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Leder nähen: So geht's!

Leder nähen: Leder mit der Nähmaschine nähen
© Sata Production / Shutterstock
Hier erfahrt ihr alles rund ums Leder nähen. Außerdem geben wir Tipps und Tricks zu Material, Vorbereitungen und Zuschnitt von Leder.

Aus Leder lassen sich tolle Sachen nähen: Röcke, Geldbörsen, Taschen oder gar Jacken. Hier erklären wir euch, worauf ihr beim Nähen achten müsst.

Leder nähen: Laufrichtung

Da Leder ein Naturprodukt ist, weist es in seiner Struktur spezielle Eigenschaften auf: Wenn ihr Leder verarbeiten möchtet, müsst ihr die organische Laufrichtung (Prinzip des Fadenlaufs) beachten! Die Laufrichtung liegt quer zur Wuchsrichtung des Fells – also in der Richtung, in der die Rippen liegen würden. Man schneidet Leder in Laufrichtung zu, da es nur so strapazierfähig bleibt. In Wuchsrichtung hingegen kann es einreißen!

Daran erkennt ihr die Laufrichtung bei Naturleder: Sobald ihr in die Laufrichtung streicht, verdunkelt oder glättet sich das Leder.

Leder nähen: Tipps für den Zuschnitt

  • Bei Leder handelt es sich um ein sehr dickes Material, weshalb es nicht im Stoffbruch zugeschnitten wird.
  • Zur Übertragung des Schnittmusters ist Schneiderkreide mit Vorsicht zu genießen: Sie könnte Einkerbungen verursachen oder Flecken auf dem Leder hinterlassen! Am besten beschwert ihr das Schnittmuster mit Gewichten oder doppelseitigem Klebeband und schneidet dann das Leder auf einer Schneidematte zu. 
  • Für den Zuschnitt eignen sich ein Rollschneider, eine Lederschere oder ein Ledermesser.
  • Schneidet alle Teile in die gleiche Richtung zu, sonst erscheint die Farbe des Leders auf dem fertig genähten Stück unterschiedlich.
  • Schneidet das Leder nicht diagonal zu, da sich der Zuschnitt sonst verziehen könnte! 

Achtung: Bei Leder ist genaues Arbeiten gefragt, sonst können schnell Druckstellen entstehen!

Leder nähen: Vorbereitungen & Tipps

Jegliche Löcher sind im Leder sichtbar, weshalb ihr das Material nicht stecken solltet. Stattdessen verwendet ihr am besten Klammern oder Klebestreifen! 

  • Nadel: Ist das Leder weich und dünn, könnt ihr eine Jeansnadel verwenden. Alle anderen Lederarten erfordern spezielle Ledernadeln!
  • Garn: Dickes Leder benötigt stärkeres Garn. Verwendet dickeres, reißfestes Garn. 
  • Nähmaschinenfuß: Bestenfalls nutzt ihr einen beschichteten Nähmaschinenfuß – ein Obertransportfuß oder Rollfuß erfüllt aber auch den Zweck.
  • Falls ihr keinen beschichteten Nähfuß zur Nähmaschine habt, könnt ihr als Nähhilfe Backpapier oder Zeitungspapier untergelegen – das erleichtert das Nähen und kann im Nachhinein einfach entfernt werden.

Leder nähen: So geht’s

Naht: Wir empfehlen eine Stichlänge von 3,5 mm für dickes Leder und 3 mm für dünnes (falls die Stichlänge zu eng wird, reißt das Leder schnell ein).

  • Testet Stichlänge, Garn und Fadenspannung an einem Probestück: Alle Löcher sind im Leder sichtbar! Mit einem Probestück könnt ihr sichergehen, dass für euren eigentlichen Zuschnitt die Einstellungen korrekt sind!
  • Reduziert gegebenenfalls die Fadenspannung an der Nähmaschine, falls euch die Naht und das Stichbild auf dem Leder noch nicht überzeugen.
  • Nun könnt ihr euer Stück nähen. Wenn ihr mit dem Nähen fertig seid, müsst ihr euch nur noch um die Nahtzugabe kümmern: Diese wird nicht versäubert, sondern einfach umgeklebt. Hierfür eignet sich ein spezieller Lederkleber.

Hier zeigen wir euch, wie ihr einen Kissenbezug nähen könnt.

Kissenbezug nähen: Anleitung für Anfänger

Alternativen zu Leder

Leder entsteht aus gegerbter Tierhaut. Wer tierische Produkte meidet, der findet eine große Auswahl an Kunstleder im Handel. Außerdem könnt ihr auch Ananasleder verwenden – eine vegane Alternative aus Ananasblättern, die aber optisch die Struktur von Leder sehr gut imitiert.

Hier erfahrt ihr alle wichtigen Infos und erhaltet Hilfestellungen, wie ihr eine Nähmaschine bedienen müsst.

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