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Slowenien-Urlaub Ein Land, das entspannt

Slowenien-Urlaub: Izola
Weil Izola keinen Sandstrand hat, wurde ein riesiger Steg direkt ans Wasser gebaut
© Anne Gabriel-Jürgens
Slowenien, das kleine Land zwischen Italien und Kroatien, liegt so ideal, dass man an einem Tag in der Adria baden und am nächsten in den Alpen wandern kann - und das ist noch lange nicht alles.

Das Hotelzimmer ist angenehm kühl und sorgfältig abgedunkelt, nur hauchdünne Streifen Sonnenlicht mogeln sich durch die Fensterläden in den Raum. Nett gemeint, aber wir kommen aus dem Norden. Zwei Frauen, ein Gedanke: mehr Licht! Leider klemmt das Ding. Wir ziehen und rütteln, als wäre Feueralarm und dies der Notausgang, es springt auf, wir quasi hinterher, sehen seitlich bloß ein Zipfelchen von der Adria. Aber: Der Trittbalkon ist ein Schritt aufs Meer zu, und jetzt sind wir auch gefühlt im Süden angekommen. "Also, ich packe später aus", sagt Anne, "ich will sofort zum Strand." Ich auch.

50 Kilometer Küste, jede Menge Grün: Slowenien entspannt

Strand? Die Küstenstadt Izola hat neben der Marina einen Streifen Kiesel mit Palmen, Schirmpinien, eleganten Holzliegen und einen Zugang zum Meer, der sich gewaschen hat - eine regelrechte Showtreppe ins Wasser. Schon schick, aber: Das geht bestimmt noch besser. Wir glauben, dass die Einheimischen extrem hohe Ansprüche stellen oder, typisch slowenisch, bescheiden auftreten, wenn sie behaupten, ihre rund 50 Kilometer lange Küste habe keine wirklich tollen Strände.

Deshalb setzen wir uns ins Auto, und fahren an der Steilküste längs bis zu einem, der uns als "recht schön" empfohlen wurde: Krka Strunjan. Er grenzt an Gebüsch und Klippen, ist zwei Badetuchlängen breit und grob steinig. Jedenfalls schön leer. Die Adria riecht so würzig und meersalzig, wie wir uns das vorgestellt haben, und das Wasser ist derart klar, dass jedes Steinchen durchblitzt. "Sand mag ich eh nicht, klebt so auf der Haut", sagt Anne und stapft entschlossen den sachten Wellen entgegen. Ich hinterher. Als wir schwimmen, interessiert uns kein Stein mehr.

Der Umweltschutz wird großgeschrieben in Slowenien

Nebensächliches nicht wichtig zu machen - das strahlt Slowenien für mich aus. In Zeiten, in denen sich viele Menschen unerträglich aufblähen, verhalten sich Slowenen sympathisch zurückhaltend und gackern nicht über jedes Ei, das sie gelegt haben. Zum Beispiel schützen sie ihre Natur auf fortschrittliche Weise: Gut die Hälfte des Landes sind Waldflächen, ein gutes Drittel steht unter Naturschutz, das Zentrum der Hauptstadt Ljubljana ist autofrei, umweltfreundliche Mobilität wird gefördert.

Slowenien ist etwa so groß wie Hessen, und nirgendwo sonst in Europa liegen Adria und Alpen so nah beieinander - an der kürzesten Verbindung nur 120 Kilometer. Genau das war der Grund für unsere Reise: Anne wollte ans Meer, ich in die Berge. Und weil wir Ljubljana auf gar keinen Fall versäumen wollen, planen wir den Städtetrip gleich noch mit. Da wir ab sofort auf die Einheimischen hören, fahren wir am Abend nicht an die Palmen-und-Blumen-Promenade des Küstenorts Portorož einige Kilometer weiter, sondern in ein abseits am Hang gelegenes Restaurant. Großartig der Blick von der Terrasse aufs Meer, das die untergehende Sonne mit Goldflitter bestreut. Fein das Essen: saftigstes Fischfilet in Knusperkruste für Anne, Pasta mit frischen Trüffeln für mich. Dolce Vita für beide.

