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Beziehungsexpertin verrät Woran du erkennst, ob dein Partner noch der Richtige für dich ist

Ein Mann und eine Frau schauen in andere Richtungen
© coloradore / Adobe Stock
Ist die Person, mit der ich zusammen bin, auch wirklich noch richtig für mich? Woran wir das erkennen, erklärt Beziehungscoachin Masha Hell-Höflinger.

Die Suche nach der großen Liebe läuft selten so ab, wie uns Filme und Serien das weißmachen wollen. Meint: Es ist oftmals zeitintensiv, erfordert von uns eine Menge Frusttoleranz und eine gewisse Prise Humor. Wenn wir dann jemanden gefunden haben, mit dem:der wir uns eine Beziehung vorstellen können, wird das Ganze nur bedingt einfacher.

Eine Beziehung ist Arbeit, die (emotionale) Nähe, das Vertrauen, das Miteinander – all diese Dinge kommen nicht von allein, sondern erfordern Einsatz, Kompromissbereitschaft und Liebe allein reicht leider nicht aus. 

Im besten Fall führt all die Arbeit und Energie dazu, dass wir jemanden an unserer Seite haben, den:die wir gegen nichts und niemanden auf der Welt eintauschen würden, ganz egal wie oft wir innerlich bei manchen Dingen die Augen verrollen. Aber nicht immer trägt unser (beider) Einsatz Früchte – und dann müssen wir uns irgendwann fragen, ob die Person, mit der wir unser Leben, unsere Gefühle, unser Bett teilen, immer noch der:die Richtige an unserer Seite ist. Beziehungsexpertin und Geschäftsführerin der Beziehungsakademie "SozialDynamik" Masha Hell-Höflinger verrät uns im Gespräch, auf welche Anzeichen du achten solltest.

Wie sieht eine stabile und glückliche Beziehung aus?

Wer wissen möchte, warum etwas nicht funktioniert, der:die sollte sich anschauen, wie etwas aussieht, das funktioniert – also wissen, was eine gesunde Beziehung ausmacht. Für Hell-Höflinger sind das sechs Punkte:

  1. Beide haben das Mindset: "Wir sind ein Team." 
  2. Es besteht eine (sexuelle) Anziehung
  3. Die Beziehung engt nicht ein
  4. Du schaust nicht nur darauf, wie du deine:n Partner:in glücklich machen kannst, sondern weißt auch in schweren Zeiten Dinge und Eigenschaften zu nennen, die dich selbst in der Beziehung glücklich machen
  5. Deine Beziehung befriedigt deine Grundbedürfnisse (besonders die nach emotionaler Sicherheit, Abwechslung, Liebe und Verbundenheit)
  6. Ihr sprecht eine gemeinsame Sprache der Liebe

Wer sich wie ein Team fühlt, geht Probleme gemeinsam an und weiß darum, dass der:die Partner:in unterstützt und bestärkt, wenn man sich gerade verletzlich oder "schwach" zeigt. Eine sexuelle Anziehung muss nicht zwingend bedeuten, dass man nicht die Finger von einer Person lassen kann – ohnehin zeigen auch beispielsweise asexuelle Menschen, dass der körperliche Akt nicht zwangsläufig Teil einer glücklichen, stabilen und gesunden Beziehung sein muss. Vielmehr geht es um Attraktivität und darum, das Bedürfnis zu haben, die Person um sich zu wissen und ihr (emotional und gegebenenfalls auch körperlich) nahe zu sein.

Was wiederum auch nicht bedeutet, dass man mit der Person jede freie Sekunde verbringen muss – in einer stabilen Beziehung geht es auch darum, frei sein zu können. "Beziehungen sind ein spannendes Spiel von Nähe herstellen und gleichzeitig loslassen", erklärt die Beziehungsexpertin. Nicht zuletzt sollten wir auch in einer Beziehung nicht uns selbst hintenanstellen. "Viele Menschen schauen immer nur darauf, wie sie ihre:n Partner:in glücklich machen können und fragen sich: Was kann ich tun, um gut genug für ihn:sie zu sein?" Vielmehr sei es aber wichtig sich zu fragen, ob die Beziehung dich selbst glücklich mache, so Hell-Höflinger. "Überlege dir: Was liebe ich an dieser Beziehung und wofür bin ich dankbar? Menschen, die in guten, stabilen Beziehungen sind, werden da einige konkrete Punkte nennen können."

