Ein Steingarten erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit. Worauf es dabei ankommt, verraten wir hier.
Steingarten anlegen – Die Vorbereitungen
Zunächst ist es wichtig die Fläche gut zu planen. Idealerweise liegt dein künftiger Steingarten an einem Hang Richtung Süden, alternativ kannst du beim Anlegen des Gartens eine Neigung durch Aufschüttungen schaffen, damit Regenwasser gut abläuft und sich keine Staunässe bildet – das mögen die Steingartenpflanzen nämlich gar nicht.
Lege eine Skizze maßstabsgetreu an und mache dich dann an die Planung. An diese Aspekte solltest du noch denken:
- Möchtest du einen Teil des Gartens mit Steinen verzieren, in einer Ecke oder einem Kübel einen Mini-Steingarten schaffen oder den kompletten Garten umwandeln?
- Plane auf deiner Skizze auch Gehwege ein, solltest du einen großen Teil oder den ganzen Garten als Steingarten anlegen wollen.
- Ein großer Findling als Eyecatcher? Wie viel Platz nimmt ein solcher oder mehrere in Anspruch?
- Wie viel Raum sollen Pflanzen einnehmen?
- Welche Pflanzen gefallen dir und sind für einen Steingarten geeignet? Wir haben dir eine Übersicht zusammengestellt, siehe dazu den Abschnitt "20 passende Steingartenpflanzen".
- Beachte die Ansprüche der jeweiligen Pflanzen: Mögen sie es schattig, sonnig oder halbschattig? Stehen sie windgeschützt? Wie groß werden sie am Ende?
- Achte bei der Auswahl der Steine auf unterschiedliche Größen, so schaffst du natürliche Kontraste im Garten.
Steingarten anlegen – Material
Das brauchst du, um einen Steingarten anzulegen:
- Drainage (z. B. Kies oder Bauschutt)
- Unkrautvlies
- unterschiedlich große Steinen
- Pflanzen
- Substrat
- Gartenwerkzeug
- Evtl. Wühlmausdraht
Steingarten anlegen – Anleitung
- Bereite den Boden vor: Entferne die obere Erde von ca. 30 cm.
- Achte darauf, dass der freigelegte Boden frei von Wurzeln ist! Optional kannst du jetzt den Wühlmausdraht verlegen.
- Nun die Drainage als nächste Schicht von ca. 20 cm auf der Fläche verteilen. Die ist äußerst wichtig, da die Pflanzen keine Staunässe vertragen! So sorgst du dafür, dass Regenwasser gut abfließen kann.
- Über die Drainage verlegst du jetzt das Vlies. Alternativ eignet sich auch angefallener Grassoden, der umgedreht, also Boden nach oben und das Grün (Grasnarbe) nach unten zeigend, aufgelegt wird.
- Im nächsten Schritt verteilst du das Substrat, am besten karge Pflanzenerde, auf der Fläche.
- Jetzt geht es an die Gestaltung! Idealerweise hast du dir bei der Vorbereitung und Planung schon überlegt, was wohin kommt. Platziere zuerst die großen Steine, dann die kleineren, lasse Spots für deine Pflanzen frei.
- Legst du deinen Garten in Hanglage an, setze noch Steine als Treppe – so vermeidest du, dass der Untergrund zu schnell abrutscht beim Betreten.
- Zwischenräume mit Schotter oder kleinen Steinen auffüllen. Idealerweise gibst du deinem Garten jetzt ein wenig Zeit zum Sacken.
- Zu guter Letzt pflanzt du deine Blumen ein!
20 passende Steingartenpflanzen
Nicht jede Pflanze, die in einem Blumenbeet vorkommt, eignet sich für die Bepflanzung eines Steingartens. Doch solche, die aus Bergregionen stammen, sind natürlicherweise dafür geschaffen. Sie benötigen nicht viele Nährstoffe, sind robust und pflegeleicht und sind daher ideal für diese Art von Garten. Mediterrane Kräuter, Gräser und Sukkulenen fügen sich hervorragend ein. Hier findest du eine Übersicht für passendes Grün:
- Aloe vera
- Alpen-Edelweiß
- Aster
- Andenpolster
- Besenheide
- Blaukissen
- Blauraute
- Blauschwingel
- Enzian
- Hauswurz
- Japanische Azalee
- Lampenputzergras
- Lavendel
- Rosmarin
- Schillergras
- Schwertlilie
- Segge
- Teppichphlox
- Thymian
- Zwergkiefer
Übrigens: Hier gibt es Tipps für die Sukkulenten-Pflege.
Steine für den Garten
Für den Steingarten eignen sich bspw.:
- Kies (verschiedene Farben)
- Porphyr (purpur)
- Sandstein (creme bis rot)
- Kalkstein (beige/creme)
- Minensplitt (rot-bräunlich)
- Marmor (weiß bis grau)
- Granit (weißlich bis grau)
- Quarzit (grau)
- Gneis (grau bis braun)
- Schiefer (anthrazit)
- Basalt (schwarz)
Ideen für einen schönen Steingarten
In deinem Garten brauchst du auf weitere dekorative oder praktische Elemente nicht verzichten, wie wäre es mit ....
- ... einer (Stein-)bank
- ... Tonfiguren
- ... einem Brunnen oder
- ... Solarleuchten?
Tipp: Hier zeigen wir dir, wie du Gartendeko selber machen kannst!
Du kannst dir noch nicht vorstellen, wie dein eigener Steingarten aussehen soll? Wir haben da ein paar Ideen und Beispiele für dich gesammelt:
Ob der gesamte Garten oder nur ein Bereich zum Steingarten wird – er ist auf jeden Fall ein echter Hingucker! Mehr Tipps zur Terrassengestaltung sowie zur Gartengestaltung findest du hier.
Steingärten in der Kritik
Die Vorteile eines Steingartens liegen auf der Hand, er ist pflegeleicht und macht optisch einen cleanen Eindruck. Auch wenn ein Steingarten ein Eyecatcher sein kann, hat er gleichzeitig Schattenseiten. Und es wird immer mehr Kritik an Steingärten laut, in einigen Orten in Deutschland sind sie sogar schon verboten oder sollen es noch werden. Der Naturschutzbund (NABU) weist daraufhin, dass mit solchen Gärten die Biodiversität verloren geht, Unterschlupf und Nahrung für die Tiere (z. B. Bienen) fehlen und auch der durch Schotter versiegelte Boden ist ein Problem, da Pflanzen und Wasser nicht mehr durchdringen können. Die Herkunft der Steine wird ebenfalls kritisch gesehen, da zwar einige aus Europa, aber auch aus China und Indien stammen und lange Transportwege erfolgen.
Wie ein nachhaltiger Garten gelingen kann und Tipps für das Prinzip Permakultur im Garten, findest du hier.