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Permakultur im Garten Die besten Tipps für die Planung

Permakultur im Garten: Frau steht im Garten und schneidet Blumen
© Halfpoint / Shutterstock
Worum es bei der Permakultur geht und was du dir für deinen Garten davon abgucken kannst, erfährst du hier.

Was versteht man unter Permakultur?

Bei der Permakultur handelt es sich um eine Landwirtschaftsmethode für ein geschlossenes Kreislaufsystem, in dem sich unterschiedliche Pflanzen ergänzen (also Mischkultur statt Monokultur), und bei dem langfristig und nachhaltig geplant wird. Im Gegensatz zur industriellen Landwirtschaft steht dabei nicht der finanzielle Profit im Vordergrund.

Die Begründer Bill Mollison und David Holmgren prägten den englischen Begriff Permaculture (zu deutsch Permakultur) und das Konzept dahinter bereits in den 1970ern. Der Begriff ist eine Zusammensetzung aus permanent für dauerhaft und agriculture für Landwirtschaft, wobei permanent vor allem im Sinne von nachhaltig verstanden wird. Hinter dem Konzept steckt jedoch mehr als die erwähnte Biodiversität: Ethische Grundsätze wie Achtsamkeit im Umgang mit Erde und Menschen sowie Erhaltung der natürlichen Ressourcen gehören ebenfalls zur Permakultur. Sie versucht zudem sieben unterschiedliche Bereiche – neben Landbesitz und Gemeinschaft auch bspw. Finanzen und Ökonomie – zu integrieren, um eine nachhaltige Kultur zu schaffen.

Permakultur im Garten: 12 Prinzipien

David Holmgren hat zwölf Prinzipien zusammengetragen, die als Denkwerkzeuge bei der Gestaltung dienen sollen:

  1. Beobachte und handle: Kenne den Boden und die (natürlich wachsenden) Pflanzen im Garten, aber auch Windläufe und Sonneneinfall.
  2. Sammle und speichere die Energie: Nutze erneuerbare Energiequellen.
  3. Erwirtschafte einen Ertrag .
  4. Wende Selbstregulierung an und lerne aus den Ergebnissen: Gestalte so, dass sich der Garten möglichst selbst reguliert und du nur einen kleinen Aufwand an Pflege hast.
  5. Nutze erneuerbare Ressourcen und Leistungen.
  6. Produziere keinen Abfall: Verwende Dinge mehrfach, repariere statt wegzuwerfen und nutze auch das Prinzip des Upcyclings.
  7. Gestalte erst Muster, dann Details: Kenne dein System und behalte das große Ganze im Blick, sodass es bei Veränderungen im System, also den Details im Gesamten, nicht aus dem Gleichgewicht gerät.
  8. Integriere statt abzugrenzen: Versuche, die Elemente im Garten so anzuordnen, dass sie einander dienen können.
  9. Setze auf kleine langsame Lösungen: Es geht nicht darum, möglichst schnell möglichst viel zu erwirtschaften.
  10. Nutze und schätze die Vielfalt.
  11. Nutze Randzonen: Gerade in kleineren Gärten sollte jeder Fleck genutzt werden, auch Randzonen.
  12. Reagiere kreativ auf Veränderungen.

Die zwölf Prinzipien findest du im Detail unter permacultureprinciples.com.

Wie schaffe ich Permakultur im eigenen Garten?

Die Permakultur gibt nicht vor, wie ein Garten auszusehen hat, viel mehr soll es ein Gestaltungswerkzeug sein. Dabei helfen dir folgende Tipps:

  • Wähle Pflanzen passend zu dem regionalen Klima bzw. den Bodenverhältnissen (wir erinnern uns: beobachte und handle!).
  • Berücksichtige Besonderheiten deines Grundstücks.
  • Überlege dir, wie viel du an Zeit investieren und auch wie viel Ertrag du überhaupt gebrauchen kannst.
  • Plane Artenvielfalt ein (Obst, Gemüse, Kräuter, Bäume, etc.).
  • Wähle mehrjährige Pflanzen.
  • Gestalte kleine intensiv genutzte Flächen, aber auch große Flächen mit geringem Arbeitseinsatz.
  • Mache dir Gedanken über die mögliche Fruchtfolge (Anbau unterschiedlicher Sorten innerhalb einer Saison im Beet).
  • Plane, welche zentralen Elemente in deinen Garten sollen (Hochbeete, Regenwassertonne, Tiere wie Enten oder Hühner, etc.).

Die 5 Zonen in der Permakultur

Ist die grobe Planung abgeschlossen, helfen dir die fünf Zonen bei der Einteilung deines Grundstückes. Sie sind nach Arbeitsintensität eingeteilt. So sollte sich also Zone 1 zum Beispiel in der Nähe deines Wohnhauses befinden, das könnte in dem Fall die Terrasse sein.

  • Zone 1: Intensive Pflege, z. B. Kräutergarten
  • Zone 2: Weniger intensive Pflege, z. B. Gewächshaus oder Gemüsegarten
  • Zone 3: Gelegentliche Pflege, z. B. Obstbäume
  • Zone 4: Minimale Pflege, Weideland
  • Zone 5: Naturzone, Wildnis und Ruheraum

Im Idealfall sind bei der Permakultur im Garten alle Zonen vorhanden, doch je nach Größe des Grundstückes ist das natürlich nicht überall möglich. Tipp: Versuche so oder so die Wege kurz zu halten, das hilft dir langfristig bei der Bewirtschaftung.

Du bist leidenschaftliche Gärtnerin oder kannst noch einige Tipps für deinen Balkon oder Garten gebrauchen? Auf unserer Themenseite zur Gartengestaltung findest du viele nützliche Anleitungen und Tipps wie du bspw. Zucchini pflanzen oder wie du am besten Johannisbeeren schneiden kannst. Informationen zur Selbstversorgung gibt es an dieser Stelle. 

Brigitte

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