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Waschnüsse – die Alternative zu Waschmittel?

Waschnüsse: Waschnüsse in Schale und Säckchen
© mama_mia / Shutterstock
Waschnüsse gelten als nachhaltig und ökologisch sinnvoll. Aber sind sie als Alternative zu Waschmitteln geeignet? Hier erfährst du es!

Waschnüsse – was genau ist das?

Waschnüsse sind die Früchte des Waschnussbaums (Sapindus Saponaria), der auch unter dem Namen Seifenbaum bekannt ist. Diese Bäume wachsen in den Tropen und Subtropen Asiens. Ihre Früchte werden dort traditionell zum Waschen von Kleidung und Haaren benutzt. 

Die Wirkung

  • Waschnüsse enthalten Saponine, die schmutz- und fettlösend wirken – auch bei hohen Temperaturen. Außerdem werden Keime und Bakterien abgetötet.
  • Das Saponin schont im Gegensatz zu den sonst üblich verwendeten Bleichmitteln die Fasern. Zusätzlich hat es noch auf natürliche Weise den gleichen Effekt wie ein Weichspüler.
  • Sie sind hautfreundlich und frei von Parfüm- oder Duftstoffen. Gerade auch bei Allergikern könnten die Nüsse daher eine Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln darstellen.

Wie verwendet man Waschnüsse?

Die Nüsse müssen erst geknackt werden, bevor man sie im Waschgang verwenden kann. Im Handel sind sie als Schalen, Pulver oder Flüssigwaschmittel erhältlich.

Möchte man die Schalen verwenden, wird ein Säckchen benötigt, das die Waschnüsse zusammenhält. Dieses wird anschließend direkt in die Wäsche gegeben. Wie viele Nussschalen verwendet werden müssen, hängt ganz von der Temperatur und Wasserhärte ab. Fünf bis acht Nussschalen können pro Waschgang zum Einsatz kommen. Bei niedriger Temperatur können die Schalen mehrfach genutzt werden.

Nachteile beim Waschen

  • Die Früchte des Waschnussbaumes verwendet man am besten nicht bei hartnäckigen Flecken, da sie diese nicht lösen können.
  • Weiße Textilien vergrauen bereits nach 20 Waschgängen, wenn das natürliche Waschmittel permanent eingesetzt wird, wie Stiftung Warentest berichtet.
  • Einige Nutzer stören sich an den fehlenden Duftstoffen: Wenn die Wäsche aus der Waschmaschine kommt, hat sie nicht den typisch frischen Geruch, wie das bei herkömmlichen Waschmitteln der Fall ist. Dieser kann nur erreicht werden, wenn man zusätzlich ätherische Öle in die Wäsche gibt.
  • Bei kalkhaltigem Wasser muss trotzdem ein Entkalker (oder alternativ Zitronensäure) für die Waschmaschine zum Einsatz kommen – komplett ohne Chemie zu waschen funktioniert in diesem Fall also doch nicht. 
  • Während des Spülvorgangs wirken die waschaktiven Substanzen der Nüsse immer noch. Sie werden daher nicht komplett ausgespült und sind folglich noch in den Fasern vorhanden. Das kann man nur verhindern, wenn man eine Spülstopp-Taste an der Maschine besitzt: In diesem Fall pumpt man das Wasser ab, entnimmt die Nüsse und startet anschließend erst den Spülgang.

Waschnüsse aus ökologischer Perspektive

Bei dem natürlichen Waschmittel handelt es sich um biologisch abbaubares, organisches Material, das direkt auf den Kompost wandern kann. Dennoch ist die CO2-Bilanz nicht unbedingt gut, da die Waschnüsse importiert werden und dabei lange Transportwege zurücklegen.

Stiftung Warentest gab außerdem zu bedenken, dass die geringe Waschkraft zu mehrmaligen Waschgängen animieren würde, sodass der Strom- und Wasserverbrauch letztendlich steige. Außerdem würde das Naturprodukt keinen Nutzen bringen, wenn es nur dazu führt, dass die Textilien aufgrund des Grauschleiers schneller entsorgt werden.

Fazit

Waschnüsse sind eine Alternative zu konventionellen Waschmitteln – gerade dann, wenn auf andere Substanzen allergisch reagiert wird. Sie erweisen sich allerdings nicht als sinnvoll, wenn es sich um stark verschmutzte Wäsche handelt. Ein strahlendes Weiß lässt sich leider auch nicht mit dem natürlichen Waschmittel bewahren. Hier muss man also selbst abwägen, ob diese Waschmethode für die Wäsche geeignet ist.

Hier zeigen wir dir fünf Dinge, die du niemals mit deiner Waschmaschine tun solltest.

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