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Fußreflexzonenmassage Wirkung und Anleitung

Fußreflexzonenmassage: Füße werden massiert
© Aleks Gudenko / Shutterstock
Bei der Fußreflexzonenmassage sollen Krankheiten durch Druck auf bestimmte Fußareale therapiert werden. Kann das wirklich funktionieren?

Inhaltsverzeichnis

Fußreflexzonenmassage: Die Technik im Überblick

Die Fußreflexzonenmassage ist eine Massagetechnik, bei der Krankheiten und Befindlichkeitsstörungen durch Druck auf bestimmte Fußareale therapiert werden. Sie wurde Anfang des 20. Jahrhunderts durch amerikanische Therapeuten und Masseure entwickelt. Die Fußreflexzonenmassage beruht auf der Vorstellung, dass bestimmte Stellen des Fußes an bestimmte Körperregionen gekoppelt sind. Tut eine Stelle am Fuß weh oder verändert sich die Haut, ist das ein Symptom dafür, dass das zugehörige Organ geschädigt ist. Umgekehrt lässt sich durch Druck auf die Fußreflexzone das zugehörige Organ stimulieren und dessen Funktion fördern.

Ursprünglich glaubte man, dass sich in den Nervenenden im Fuß Ablagerungen bilden. Die Massage zerreibe die Ablagerungen und lindere so die Beschwerden. Diese Vorstellung gilt aber inzwischen auch unter Anhängern der Fußreflexzonenmassage als überholt.

Fußreflexzonenmassage: Grafik der Fußreflexzonen
© Peter Hermes Furian / Shutterstock

Aufteilung der Fußreflexzonen

In der Regel kommt bei der Fußreflexzonenmassage das sogenannte Rasterbild von Fitzgerald zum Einsatz. Hierbei werden die Fußsohlen in Zonen unterteilt: zehn vertikale und drei horizontale. Alle Zonen repräsentieren bestimmte Teile des Körpers und Organe. Generell ist die Aufteilung folgendermaßen:

Horizontal

  • Zehen: Kopf, Hals und Schultern
  • Mittlerer Fuß: Brustkorb und Oberbauch
  • Ferse: Knöchel, Organe im Bauch- und Beckenbereich

Die Vertikalzonen verlaufen vom Kopf bis zu den Füßen. Beispielsweise gehören die Augen zu den vertikalen Zonen 2 und 3 und damit zur zweiten und dritten Zehe.

Wie funktioniert die Fußreflexzonenmassage?

Die Diagnose geschieht durch Abtasten und das Betrachten des Fußes – vor der Massage werden die Füße auf mögliche Rötungen, Schwellungen oder Wassereinlagerungen untersucht. Bei der eigentlichen Fußreflexzonenmassage werden Fußsohle und Fußrücken, Innenseite und Außenseite des Fußes mit dem Daumen oder mit Daumen und Zeigefinger massiert.

Anregender oder beruhigender Griff

Je nachdem, welche Symptome man lindern möchte, werden die Reflexzonen mit einem anregenden oder einem beruhigendem Griff massiert:

  • Anregender Griff (tonisierend): Eher schnelle, kreisende Bewegungen (immer in die gleiche Richtung), der Druck wird mal stärker und mal leichter ausgeführt. Durch den tonisierenden Griff sollen die zu den Reflexzonen gehörenden Organe sowie der Blutfluss angeregt werden. Beispielsweise wird so die Entgiftung unterstützt.
  • Beruhigender Griff (sedierend): Der sedierende Griff soll in erster Linie gegen Schmerzen helfen. Dabei wird die betroffene Fußreflexzone konstant gedrückt – was anfangs oft mehr Schmerzen verursacht, sie dann aber abklingen lässt. Die Wirkung kann bereits nach zehn Sekunden oder auch erst nach zwei Minuten einsetzen. Der beruhigende Griff sollte pro Reflexzone nicht mehr als zweimal nacheinander eingesetzt werden. Bleibt der Schmerz bestehen, sollte vier- bis fünfmal der anregende Griff angewandt werden, danach kommt noch einmal der beruhigende Griff dran.

Bei welchen Beschwerden kommt die Fußreflexzonenmassage zum Einsatz?

Typische Anwendungsgebiete für die Fußreflexzonenmassage sind:

Entspannung durch die Fußreflexzonenmassage

Auch, wenn man nicht gezielt neue Beschwerden behandeln möchte, kann die Fußreflexzonenmassage hilfreich sein, um sich zu entspannen. Massagen sind wohltuend und helfen uns dabei, zur Ruhe zu kommen. Wird sie richtig durchgeführt, lockert sie außerdem das Gewebe und fördert so die Durchblutung.

