Anzeige

7 Geheimrezepte, um gesund den Winter zu überstehen

Mädchen putzt sich die Nase
© Yuriy Maksymiv / Shutterstock
Kalt duschen, gurgeln, in der Wanne schwitzen: Fast jede hat bei Erkältung ein Geheimrezept. Wir verraten die 7 besten!

Inhalation

Macht der Erkältung richtig Dampf

Natürlich gibt es Inhalationsgeräte, aber es funktioniert auch so: Heißes Wasser in die Schüssel, ein, zwei Tropfen ätherisches Öl (z. B. mit Milch verdünntes Thymianöl) oder auch Teekraut dazu und dann mit einem Handtuch über dem Kopf für fünf bis zehn Minuten den aufsteigenden Dampf einatmen.

"Das stimuliert die Schleimhäute und fördert die Durchblutung, zum Teil löst sich auch festsitzender Schleim", so Dr. med Miriam Ortiz, Allgemeinmedizinerin aus der Hochschulambulanz für Naturheilkunde der Charité Universitätsmedizin Berlin. Empfohlen wird diese Dampfinhalation vor allem bei verstopfter Nase und Nasennebenhöhlenentzündung.

"Bei einer hartnäckigen Bronchitis ist sie dagegen nicht so gut. Dann ist ein Kaltvernebler, den man kauft oder leihen kann, besser. Die mikrofeinen Wassertröpfchen gelangen tiefer in die Atemwege und erleichtern so das Abhusten." Eine Alternative, z. B. für unterwegs oder nachts, sind Erkältungscremes für Brust und Rücken. Sie enthalten ätherische Öle, die über die Haut aufgenommen oder eingeatmet werden, gegen Bakterien und Viren wirken können und teilweise auch die Atemwege erweitern. "Das tut gut, kann aber eine Inhalation nicht ersetzen, da die Schleimhäute nicht angefeuchtet werden."

Erkältungsbad

Tut gut, aber kann auch überfordern

"Vor allem für jüngere Frauen, die einen labilen Kreislauf haben, kann ein Vollbad ziemlich anstrengend sein, wenn zusätzlich noch eine Erkältung im Anflug ist", sagt Miriam Ortiz. Wer in der Wanne bisher kein Problem hatte, kann aber natürlich weiterhin dabeibleiben.

Als Badezusatz empfiehlt die Ärztin wenige Tropfen eines naturreinen ätherischen Öls in Apothekenqualität mit antiviralen und antibakteriellen Eigenschaften, z. B. Thymian- oder Latschenkieferöl. Die Wirkstoffe werden beim Baden direkt durch die Haut aufgenommen, zusätzlich gibt es einen Inhalationseffekt. "Bei kleinen Kindern sollte man wegen möglicher Allergien und bestimmter Atemreflexe mit ätherischen Ölen generell vorsichtig sein und sie, wenn überhaupt, nur sehr stark verdünnt anwenden; Erwachsene haben damit seltener Probleme.

Trotzdem sollten die Öle nicht unverdünnt auf die Haut gelangen." Wichtig: Öl mit Milch oder Sahne emulgieren, da es sich sonst nicht mit dem Wasser verbindet und schnell verdampft. Oder man nimmt fertige Badezusätze.

Eine Alternative zum Vollbad ist ein Fußbad. Ortiz: "Werden die Füße besser durchblutet, aktiviert das auch die Schleimhäute." Für ein sogenanntes ansteigendes Fußbad füllt man lauwarmes Wasser in eine Wanne. Sind die Waden zur Hälfte bedeckt, lässt man nach und nach wärmeres Wasser zulaufen, bis die Temperatur als heiß empfunden wird. Nach ein paar Minuten die Füße kalt abduschen, in ein Handtuch einschlagen und 20 Minuten liegend ruhen.

Gurgellösung

Am besten mit einem warmen Tee

Zum Gurgeln mit Salzwasser, das oft empfohlen wird, ist die Meinung der Naturheilkundlerin eindeutig: "Das kann die Schleimhäute reizen." Besser sei bei Halskratzen warmer Tee, wiederum mit den Erkältungsallroundern, wie etwa Thymian, Salbei, Süßholz oder schleimstoffhaltiger Malve. "Wichtig ist, dass der Tee ausreichend lange zieht, nämlich zehn bis 15 Minuten", sagt Miriam Ortiz. Und wenn Gurgeln, Halsbonbons und Halswickel nicht helfen, können im Ausnahmefall auch Lutschtabletten mit schmerzlösenden Substanzen hilfreich sein, so die Expertin und rät: "Die Ursache der Schmerzen sollte geklärt sein."

Noch mehr Tipps gegen Halsweh bekommt ihr übrigens hier: Hausmittel gegen Halsschmerzen!