Piran ist fast so schön wie Venedig

Am nächsten Morgen brechen wir zeitig auf und verfransen uns mehrfach. Weshalb wir wenig später rätselnd vor einem schlanken Turm stehen: Ja, Slowenien grenzt an Italien. Ja, wir sind heute Morgen mehr als ein Mal falsch abgebogen. Ja, wir haben das Parkhaus nicht gleich gefunden, wo man das Auto abstellen muss, um dann per Shuttlebus ins autofreie Zentrum zu fahren. Aber sind wir wirklich so doof, dass wir versehentlich in Venedig gelandet sind?

Es sieht so aus. Denn vor uns steht genau so ein Campanile wie in der Lagunenstadt. Da sind Straßenschilder auf Italienisch. Enge Gassen, über denen Wäsche baumelt. Elegante Arkadenbögen und gotische Palazzi. Die Fassaden teils shabby chic, teils very chic. Aber nein: Wir sind nicht doof, das ist Piran. "Piran stand 500 Jahre lang unter der Herrschaft der Republik Venedig", erklärt Stadtführerin Marina. "Der Glockenturm der St.-Georgs-Kirche ist eine Kopie des venezianischen Originals - etwas kleiner, dafür stabiler."

Dass nach der Serenissima die Habsburger die Macht in Piran übernahmen, zeigen die Barockbauten und Kaffeehäuser. "Im Laufe der Geschichte haben wir uns von allen Einflüssen das Beste herausgepickt", sagt Marina. Und: 

Von den Slawen haben wir die Leichtigkeit, von den Österreichern den Ehrgeiz, von den Italienern den Sinn für Schönheit.

Und vom Meer hatten und haben sie ein exzellentes Salz, es machte Piran damals reich. Als Anne und ich später durch die Gassen streifen, sind wir einsilbig. Sagen nur noch zwei Worte zueinander, die aber an jeder zweiten Ecke: "Echt schön." Wenn im Halbschatten einer schmalen Gasse eine Vespa, eine Mülltonne und ein Blumenkübel nebeneinander stehen, ist das eigentlich ziemlich profan. Im denkmalgeschützten Gesamtkunstwerk Piran wirkt es wie ein Stillleben.

Slowenien-Urlaub: Piran
Der Campanile von Piran gleicht dem von Venedig, das malerische Städtchen ebenfalls
© Anne Gabriel-Jürgens

Der Bleder See ist so idyllisch wie eine Postkarte aus den 50ern

Bevor uns Zweifel kommen, ob es nicht schlauer gewesen wäre, am Meer zu bleiben statt eineinhalb Stunden nordwärts Richtung Julische Alpen zu fahren, sind wir schon am Bleder See angekommen. Und wieder mal hingerissen. Die Landschaft ist so brutal idyllisch wie eine Postkarte aus den 50er-Jahren und so perfekt, als habe sie jemand kräftig mit Photoshop bearbeitet. Umrahmt von dunkelgrünen Bergen, funkelt der glatte See mal smaragdgrün, mal saphirblau. Am Ufer gibt es mehr Wälder und Wiesen als Häuser, außer auf der Nordostseite mit der Kurstadt Bled.

Würden sich Slowenen gern dicketun, könnten sie damit werben, dass der See dank Quellwasserzuflüssen und Motorboot-Verbot blitzsauber ist. Anne und ich bringen es jetzt auf drei Wörter: "Schau mal da!" Große Fische, aus über 100 Meter Distanz zu sehen. Stand-up-Paddler, Ruderer, Schwimmer. Am entzückendsten finden wir die Mini-Insel im Westteil des Sees. Gerade groß genug für ein paar Bäume, eine Wallfahrtskirche und Touristen, die im fliegenden Wechsel mit Ruderbooten anlanden und ablegen. Die meisten gehen direkt zur Kirche. Nicht um zu beten, sondern um zu bimmeln - mit der Wunschglocke. Ihr heller Klang weht den ganzen Tag übers Wasser.