Wie gut ist die Fußreflexzonenmassage wissenschaftlich abgesichert?

Die Fußreflexzonenmassage ist nicht ausreichend durch wissenschaftliche Studien belegt. Insbesondere ist die Vorstellung nicht haltbar, dass zwischen dem Fuß und den Organen des Körpers eine Verbindung bestehe. Auch können Ablagerungen an den Nervenenden im Fuß nicht nachgewiesen werden. Der Heileffekt der Fußreflexzonenmassage wird auf die insgesamt entspannende Wirkung der Massage zurückgeführt. Im Jahr 2006 deutete eine Studie aus Jena zwar einmalig Hinweise auf eine mögliche Wirksamkeit der Behandlung an, eine Heilung konnte aber nicht eindeutig bestätigt werden.

Wann sollte die Fußreflexzonenmassage nicht durchgeführt werden?

Die Methode verspricht keine Heilung bei akuten Krankheiten, sondern soll lediglich den Heilungsprozess unterstützen. Die Behandlung kann manchmal etwas schmerzhaft sein. Nebenwirkungen sind nicht in der Regel zu befürchten, jedoch kann vorübergehend eine Erstverschlechterung des Gesundheitszustands eintreten. Bei entzündlichen und schmerzhaften Erkrankungen der Füße und Beine ist eine Fußreflexzonenmassage nicht empfehlenswert. Generell solltest du bei folgenden Beschwerden auf eine Fußreflexzonenmassage verzichten:

  • Pilzbefall
  • Offene Wunden
  • Brüche oder Verstauchungen
  • Rheuma
  • Infektionen mit hohem Fieber
  • Psychosen

Auch in der Schwangerschaft ist von einer Fußreflexzonenmassage abzuraten – bestimmte Zonen, die dabei behandelt werden, könnten frühzeitige Wehen auslösen.

Für wen ist die Fußreflexzonenmassage geeignet?

Fußreflexzonenmassage ist für alle geeignet, die bereit sind, sich auf Körperkontakt zu einer/m Therapeut:in ihres Vertrauens einzulassen. Selbstbehandlung oder Partnermassagen sind ebenfalls möglich. 

Was kostet die Behandlung?

Die erste Behandlung dauert inklusive Anamnese etwa eine Stunde und kostet zwischen 40 und 60 Euro. Die weiteren Anwendungen dauern weniger lang und sind entsprechend günstiger. Die gesetzlichen Krankenkassen tragen die Kosten nicht.

Was sollte ich bei einer Fußreflexzonenmassage beachten?

Generell sollte eine Fußreflexzonenmassage lediglich als unterstützende Behandlung durchgeführt werden. Wenn du die Fußmassage gezielt gegen Beschwerden einsetzen möchtest, solltest du darauf achten, dich nur von erfahrenen Therapeut:innen behandeln zu lassen. Treten bei der Massage außerdem folgende Symptome auf, solltest du sie abbrechen:

  • Schweißausbrüche
  • Plötzlich erhöhter Puls
  • Übelkeit
  • Generelles Unwohlsein

In der Regel dauert eine Sitzung zwischen 20 und 45 Minuten und sollte zwei- bis dreimal pro Woche durchgeführt werden.

Fußreflexzonenmassage mit Aromatherapie

Um den Effekt der Massage noch zu verstärken, kannst du mit verschiedenen Ölen der Aromatherapie arbeiten. Folgende Öle eignen sich hierfür:

  • Zur Entspannung: Mandarine, Sandelholz, Orange, Lavendel
  • Zur Anregung: Citronella, Rosmarin

Möchtest du mit der Fußreflexzonenmassage eine Erkältung behandeln, unterstützen Kräuteröle mit Pfefferminz oder Salbei die Wirkung.

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Lesetipp: Alles über die Kneipp-Kur  und über Qigong erfährst du hier.

Quellen

F. Wagner: Reflexzonenmassage, Gräfe und Unzer, 3.Auflage, 2009

Hanne Marquardt, Praktisches Lehrbuch der Reflexzonentherapie am Fuß, Hippokrates Verlag, 2005

Jänicke, G., Grünwald, J.: Alternativ heilen, Gräfe und Unzer, 2006

Ruck, H.: Handbuch für die medizinische Fußpflege: Grundlagen und Praxis der Podologie, Thieme-Verlag, 1. Auflage 2005

Brigitte

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