Kalte Dusche

Stärkt die Laune mehr als die Abwehr

Studien zeigen, dass Menschen, die auch im Winter draußen schwimmen gehen, weniger Infekte haben (beruhigend für alle Kältemuffel: Regelmäßige Saunagänge können ähnliche Effekte haben). Ein bisschen weniger eindeutig ist der Nutzen einer kalten Dusche.

Laut einer niederländischen Studie hatten Menschen über einen Zeitraum von mehreren Wochen, egal welche Temperatur das Wasser morgens hatte, jeweils gleich viele Infekte. Allerdings fühlten sich die Kaltduscher deutlich fitter. "Offensichtlich verändert sich zumindest die Haltung gegenüber Infekten", sagt Dr. Ortiz. Die Medizinerin vermutet außerdem, dass sich die tägliche kalte Dusche über längere Sicht und länger, als die Studie es untersucht hat, doch deutlicher auszahlt. Trotzdem muss sich niemand am Morgen quälen: "Schon geringe Reize können einen ausreichenden Effekt haben. Ich persönlich dusche gern warm und schließe dann mit kalten Gesichts-, Arm- und Kniegüssen."

Echinacea und Co.

Können helfen, aber kaum vorbeugen

Der Sonnenhut Echinacea gehört zu den sogenannten Adaptogenen und soll dem Immunsystem dabei helfen, besser mit Infekten klarzukommen. "Die Pflanze wirkt aber nicht bei allen Leuten gleich", so Ortiz. Außerdem gibt es unterschiedliche Präparate. Übersichtsarbeiten gelangen deswegen zu dem Schluss, dass der Nutzen einer Einnahme nicht beurteilt werden kann.

"Die Chance, dass jemand profitiert, ist nicht klar", sagt die Ärztin. "Außerdem sollte, wer diese Mittel nehmen will, Rücksprache mit dem Arzt halten." Wichtig auch: Echinacea und andere immunmodulierende Pflanzen eignen sich nicht für die dauerhafte Einnahme über Monate. "Der Körper kann sich nach und nach an jedes pflanzliche Mittel gewöhnen", so Ortiz.

Milch mit Honig

Ein echter Klassiker, aber nicht immer gut

"Die hilft Kindern vielleicht beim Einschlafen, weil das abendliche Ritual beruhigt und der Magen beschäftigt ist. Aber wenn der Hals kratzt, würde ich das nicht empfehlen", sagt Miriam Ortiz. "Die Proteine in der Milch können den Hals verschleimen." Sinn macht dagegen Honig, denn er enthält Stoffe, die Entzündungen hemmen und Keime abtöten.

"Allerdings verliert er in einem heißen Getränk einen Teil seiner Enzymkraft", so Ortiz. Die Naturheilkundlerin rät bei Halsweh eher zum Tee. "Da kann man aus den Heilkräutersorten mit ätherischen Ölen, die antibakteriell wirken, wählen - also etwa Thymian, Salbei, Ingwer oder auch Kamille -, ergänzt um etwas, das Schleimstoffe enthält und antientzündlich ist wie Malve oder Süßholz." Eine Alternative sind Erkältungstees aus der Apotheke.

Zwiebelsäckchen

Kann bei Ohrenschmerzen hilfreich sein

Was genau dabei wirkt, ist aber nicht eindeutig bestimmbar. "Möglicherweise sind es die antientzündlichen Senföle der Zwiebel, die Wärme tut zusätzlich gut", sagt Miriam Ortiz. Für ein Säckchen ein bis zwei Zwiebeln fein hacken, auf Körpertemperatur erwärmen und in ein Tuch einschlagen. Dieses wird gedrückt, bis ein bisschen Saft austritt, und dann für etwa eine Stunde auf dem Ohr platziert.

Am besten indem man sich, eventuell noch zusätzlich mit einer angenehm warmen Wärmflasche, auf das schmerzende Ohr legt. Wichtig ist der Ärztin dabei, auch die Grenzen dieses Hausmittels anzuerkennen: "Die Ursache der Ohrenschmerzen sollte klar sein. Wenn ein Kind solche Beschwerden hat, kann z. B. eine Erkältung oder eine Mittelohrentzündung dahinterstecken. Beides erfordert auch andere Behandlungsmethoden, wie z. B. abschwellende Nasentropfen. Man muss natürlich immer im Blick behalten, wie es dem Kind insgesamt geht, und sich frühzeitig Unterstützung vom behandelnden Arzt holen."

Du brauchst noch mehr Tipps bei Erkältungen? Dann schau doch mal in Hausmittel gegen Erkältung und Hausmittel gegen Husten!

Videotipp: Hühnersuppe - das beste Rezept bei Erkältung

Hühnersuppe: So gelingt sie euch garantiert

Das beste Suppen-Rezept bei Erkältung

02:14 min
BRIGITTE 25/2018

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel