimmte Menschen an und begeben uns in Situationen, in denen wir eine bestimmte Sorte Mensch treffen. 

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