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Dolce Vita Italienisches Dorf verkauft bezugsfertige Häuser ab 7.500 Euro

Italienisches Dorf
© EyesTravelling / Shutterstock
Ein Häuschen in einem malerischen italienischen Dorf – wie wär's? Jetzt gibt es nicht nur verfallene Ein-Euro-Häuser zu kaufen, sondern auch bezugsfertige Immobilien zum Schnäppchenpreis.

Augen auf beim Hauskauf

In letzter Zeit sorgen italienische Dörfer regelmäßig für Furore im Netz, weil sie Häuser zum symbolischen Preis von nur einem Euro zum Verkauf anbieten – die kalabrische Gemeinde Cinquefrondi etwa oder das sizilianische Dorf Troina.

Doch wie vieles im Leben haben diese Schnäppchen einen Haken: Die Häuser sind verfallen, und die neuen Besitzer*innen bekommen die Auflage, ihre Immobilie auf eigene Kosten zu renovieren. In der Regel müssen die Bauarbeiten innerhalb von drei Jahren abgeschlossen sein.

Mit solchen Aktionen soll der Abwanderung der Dorfbevölkerung in die Städte und ins Ausland etwas entgegengesetzt werden. Mit den günstigen Immobilien-Angeboten will man den mittelalterlichen Ortschaften neues Leben einhauchen, um sie vor dem Ruin zu bewahren.

Hier gibt es bezugsfertige Immobilien - im historischen Zentrum

Das Dorf Biccari in Italiens südwestlicher Region Apulien geht jetzt noch einen Schritt weiter: Die Gemeinde bietet nicht nur verfallene Ein-Euro-Häuser an, sondern auch bezugsfertige Immobilien - zum Preis eines günstigen Gebrauchtwagens. Die Angebote im historischen Zentrum starten bei 7.500 Euro, die meisten Häuser bewegen sich zwischen 10.000 und 13.000 Euro.

Wie viele andere italienische Ortschaften leidet auch Biccari unter Landflucht und Leerstand. Von den ehemals 5.000 Bewohner*innen sind laut Bürgermeister Gianfilippo Mignogna kaum noch 2.000 übrig.

Dabei ist das mittelalterliche Dorf ideal gelegen, sofern man Ruhe und Frieden sucht: Biccari liegt auf dem "Dach Apuliens" inmitten der Daunischen Berge, die von Wanderwegen durchzogen sind, drumherum gibt es Wälder, Felder, Olivenhaine und einen See. Neapel liegt keine 150 Kilometer entfernt, und zum Meer sind es auch nur 70 Kilometer.

Laut CNN können Interessenten sich direkt an Bürgermeister Gianfilippo Mignogna wenden. Allerdings ist Eile geboten, es sollen schon zahlreiche Mails aus aller Welt eingegangen sein (sindaco@comune.biccari.fg.it).

Andere Dörfer locken mit Gratis-Urlaub

Andere italienische Gemeinden gehen andere Wege im Versuch, den Bevölkerungsschwund zu stoppen. Der idyllische Ort San Giovanni in Galdo etwa, 240 Kilometer von Rom entfernt, bot vergangenen Sommer kostenlose Ferienunterkünfte an. Dort hegte man die Hoffnung, dass Urlauber*innen sich im Dorf ansiedeln und Bewohner*innen zurückkehren, wenn sie vom Tourismus leben können.

Auch San Mauro La Bruca etwa, ein kampanisches Dorf mit Meerblick, warf Zimmer für zwei Euro pro Nacht auf den Markt. Und das Dorf Petrella Tifernina bietet Hausbesitzer*innen Anreize, wenn sie kostenlos Urlauber bei sich aufnehmen. 

Auch hinter der Idee des "Albergo Diffuso" steckt der Wunsch, historische Ortschaften wieder lebenswert zu machen - bei diesem Konzept werden ganze Dörfer in Hotels verwandelt. Hier lest ihr, was unsere Autorin Christine Dohler bei ihrem Urlaub in Portico di Romagna erlebt hat.

sar

Quellen: Business Insider, CNN, Der Standard, Idealista, Travelbook

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