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Neue Antibaby-Pille birgt höheres Thrombose-Risiko

Neue Antibaby-Pille birgt höheres Thrombose-Risiko
© Shutterstock/ anyaivanova
Neu ist nicht gleich besser: Wie ein Bericht der Techniker Krankenkasse zeigt, sind die Nebenwirkungen der neuen Antibaby-Pillen höchst bedenklich. Demnach vergrößern die Pillen das Thrombose-Risiko.

Pillen-Generationen im Vergleich

Die Antibaby-Pillen der dritten und vierten Generation versprechen reinere Haut und eine Linderung der Schmerzen während der Periode. Besser sind die neuen Präparate deshalb noch lange nicht. Das zeigt ein in Berlin veröffentlichter "Pillenreport", der in Zusammenarbeit der Techniker Krankenkasse (TK) mit der Universität Bremen erstellt wurde. Demnach seien Präparate der zweiten Generation wie Trisiston, Novastep oder Illinia genauso sichere Verhütungsmittel wie die neu auf den Markt gebrachten Antibaby-Pillen.

Grundsätzlich haben die Antibaby-Pillen der früheren Generationen zwar ein geringeres Thrombose-Risiko, ganz ohne unerwünschte Nebeneffekte bleiben diese aber ebenfalls nicht. So klagten etwa einige Frauen über Zwischenblutungen oder dauerhafte Menstruationsbeschwerden.

Thrombose-Gefahr deutlich erhöht

Dass die Pille ein Thrombose-Risiko birgt, ist schon länger bekannt. Weniger bekannt sind hingegen die Zahlen, die für sich sprechen: Auf 10.000 Nutzerinnen kommen neun bis zwölf Gefäßverschlüsse. Das sind etwa 1,5 bis zwei Mal mehr Thrombose-Fälle als bei der Pille der zweiten Generation. Doch nicht nur die Dritte, sondern auch vierte Generation der Antibaby-Pillen wie Cyproderm, Belara oder Petibelle birgt das Risiko, ein solches Blutgerinnsel bzw. einen Thrombus in einem Blutgefäß oder im Herzen auszulösen. Der Blutpropf behindert den Blutstrom und kann - je nachdem, wo er liegt - im schlimmsten Fall zu einer Lungenembolie oder einen Schlaganfall führen. Alles zu Thrombose Anzeichen erfährst du hier.

Um auf der sicheren Seite zu sein, empfiehlt Professor Gerd Glaeske, unter dessen Leitung der Report entstanden ist: "Pillen der zweiten Generation bleiben die Mittel der Wahl zur oralen Verhütung, bei allen anderen sind die Risiken höher oder schwerer einschätzbar – und beides birgt unübersehbare Gefahren für Frauen, die solche Pillen schlucken!"

Nutzen überwiegt Risiken

Auch wenn die Pillen der neueren Generationen unerwünschte Nebenwirkungen bereithalten, bekamen im vergangenen Jahr laut TK circa 76.290 Versicherte eine Pille verschrieben, die ein unklares Gesundheitsrisiko haben. 40.577 Frauen griffen zum altbewährten Präparat. Belegbare Daten zu an Thrombose erkrankten Frauen – und welche Pille sie nahmen – konnte die Krankenkasse nicht nennen.

Grundsätzlich ist es sinnvoll, dass sich Erstanwenderinnen von ihrem Frauenarzt über die Risiken aufklären sollten. "In diesen Fällen muss die ärztliche Beratung auch darauf abzielen, dass Verhütungspillen keine Lifestyle-Produkte sind, sondern Arzneimittel, die mit Risiken verbunden sein können", betonte ein Sprecher des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte in Bonn.

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