Warme Winter, Überschwemmungen, Waldbrände – bisher scheinen die Folgen des Klimawandels für viele Menschen in Deutschland noch in weiter Ferne. Das könnte sich schon bald ändern. Einen beunruhigenden Ausblick geben nun amerikanische Wissenschaftler: Welche direkten Auswirkungen steigende Temperaturen auf die Fortpflanzung haben kann, belegt eine Studie, die im Magazin "Nature Climate Change“ veröffentlicht wurde.
Hitze verkürzt Schwangerschaften
Wissenschaftler der University of California in Los Angeles schauten sich Millionen von Geburten im Zeitraum von 1969 und 1988 in den den USA genauer an. Sie wollten herausfinden, ob das Klima, genauer gesagt Hitze, das Geburtsrisiko von schwangeren Frauen beeinflussen kann. Deswegen lag ein besonderes Augenmerk auf Hitzeperioden. Das Ergebnis: An heißen und den darauffolgenden Tagen kamen deutlich mehr Babys auf die Welt. Doch nicht nur die Steigerung der Geburten war auffällig. Viele der zusätzlichen Kinder kamen bis zu zwei Wochen zu früh auf die Welt. Durchschnittlich konnte eine Verkürzung der Schwangerschaft durch Hitze von sechs Tagen festgestellt werden.
Kann der Klimawandel Frühgeburten auslösen?
Besteht somit ein Zusammenhang zwischen dem Klimawandel und Frühgeburten? Der Präsident des Berufsverbands der Frauenärzte Christian Albring gibt laut „dpa“ erst einmal Entwarnung: Die Wirkung von Wärme sei bereits bekannt und würde sogar zur Beschleunigung der Geburt eingesetzt werden. Zudem weist Albring daraufhin, dass der Mensch sehr anpassungsfähig sei. Der Körper könne sich somit auf dauerhaft erhöhte Temperaturen einstellen.
Ob die Anpassung jedoch mit gleicher Geschwindigkeit fortschreitet, wie es der Klimawandel tut, ist ungewiss. Wer bereits im Sommer hochschwanger war, weiß von der Belastung der Hitze auf den Körper. Hier haben wir die direkten Folgen des Klimawandels für dich zusammengefasst.