Bei unserer Bergtour bestaunen wir die Gipfel der Julischen Alpen

Slowenien-Urlaub: Bohinj-See
Unten der Bohinj-See, gegenüber die Julischen Alpen - aber wer wie Doris Ehrhardt auf den Vogar will, muss auch mal die Wanderkarte studieren
© Anne Gabriel-Jürgens

Ich erfülle mir meinen Wunsch selbst: Fahrrad leihen, See umrunden, die Sinne auf Empfang schalten. Holunderblüten und Mischwald riechen. Vogelgesang lauschen. Schmetterlingen hinterherschauen. Einen Bach glucksen hören. An einem Wiesenstrand spontan in den See hüpfen. Mit einem alten Mann plaudern, der am Uferweg Bilder vom Inselchen malt. Künstlername Bobi. "Ich habe schon gemalt, als es Jugoslawien und den Sozialismus noch gab", sagt er. Ob er mich porträtieren dürfe? Gern! Sein Ergebnis zeigt mich mit Furchen auf der Stirn. Für eine Sekunde wünsche ich mir, dass der Künstler eine Neigung zum Schönfärben gehabt hätte.

Dass es die Slowenen mit dem Untertreiben aber auch manchmal übertreiben, merken wir auf unserer Bergtour am nächsten Tag. Von Bled sind wir zum Nationalpark Triglav gefahren, durch eine Landschaft wie aus einem "Heidi"-Film. Unser Ziel: der 1054 Meter hohe Vogar.

Laut Hinweisschild geht man vom Dorf Stara Fužina in einer Stunde auf den Gipfel. Die Zeit ist offenbar kalkuliert für Läufer, die grußlos an niedlichen Kälbern vorbeimarschieren und sich unterwegs nicht nach Wilderdbeeren und Kräutern bücken. Wir trödeln uns in 90 Minuten auf 990 Meter zu einem Aussichtspunkt, der den Blick aufs Voje-Tal freigibt. Gegenüber kratzen die Gipfel der Julischen Alpen am Himmel, unten spiegeln sich Wolken im lang gestreckten Bohinj-See. Wir bummeln weiter bis zu einer Almwiese mit zartstieligen Blumen. Kissenweiche Gräser zum Reinlegen!

Den Rest der Bergtour schaffen wir im dreifachen Tempo und ohne Unterbrechung, allerdings bergab und angetrieben von Donnergrollen und plötzlichem Regen.

In der Hauptstadt Ljubljana fühlt man sich frei

Slowenien-Urlaub: Zuckerschloss
Das Franziskaner-Kloster mit seiner frühbarocken Kirche steht auf Ljubiljanas Prešeren-Platz
© Anne Gabriel-Jürgens

Am nächsten Tag, unterwegs nach Ljubljana, begleitet uns wieder die Sonne. Die 40-Minuten-Strecke reicht gerade, um Anne ein bisschen Angeberwissen über das Metropölchen aufzudrängen: 2016 als "European Green Capital" ausgezeichnet, gerade mal 290000 Einwohner, aber auf jeden entfallen mehr als 500 Quadratmeter Grünfläche. 40000 Studierende, bekannteste Ex-Studentin: Melania Trump, First Lady der USA. Der Stadtpark Tivoli ist größer als der Central Park in New York, die Innenstadt autofrei, es gibt kostenlose Leihräder.

Es macht etwas mit den Menschen, wenn uns die Straße gehört. Wenn die Luft statt nach Abgasen nach Jasmin und Rosen riecht. Wenn das Tempo rausgenommen ist. "Man fühlt sich freier", sagt Anne sehr zufrieden auf ihrem Leihrad. Nebeneinander cruisend erleben wir Ljubljana als eine Stadt, die im Zentrum einiges an Barock und Jugendstil zur Schau stellt, zugleich allerdings stark geprägt ist vom Freistil des Architekten Jože Plečnik. Er hatte ein Faible für Säulen wie im antiken Athen, aber nicht das Budget für Marmor, weshalb er oft aus Beton das Beste machte, zum Beispiel die eleganten Kolonnaden der Markthallen.

Dass uns Ljubljana leicht mediterran und stark lebenswert vorkommt, liegt an vielen Kleinigkeiten. Der geschichtsträchtige Kongressplatz ist für Skateboarder genauso frei wie für Radfahrer, Fußgänger, Parkbanksitzer und In-der-Wiese-Döser. An mehreren Brunnen kann man sich Trinkwasser in die eigene Flasche füllen, das vermeidet Plastikmüll. Am rechten Ufer des Flusses Ljubljanica schlendert man im Rhythmus von Chill-Sounds von einem Open-Air-Lokal zum nächsten, und am linken Ufer verirrt man sich in einem blumenbunten Labyrinth junger Kreativer.

Von der Ljubljana-Burg wiederum hat man eine 360-Grad-Aussicht, erkennt, wie grün die Stadt und wie nah die Bergwelt ist. Ich schnappe auf, was ein Guide zu seiner Gruppe sagt. "Sie wissen sicher, dass Italien wie ein Stiefel aussieht. Wissen Sie denn auch, woran die Form von Slowenien erinnert?" - Nein, weiß keiner. "Slowenien", sagt der Guide und grinst dabei, "hat die Form eines Huhns. Deshalb ist das Huhn hier auch auf so vielen Souvenirs abgebildet." Respekt. Sein kleines Land nicht zum Adler zu stilisieren, sondern mit einem Huhn zu vergleichen - die Größe muss man erst mal haben.

Slowenien-Urlaub: Alle Tipps auf einen Blick

Hinkommen

Anreise mit der Bahn nach Ljubljana, Direktverbindung ab München; nach Bled über Salzburg; nach Piran über Ljubljana zum Bahnhof von Koper, dann weiter per Taxi (www.bahn.de und www.slo-zeleznice.si).

Direktflüge nach Ljubljana bietet die slowenische Fluglinie Adria Airways ab München, Frankfurt, Düsseldorf und Hamburg ab 230 Euro (www.adria.si) sowie Easyjet ab Berlin (easyjet.com).

Am Meer

Übernachten

Hotel Barbara. Von außen ein oller Kasten, drinnen ein modernisiertes, freundliches Haus in Fiesa direkt am Meer, einen Spaziergang von Piran entfernt. Am Strand dominieren Gestein und Beton. DZ/F ab 59 Euro (Fiesa 68, Tel. 05/617 90 00, www.hotel-barbara.si).

Genießen

RiziBizi. Das Restaurant liegt im Ferienort Portorož, abseits der mit Palmen geschmückten Uferpromenade, im Wohngebiet auf einem Hang. Es überzeugt mit guter junger Küche (Fisch!) und tollem Meerblick von oben. Degustationsmenü mit drei begleitenden Weinen ab 40 Euro (Portorož, Vilfanova ulica 10, Tel. 05/993 53 20, www.rizibizi.si).

Manzioli. Wer draußen sitzen, guten Wein und slowenische Tapas probieren möchte, geht in Izola in diese Weinbar. Leichte, junge, fruchtige Weine sind z. B."Folo bianco" und "Malvazia". Ein kleines Glas kostet zwischen 2,50 und ca. 3 Euro (Izola, Polje 12/a).

Erleben

Piran. Die denkmalgeschützte Stadt mit der St.-Georgs-Kirche, deren Glockenturm eine Kopie des Campanile von Venedig ist, liegt auf einer Landzunge und wird von einer Stadtmauer umringt. Das Zentrum ist weitgehend autofrei; oberhalb der Stadt gibt es ein Parkhaus (Fornače 23). Von dort geht man in zehn Minuten zum Tartini-Platz, eine wunderschön freie elliptische Fläche aus perlweißem Stein, umrahmt von Prachtbauten. Wer lieber fahren will, nimmt den Bus, der alle zehn Minuten startet.

