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Nelkenöl Wirkung und Anwendung

Nelkenöl: Öl in Flasche neben Nelkenblatt
© mama_mia / Shutterstock
Nelkenöl ist gesund und entfacht viele positive Wirkungen. Wir verraten die Hintergründe des Öls und zeigen, wie es richtig angewendet wird.

Geschichte von Nelkenöl

Die Gewürznelke ist eine Pflanze aus der Familie der Myrtengewächse. Sie stammt ursprünglich aus Indonesien, wird heutzutage jedoch weltweit angebaut. Nelkenöl ist auch unter dem lateinischen Namen Caryophylli floris aetheroleum oder der Kurzbezeichnung PHEur bekannt.

Schon im Mittelalter wurden die Gewürznelken nach Europa gebracht, wo zunächst die Niederländer sozusagen ein Monopol auf deren Handel besaßen. Die höchste Qualität wird heutzutage dem Anbau von Gewürznelken in Madagaskar und Sansibar nachgesagt.

Herstellung von Nelkenöl

Nelkenöl zählt zu den pflanzlichen Arzneimitteln und wird aus den getrockneten Blütenknospen der Pflanze Syzygium aromaticum gewonnen. Obwohl alle Teile des Gewürznelkenbaumes ätherische Öle enthalten, ist das Öl aus den Nelkenknospen das beste und teuerste. Es enthält unter anderem nur wenige Nebenwirkungen.

Für die Herstellung von Nelkenöl müssen zunächst die Blüten kurz vor dem Erblühen geerntet werden. Im Anschluss werden sie für etwa fünf Tage zum Trocknen ausgelegt. Dann folgt ein Schwimmtest der Blüten: Nur hochwertige Nelken sinken ins Wasser, da nur sie noch das Öl enthalten. Dieses wird jetzt durch Wasserdampfdestillation gewonnen.

Wichtige Inhaltsstoffe:

  • Eugenol (ätherisches Öl)
  • Eugenolacetat
  • Beta-Caryophyllen
  • Oleanolsäure
  • Polyphenole

Wirkung von Nelkenöl

Entscheidend für die Wirkung von Nelkenöl ist das Element Eugenol. Eugenol zeigt eine betäubende Wirkung. Zusätzlich entfacht es entzündungshemmende Effekte, da es auf die Prostaglandine einwirkt, die für die Entstehung vieler Entzündungen verantwortlich sind.

Nelkenöl wirkt insgesamt antimikrobiell und antiseptisch. Das zeigt sich dadurch, dass das Öl der Nelken Bakterien und Pilze bekämpft. Zusätzlich beeinflusst das Öl deinen Kalziumhaushalt in der Zelle und kann direkt in den Aufbau der Zellwand einwirken. Somit können auftretende Schmerzen betäubt werden.

Nelkennöl: Diese Nebenwirkung kann auftreten

Aufgrund der starken Wirkung von Eugenol kann es bei direkter Anwendung auf der Haut zu Reizungen kommen. Das kann dazu führen, dass Gewebe vernichtet wird oder sich das genetische Material der Zellen verändert. Um dieses Risiko zu vermeiden, solltest du beim Kaufen und in der Anwendung sicher gehen, dass folgende Kriterien erfüllt sind:

  • Ausschließlich naturreines, ätherisches Öl verwenden 
  • Bei jeder Anwendung nur wenige Tropfen benutzen
  • Oral nur verdünnt mit Wasser einnehmen
  • Nur lokal auf die schmerzende Stelle geben

Anwendung von Nelkenöl

Zu folgenden Zwecken kann naturreines Nelkenöl angewendet werden:

