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Psychologe verrät Das sind die größten und häufigsten Geschenkfehler

Frau packt Geschenk aus
Geschenke sollen Freude verbreiten, aber das klappt nicht immer.
© sonyachny / Adobe Stock
Weihnachtszeit ist Geschenkezeit. Damit wir unsere Liebsten mit unseren auch wirklich glücklich machen, hat ein Verbraucherpsychologe ein paar Tipps parat.

Ein gutes Geschenk löst bei der beschenkten Person nicht nur eine Welle der Begeisterung und Dankbarkeit aus – auch wir selbst fühlen uns doch oftmals ganz wohlig im Bauch, wenn wir sehen, wie viel Freude wir einem anderen Menschen gerade gebracht haben. Schon Studien zeigen, dass es uns glücklich macht, für andere Geld auszugeben und die Freude, ein Geschenk zu überreichen, währt länger als die Freude darüber, es zu erhalten. Kurzum: Geschenke tun einfach gut!

Allerdings gelingt es uns nicht immer, Präsente zu überreichen, die bei der beschenkten Person wirklich gut ankommen. Bereits an ihren Körpersignalen können wir erahnen, was sie wirklich von unserem Geschenk hält, wenn sie uns mit einem gequälten Lächeln anschaut und ein "Danke" herauspresst.

Julian Givi ist Verbraucherpsychologe und kennt sich mit Geschenken aus – insbesondere mit den Fehlern, die wir bei dem Thema regelmäßig machen. In einem Artikel des Online-Magazins "The Conversation" verrät er, wie wir unangenehme Situationen (nicht nur) unterm Weihnachtsbaum in den kommenden Tagen vermeiden können.

Der großen Enthüllung wird zu große Bedeutung beigemessen

Geschenke leben von Überraschungen – zumindest meistens. Wir wissen nicht, was sich in der Verpackung befindet und viele genießen diese Momente der Ungewissheit – sowohl als beschenkte wie auch als beschenkende Person. Allerdings ist es ein beliebter Fehler, sich zu sehr auf diesen Moment zu konzentrieren und dabei das Geschenk und dessen Sinnhaftigkeit aus den Augen zu verlieren.

"Die Schenkenden wollen, dass ihr Geschenk begehrenswert ist. Sie hoffen, dass sie den:die Empfänger:in überraschen und der Person ein Lächeln ins Gesicht zaubern", erklärt Givi die Logik dahinter. Als Beispiel nennt er ein Schokoladenfondue: Sicherlich, so ein Geschenk ruft ein Lächeln hervor und macht neugierig. Aber: Wie oft wird dieses Geschenk wohl genutzt? Selbst absolute Schokoladefanatiker:innen werden wohl kaum jeden Tag diesen Brunnen anwerfen.

"Wenn Menschen ein Geschenk erhalten, interessiert sie weniger der Moment, in dem die Schleife abfällt, sondern sie denken an die kommenden Wochen und Monate", erklärt der Psychologe. Zum Vergleich: Eine Kaffeemaschine würde in den meisten Haushalten wohl jeden Tag zum Einsatz kommen. Sicherlich, so etwas ist keine Neuheit – aber sie wird langfristige Freude bei der beschenkten Person auslösen und das jeden Morgen.

Der Mut zum "Risiko" fehlt vielen

Geschenke: Frau hält Fotoalbum
Viele vermeiden sentimentale Geschenke wie Fotoalben, weil sie kein Risiko eingehen wollen.
© Tetiana / Adobe Stock

Die Horrorvorstellung für viele Schenkende ist die, dass das Geschenk so gar nicht gut ankommt – besonders, wenn man sich eine Menge Mühe gemacht hat. Gerade sentimentale Geschenke wie Fotoalben sind bei den beschenkten Personen oft ungemein und über einen langen Zeitraum beliebt, wie auch Studien belegen – doch gerade vor diesen Geschenken scheuen sich viele, weil sie riskant wirken. 

"Zweifel können sich in die Köpfe der Käufer:innen schleichen, wenn sie sentimentale Geschenke in Betracht ziehen: 'Was ist, wenn es rührselig wirkt? Was ist, wenn der:die Beschenkte denkt, ich sei geizig?'", so der Psychologe. 

Also tendieren die Schenkenden eher zu einem oberflächlichen und vermeintlich "sicheren" Geschenk. Dieselbe Logik würden viele Menschen laut Givi übrigens auch beim Thema "Erlebnisse verschenken" verwenden – obwohl Beschenkte in der Regel offener für diese Form von Geschenk sind, als die Menschen erwarten.

Jedes Geschenk muss neu und einzigartig sein

Es scheint bei Geschenken eine Menge ungeschrieber Gesetze zu geben. Zum Beispiel tun sich viele Menschen schwer damit, das gleiche Geschenk zweimal hintereinander zu geben. Aber wenn eine Person nun einmal ein großer Fan von Wein, Käse oder anderen Dingen ist – wieso dann nicht solche Dinge mehrmals schenken, wenn sie sich doch immer darüber freut?

Selbiges Problem bei gebrauchten Gegenständen: Manche verschenken ungerne Dinge, die bereits gebraucht sind. Dabei muss nicht immer alles neu und eingepackt sein, gerade in Hinsicht auf die Ressourcen unserer Welt. Gegenteilig gibt es viele Menschen, denen Nachhaltigkeit immer wichtiger ist und die gerne Produkte erhalten, die bereits im Umlauf waren und nicht nagelneu sind. 

Grundsätzlich zeigen Studien, dass es große Asymmetrien zwischen Schenkenden und Beschenkten gibt: Die Schenkenden geben gerne exklusive, kleine Geschenke, die Beschenkten freuen sich allerdings eher über weniger luxuriöse und nützlichere Geschenke. Auch Gutscheine und Bargeld sind bei Beschenkten sehr viel beliebter, als die Schenkenden glauben mögen.

Zusammengefasst kann man wohl eine Menge falsch machen beim Verschenken – aber nicht zwingend die Dinge, vor denen man sich ohnehin fürchtet. Wer sich Gedanken macht, der:die wird die beschenkte Person auch glücklich machen, am Ende machen wir doch viel weniger "falsch", als wir oft fürchten.

Verwendete Quellen: theconversation.com, acrwebsite.org, bpspsychub.onlinelibrary.wiley.com, myscp.onlinelibrary.wiley.com, sciencedaily.com, pubmed.ncbi.nlm.nih.gov, sciencedirect.com

csc Brigitte

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