Strand Krka Strunjan. Lang, sehr schmal, östlich von Piran und Teil des Naturreservats Strunjan. Anfangs gibt’s eine Liegewiese und im Meer eine Bojen-Abgrenzung, dahinter findet man stille, steinige Plätzchen unterhalb der Klippen und Küstenbäume (Anfahrt: der Beschilderung "Krjinski park Strunjan" folgen, dann Richtung Strandbar "Cavedin").

Radtour. Mit einem Leihrad kann man prima auf eigene Faust die Küste entlangfahren, z. B. südöstlich nach Portorož. Streckenweise führen auch Wege leicht landeinwärts durch hügelige, teils toskanisch anmutende Landschaft. "Luma Sport" in Piran bietet Leihfahrräder und geführte Touren (Piran, Dantejeva 3, Tel. 041/78 14 14, www.cyclingistria.com).

Einkaufen

Piranske Soline. Die Filiale verkauft glasweise erstklassiges Fleur de Sel, das in den Salinen von Piran noch heute auf traditionelle Weise gewonnen wird (Piran, Ulica IX. korpusa 2, Tel. 067/331 10)

In den Bergen

Übernachten

Old Bled House. Ende 2016 umgebautes Bauernhaus in der Kurstadt Bled. Die Zimmer (mit Kühlschrank und Wasserkocher) erfüllen Landlust-Sehnsucht: reichlich Holz und Blumenmotive und eine sehr nette Gastgeberin. Fünf Gehminuten vom Seeufer entfernt, DZ ab 145 Euro, Frühstück (8 Euro p. P.) gibt’s auf Bestellung (Bled, Zagoriška cesta 12, Tel. 041 60/86 89, www.oldbledhouse.si).

Genießen

Jezeršek. Gehobenes Restaurant auf Burg Bled mit Weitblick-Terrasse. Die für die Alpenregion Oberkrain typischen deftigen Speisen werden hier gekonnt modern verfeinert. Hauptgang ab 18 Euro (Bled, Grajska cesta 61, Tel. 046 20/34 44, www.jezersek.si).

Vrtnarija. Im "Gewächshaus", so der Name des Restaurants in Bled, kommt vieles aus eigenem Anbau, einiges ist bio, z. B. das Rinderfilet für 24 Euro. Drinnen sitzt man herrlich im Grünen, draußen direkt am Naturschwimmteich, dem Mittelpunkt dieses toll konzipierten Glamping-Resorts mit Baum- und Holzhäusern und Zelten (Bled, Cesta Gorenjskega odreda 16, Tel. 08 38/992 20, www.gardenvillagebled.com).

Pri Hrvatu. Gasthaus im Dorf Srednja vas, ideal für die Einkehr nach dem Wandern. Auf der Terrasse direkt über dem Flüsschen ist die Luft so frisch wie die Forelle (je 100 g ca. 3 Euro) in Weißweinsoße (Srednja vas, Srednja vas v Bohinju 76, Tel. 045 72/36 70).

Park Café. Bleder Cremeschnitte serviert nahezu jedes Café in Bled, von diesem stammt das Original: zwei dicke Schichten Vanillecreme und Sahne zwischen dünnem Blätterteig. Am allerbesten schmeckt sie auf der Terrasse direkt am See. Gehört zum großen Hotel "Park" (Bled, Cesta svobode 15, www.sava-hotels-resorts.com).

Slowenien-Urlaub: Villa Bled
Einst gehörte sie Marschall Tito, heute gibt's im Park ein Café mit großartigem Seeblick
© Anne Gabriel-Jürgens

Café Belvedere. Hier im Park der Vila Bled - einst Residenz des jugoslawischen Staatschefs Marschall Tito, heute ein Hotel - hat man einen großartigen Blick auf den See (Bled, Cesta Svobode 18, www.brdo.si).