  • Schutz vor Erkältungen: Zur Vorbeugung von Erkältungen kannst du Nelkenöl in Verbindung mit einem Fußbad nutzen. Gib dazu drei bis vier Tropfen in eine Wanne und vermische sie mit heißem Wasser. Alle paar Minuten kannst du wieder heißes Wasser nachgießen. Optional darfst du auch weitere Öle (etwa Lavendel) dazugeben. Achte darauf, dich nach dem Bad gut abzutrocknen und die Füße gut zu wärmen.
  • Schutz vor Mücken: Du sitzt gerne im Sommer auf der Terrasse oder dem Balkon? Dann können sich Mücken als überaus lästig erweisen. Doch mit dem Duft von Nelkenöl kannst du sie aktiv vertreiben. Nimm dafür etwa 100 ml des Öls und gib es auf einige Wattebausche. Diese platzierst du in einer kleinen Schale, zu der du auch eine kleine Schale Orange oder Zitrone dazugeben kannst. Alternativ kannst du auch einfach eine offene Flasche Nelkenöl auf den Tisch stellen. Du kannst auch mit der Duftlampe im Zimmer dafür Sorge tragen, dass trotz offenem Fenster keine Mücken in dein Zimmer kommen.
  • Gegen Entzündungen im Rachen: Gib einige Tropfen vom Öl in ein Glas Wasser und spüle damit die Mundhöhle für eine Minute aus. Für die Behandlung von Parodontitis hat Nelkenöl vor allem eine antibakterielle und weniger eine schmerzlindernde Wirkung. Ebenfalls häufig ist die sehr schmerzhafte, jedoch meist harmlose Stomatitis. Bei dieser Mundschleimhautentzündung kommt es zudem oft zu Zahnfleischentzündungen. Hier kannst du die Schmerzen mit oben genannter Rezeptur lindern.
  • Zur Mundpflege: Ursache für Mundgeruch sind in der Regel Bakterien im Mundraum. Diese kann Nelkenöl effektiv verbannen – und eignet sich daher gut ergänzend zur allgemeinen Mundpflege. Hierfür verwendest du wenige Tropfen des Öls mit etwas Wasser und gurgelst damit in der Mundhöhle für einige Sekunden. Dies machst du am besten mehrfach am Tag. Du kannst das Öl auch mit einem Mundwasser deiner Wahl vermischen.
  • Gegen Zahnschmerzen: Nelkenöl eignet sich sehr gut bei Zahnschmerzen, da es Bakterien abtötet. Auch bei einer Zahnfleischentzündung kommt es gut zur Geltung. Durch das Eugenol hat das Öl zudem eine anästhetische Wirkung, wodurch du den Schmerz nicht mehr wahrnimmst. Nimm dafür ein paar Tropfen mit etwas Wasser und feuchte einen Wattebausch damit an. Über den Bausch kannst du die lokale Stelle damit bearbeiten und anschließend den Mund mit einer Mischung aus Wasser und Nelkenöl ausspülen.
  • In der Schwangerschaft: Für die Einleitung einer Geburt bietet sich Nelkenöl als ätherisches Öl sehr gut an. In Verbindung mit einer Duftlampe kann das Öl als Aromatherapie eine sehr beruhigende Atmosphäre schaffen. Achte darauf, nicht auf ein synthetisches Öl zurückzugreifen. Und verwechsle bitte nicht das Öl der Blätter mit dem der Nelkenknospen.

Du bist ein großer Fan von ätherischen Ölen? Von Orangenöl über Distelöl bis Rosmarinöl haben wir eine große Palette für dich zusammengestellt. Wie du einen gesunden Ernährungsplan erstellen kannst, erfährst du dagegen in diesem Artikel.

Quellen

Hofmann, D. & Melzig, M.F.: Gewürznelken und Nelkenöl. In: Zeitschrift für Phytotherapie. Band 32, Nr. 6, 2008

Staudte, H.: Ätherische Öle – antibakteriell und entzündungshemmend. In: ZWR-Das Deutsche Zahnärzteblatt. Band 124, Nr. 4, 2015

Dörken, B., Frey, C., Golz, N.: Geburtseinleitung mit Nelkenöltampons-erste Studienergebnisse. In: Die Hebamme. Band 17, Nr. 4, 2004

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