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Butter bei die Fische: Ursprung und Bedeutung

Butter bei die Fische: Fisch mit Kräuterbutter auf Teller
© imageBROKER.com / Shutterstock
Wer Butter bei die Fische gibt, der ist alles andere als zurückhaltend. Woher der Spruch kommt und wofür er genau steht, erfährst du hier.

"Butter bei die Fische": Beispiele

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"Butter bei die Fische": Bedeutung

"Butter bei die Fische geben" bedeutet, dass man sofort zur Sache kommt bzw. gnadenlos ehrlich antwortet. Wenn jemand einen dazu auffordert, Butter bei die Fische zu geben, dann erwartet die Person Klartext ohne Abschweifungen. Auch kann damit gemeint sein, keine halben Sachen zu machen und eine Aufgabe mit voller Hingabe anzugehen.

"Butter bei die Fische": Herkunft

Insbesondere in Norddeutschland wird gebratener oder gebackener Fisch bevorzugt mit Butter abgeschmeckt. Die Butter kommt dafür erst kurz vor dem Essen auf den warmen Fisch, sodass sie bei Verzehr noch nicht komplett zerlaufen ist.

Das Essen kann also erst beginnen, nachdem die Butter auf dem Fisch gelandet ist. Demzufolge ist das Essen erst mit der Butter vollständig und wahrhaftig.

Außerdem war Butter früher für viele Menschen kaum erschwinglich und galt als Luxusprodukt. Jemand der keine Butter zum Fisch anbot, der war entweder sehr knauserig oder er konnte sich keine leisten.

Um herauszufinden, ob eine Person solvent war, wurde schon mal gefragt: "Hat he denn ok Butter bi de Fische?“ Wenn also jemand Butter bei den Fischen hatte, dann wurde daraus geschlossen, dass es sich um eine wohlhabende Person handelte.

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"Butter bei die Fische": Grammatik

Übrigens ist es nicht sonderlich schwer zu erkennen, dass die Formulierung "bei die Fische“grammatikalisch nicht korrekt ist. Im Plattdeutschen hieß der Satz ursprünglich "Butter bei de Fische haben“.

Bei der Übersetzung ins Hochdeutsche kam es dann zu einer fehlerhaften Übersetzung, die so in den Sprachgebrauch übergegangen ist. Im Rheinland wird dagegen noch heute der Satz "Butter bei de Fische“ verwendet.

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