Erleben

Bleder See. Wer ihn umrundet, legt immerhin rund sechs Kilometer zurück und sieht außer Mischwald, Wiesen und Bächen auch Villen aus der Habsburger Zeit im 18. und 19. Jahrhundert sowie die Ausläufer der Kurstadt Bled (5500 Einwohner). Auf dem See sind Motorboote verboten, 13 Quellen sorgen für stetig sauberes Wasser. Es gibt mehrere Badestellen, darunter das große Strandbad Lido und die Liegewiese von "Camping Bled". Über die gesamte Längsseite des Sees (2 km) sind Ruderbahnen markiert - die Sportler des Ruderzentrums holten zahlreiche Olympia- und Weltmeister-Medaillen. Blickfang im Westteil des Sees ist die kleine Insel: Vom Bootsanleger führen 99 Stufen zur Wallfahrtskirche Maria Himmelfahrt. Hauptattraktion ist die Wunschglocke: Drei Mal am Seil ziehen kostet 6 Euro.

Bootfahren. Man kann Ruderboote mieten. Oder sich rudern lassen; dafür stehen an vier Stationen junge Männer und große Pletnaboote (mit Sonnenschutz) bereit. Ein Ausflug zum Inselchen z. B. ab der Station bei Mlino kostet 14 Euro und dauert inkl. Aufenthalt max. 1,5 Stunden. Zu buchen beim Fremdenverkehrsamt.

Radeln. E-Bikes (15 Euro/Tag) und MTB (11 Euro/Tag) verleiht z. B. das Fremdenverkehrsamt am Seeufer (Cesta svobode 10, Tel. 04/ 574 11 22)

Burg Bled. Rund 1000 Jahre alt, ist sie eine der ältesten Sloweniens. Toller Platz für den Sonnenuntergang! Auf das Felsplateau, rund 130 Meter über dem Wasserspiegel, spaziert man in einer halben Stunde. Netter Spaß: In der kleinen Buchdruckerei der Burg darf man selbst Hand anlegen, um auf handgeschöpftem Papier die eigene Namensurkunde anzufertigen (8 Euro).

Bergwandern. Am Bohinj-See, ca. eine halbe Autostunde südwestlich von Bled, ist die Auswahl für Aktive groß - von hochalpinen Touren (per Gondel und Sessellift geht’s auf 1880 Meter rauf) über Paragliding bis zu gemütlichen grünen Wanderungen, z. B. auf den 1054 Meter hohen Vogar (Kosijev dom na Vogarju) oder durch die Vintagar-Klamm zum größten Fluss-Wasserfall Sloweniens. Infos und Wanderkarten bei der Touristinfo in Bohinj (Ribčev Laz 48, www.bohinj-info.com) und beim Triglav Nationalpark-Zentrum in Stara Fužina (www.tnp.si).

Ljubljana

Die gesamte Altstadt ist autofrei; Parkhäuser sind kostenpflichtig, andere Mobilitätsangebote allerdings gratis, z. B. eine Stunde Leihfahrrad (www.bicikelj.si, man kann auch eine Wochennutzung aktivieren) und Innenstadt-Fahrten mit Elektrofahrzeugen (zwischen 8 und 20 Uhr) namens "Kavalier" - einfach winken und einsteigen. Über www.wifreeljubljana.si bekommt man 60 Minuten am Tag kostenlos Internetzugang (www.visitljubljana.com).

Übernachten

Vander Urbani Resort. Einst vier alte Wohnhäuser, heute ein Hotel. Dass die Zimmer teils klein ausfallen, macht sich angesichts des gelungenen Designs kaum bemerkbar. Lage: Seitenstraße (autofreie Zone) zur Ausgeh-Promenade am Fluss. Kleiner Pool auf der Dachterrasse. Sehr nettes Personal, gutes Frühstücksbuffet. DZ/F ab 105 Euro (Ljubljana, Krojaška ulica 6–8, Tel. 01/200 90 00, www.vanderhotel.com).

