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Waldbrandgefahr 5 Hitzefehler, die wir im Sommer vermeiden sollten

Den Sommer richtig genießen: Frau steht im Sommer zufrieden im Wald
© Victor Koldunov / Adobe Stock
Im Sommer sind wir manchmal schlapp oder unachtsam, denn die Hitze kann uns ganz schön zusetzen. Das kann zu gefährlichen Hitzefehlern führen, die wir aber leicht verhindern können.

Was ist wichtig, damit der Sommer ein gelungener wird? Viel trinken, sich ausreichend vor der Sonne schützen, draußen sein und Spaß haben! Doch dabei sollten wir immer auf unsere Mitmenschen und die Umwelt achten. Denn wenn es trocken wird, besteht schneller Brandgefahr.

Laut WWF ist der Mensch für mehr als 90 Prozent der Waldbrände verantwortlich. Ob nun durch Waldbesuchende, Kinder oder Camper:innen: Schon das Grillen im Freien oder das Auto unachtsam zu parken, können problematisch werden. Wir haben einige wichtige Punkte für euch gesammelt, auf die ihr im Sommer achten könnt:

Heißer Motor auf trockenem Gras

Laut den Landesforsten und der Polizei sind ein heißer Auspuff oder der Katalysator des Autos ein oft unterschätztes Feuerrisiko. Wird der Wagen auf einer trockenen Wiese oder einem ausgedörrten Grünstreifen geparkt, kann das zu einem Brand führen.

Auch im Schatten bleibt es gefährlich: In Klingenthal (Sachsen) geriet im Juni 2022 ein VW in Vollbrand. Der Wagen stand zwar im Schatten, aber auf einer frisch gemähten trockenen Rasenfläche. Ein daneben stehendes Fahrzeug wurde ebenfalls von den Flammen ergriffen.

Zigarettenstummel entsorgen

Waldbrände sind schon häufiger durch Zigaretten ausgelöst worden. Beispielsweise, weil sie aus dem Fenster des Autos geworfen oder beim Spazieren unachtsam gehen entsorgt wurden. Rauchen im Wald ist vom 31. März bis zum 31. Oktober in allen Bundesländern verboten sowie weitere Dinge, von denen viele Menschen nichts wissen. Das kann sogar zu einem Bußgeld führen.

Im Auto kann ein Aschenbecher im PKW das Problem lösen. Taschenaschenbecher können unterwegs als Mini-Mülleimer für die Kippen fungieren.

Grillkohle entsorgen

Beim Grillen in öffentlichen Parks passiert es, dass Grillfreudige ihre Kohle nicht richtig ablöschen oder noch entflammbare Kohle frühzeitig entsorgen.

Die Grillkohle muss vollkommen erkaltet sein, bis sie im dafür vorgesehenen Restmüll landet. Wenn nicht mehr gegrillt wird, kann die noch warme Kohle mit Wasser abgelöscht werden. Das Bedecken mit Sand oder Erde reicht nicht aus. Grillkohle sollte im besten Fall mindestens 24 Stunden auskühlen. Parks oder andere öffentliche Flächen, auf denen das Grillen erlaubt ist, haben oft für die Kohle vorgesehene Behälter.

Und wie ist es am Lagerfeuer?

Grundsätzlich gelten hier die gleichen Regeln wie bei der Grillkohle. Wenn lediglich unbehandeltes Holz verbrannt wurde, kann die Asche nach dem Auskühlen allerdings als Dünger für Pflanzen genutzt werden. Die falsche Entsorgung von Grillkohle oder Lagerfeuergut kann mit einem Bußgeld bestraft werden. Und: Wer fahrlässig handelt (auch beim Grillen im eigenen Garten) muss unter Umständen die Kosten für einen Feuerwehreinsatz selbst bezahlen.

Offene Feuer im Wald oder in Waldnähe sind übrigens verboten. Auch an den meisten Badeseen ist es nicht erlaubt, wenn Schilder nicht ausdrücklich darauf hinweisen.

Der Aberglaube: Scherben in der Sonne

Dass Scherben in der Sonne einen Waldbrand auslösen, ist eher unwahrscheinlich. Bei eingefärbten Gläsern ist die Durchlässigkeit des Lichts zu gering. Bei klaren Gläsern besteht ein höheres Risiko. Doch auch hier belegt eine Auswertung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) inklusive eines Feldversuches, dass der Winkel und die Entfernung zum Boden bei einer liegenden Scherbe nur schwer zu einem Brand führen kann. Scherben sind aber schlecht für die Umwelt und gefährlich für Tiere oder Barfuß laufende Menschen.

Fun Fact: Mit einer Lupe sei es recht einfach, ein Feuer zu entfachen. Sobald die Lupe weggenommen werde, gehe das Feuer aber nach wenigen Sekunden schnell wieder aus, so der DWD.

Wo besteht Waldbrandgefahr?

Bereits jetzt ist es im Land zunehmend trocken und heiß (Waldbrandgefahrenindex, Stand: 16.06.23). Überwiegend besteht Gefahrenstufe drei, einige Tage zuvor war sie in großen Teilen des Landes sogar höher. Brandenburg ist vor allem wegen seiner sandigen Böden, die schlecht das Wasser speichern, oft von Waldbränden betroffen. Auch gibt es in dem Land weniger Niederschlag und viele Waldflächen bestehen aus Kiefern, deren ausgetrocknete und heruntergefallene Nadeln leicht entflammbar sind.

In dem Bundesland kann nicht gefundene Munition die Feuerwehr verlangsamen, da sie nicht so schnell in gewisse Gebiete vordringen kann.
Allgemein treten Waldbrände regional unterschiedlich auf, da sie unter anderem von den klimatischen Bedingungen und der Waldzusammensetzung abhängig sind. In der Vergangenheit waren vor allem weite Teile Nordostdeutschlands, das östliche Nordwestdeutschland und das Oberrheinische Tiefland häufiger betroffen als andere Regionen. 

Verwendete Quellen: medienservice.sachsen.de, landesforsten.de, swr.de, landundforst.de, brandschutz-zentrale.de, Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, Deutscher Wetterdienst, wwf.de, brennpunkt-wald.de, Umwelt Bundesamt, Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer e.V.

lkl Brigitte

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