Wann wir über eine Trennung nachdenken sollten

Möglicherweise hast du die oberen Absätze gelesen und dir gedacht: Meine Beziehung fühlt sich nicht so an, als könnte ich mich immer auf meine:n Partner:in verlassen. Natürlich ist es immer möglich, dass man in dem Miteinander (vorübergehende) Konflikte erlebt. Es soll nicht darum gehen anzudeuten, dass eine stabile, glückliche Beziehung frei von Konflikten ist – im Gegenteil: Zwist gehört zu jeder Form von Beziehung dazu.

Vielmehr stellt sich die Frage, wann man zu viele Kompromisse eingeht, die sich nicht richtig anfühlen, zu viele persönliche Grenzen ignoriert, zu oft "Ja" sagt, obwohl man "Nein" meint. "Wenn du subjektiv nur noch dabei bist, dich zu bemühen, deine Grundbedürfnisse nicht erfüllt siehst, merkst, wie dein Lebensglück und deine Hoffnung schwinden", so die Beziehungscoachin, "dann hast du irgendwann keine Wahl mehr, als für dich einzustehen und zu sagen: Mit diesen Sachen kann ich so nicht leben."

Folgende Anzeichen können darauf hindeuten, dass er:sie vielleicht doch nicht (mehr) die richtige Person für dich ist:

  • Du leidest unter psychischen oder physischen Problemen (Rückenschmerzen, andauernde Kopfschmerzen, Depression, Burn-out)
  • Der:die Partner:in ist dir fremdgegangen und ihr habt das nicht aufgearbeitet
  • Deine Beziehung steht deinen Lebensträumen im Weg (Weltreise, Kinder, Hochzeit)
  • Eure wirtschaftliche Verbundenheit sticht eure emotionale

Sicherlich können psychische oder physische Symptome auch einen anderen Ursprung haben – nur du wirst letztlich einschätzen können, ob diese Probleme durch andere Aspekte deines Lebens entstehen (beispielsweise deine Arbeit) oder durch deine Beziehung. Im besten Fall seid ihr in dieser bezüglich eurer Lebensvorstellung kompatibel – aber das ist natürlich nicht immer so. "Ein Lebenstraum ist wie ein innerlicher Ruf, der dich leitet. Er wird niemals verstummen, bis du ihn realisierst", erklärt die Beziehungsexpertin. "Lebst du gegen diesen innerlichen Ruf, wirst du mit der Zeit unglücklich werden."

Manchmal lasse sich hierfür ein Kompromiss finden, so die Coachin weiter: Willst du zum Beispiel kirchlich heiraten, dein:e Partner:in aber nicht, könntet ihr euch vielleicht auf zwei Hochzeiten einlassen, die beiden Bedürfnissen entsprechen. Beim Thema Kinder lässt sich schwerlich ein Kompromiss finden. "Am Ende des Tages bist du die Einzige, die weiß, ob dein Thema eines ist, ohne dass du nicht leben kannst. Dann wirst du dich trennen müssen. Oder du willst bei deinem:deiner Partner:in bleiben? Dann suche weiter nach Lösungsansätzen." 

Sich einzugestehen, dass er:sie nicht (mehr) die richtige Person für dich ist, ist mit einer Menge emotionalem Schmerz verbunden. Manchmal kann man gemeinsam eine Veränderung versuchen, manchmal ergibt nur eine Trennung für dich und dein Seelenheil Sinn. Nur du kannst entscheiden, wie viel du bereit bist, zu investieren – und wann es an der Zeit ist, weiterzuziehen.

Über Masha Hell-Höflinger

Beziehungsexpertin Masha Hell-Höflinger
© SozialDynamik

Masha Hell-Höflinger ist Geschäftsführerin und Coachin der Beziehungsakademie SozialDynamik. Sie arbeitet mit Menschen und versucht hierbei, deren Trigger, Ängste und Blockaden zu erkennen und aufzulösen. SozialDynamik ist ein Unternehmen, das sich auf die Lösung von Beziehungsproblemen im Liebes-, Familien- und Berufsleben spezialisiert hat. Die Beziehungsakademie ist in Österreich, Deutschland und der Schweiz tätig.

csc Brigitte

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