Genießen

Slon 1552. Ein Restaurant in einem großen Hotel im Shoppingviertel? Klingt nicht gut, erweist sich aber als sehr gut! Halb offene Küche, voll ambitioniertes Team. Tipp: Mittags Quick-Lunch (10 Euro) bestellen (Ljubljana, Nazorjeva 5, Tel. 01/470 11 81, www.hotelslon.com).

Atroke. Modernes Restaurant mit Tischen auf der Straße (Fußgängerzone!). Der Koch ist flexibel und ehrgeizig, die Küche an Istrien und Italien orientiert. Hauptgericht ca. 20 Euro (Ljubljana, Stari trg 19, Tel. 08 20/552 82).

Erleben

Plečnikova hiša. Haus und Garten des Architekten Joše Plečnik (1872–1957), der seine Vision für Ljbuljana erfolgreich umsetzte: eine nach den Bedürfnissen des Menschen ausgerichtete Stadt, in der alles Wichtige in Laufdistanz liegt und stellenweise ans antike Athen erinnert. Die Ausstellung über sein Leben und Werk kann man nur im Rahmen einer Führung besuchen (Ljubljana, Karunova 4–6, Tel. 01/241 25 06, www.mgml.si/plecnikova-hisa).

Altstadt. Sie bildet den mittelalterlichen Kern Ljubljanas. Besonders interessante Plätze sind der Mestni trg (Stadtplatz) mit dem Rathaus aus dem 15. Jahrhundert; der Stari trg (Alter Platz) mit vielen Barockbauten; der Gornji trg (Oberer Platz) mit der St.-Florians-Kirche; der Novi trg (Neuer Platz) mit der National- und Universitätsbibliothek.

Tromostovje. Die "Drei Brücken" wirken wie eine Einheit, weil sie nebeneinander über den Fluss Ljubljanica führen. Typisch für den Architekten Joše Plečnik: elegante Säulen aus Beton, der gekonnt Granit imitiert.

Nebotičnik. "Wolkenkratzer" aus dem Jahr 1933 mit schönen Jugendstil-Elementen. Von der Restaurantterrasse im 12. Stockwerk sieht man deutlich, wie grün die Stadt ist (www.neboticnik.si).

Tivoli-Park. Je weiter von der Stadtmitte entfernt, umso "waldiger" wird der fünf Quadratkilometer große Park. Mit Schloss, Gewächshaus und Sportzentrum.

Einkaufen

Täglicher Markt auf dem Vodnikov trg. Ideal, um Honig oder deftige Würste zu kaufen. An den schlichten Ständen unter freiem Himmel bieten Bauern aus der Region Obst und Gemüse an, in den Kolonnaden entlang der Markthallen trifft man sich zum "Kava", zum Kaffee.

Einkaufsstraßen. Am Mestni trg liegen kleine Lifestyle-Geschäfte, z. B. Devur, wo es modern designte Dinge aus slowenischem Holz gibt, Gürtelschnallen etwa. Stylishe Entdeckungen kann man auch in den Gassen Križevniška ulica und Breg machen, wo sich Kreative austoben, z. B. in Galerien oder der alten Grafikdruckwerkstatt Tipo Renesansa (Breg 22, www.tiporenesansa.si), und im Zoofa findet man Mode von verschiedenen Designern aus Slowenien (Breg 12, www.zoofa.si).

Wenn ich das gewusst hätte

Slowenische Imker sind stolz auf ihr Produkt. Ich habe mir ein Pfund Waldhonig (für 13 Euro) gekauft, und hätte lieber drei Pfund und verschiedene Sorten nehmen sollen - die feine Qualität wäre das Schleppen wert gewesen!

Telefon

Die Vorwahl für Slowenien ist 003 86.

Auf der Suche nach weiteren Reisetipps? Hier zeigen wir euch die 10 schönsten Orte in Kroatien.

BRIGITTE 08/2019

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