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Wassereinlagerungen in den Wechseljahren 7 Tipps, um sich weniger aufgeschwemmt zu fühlen

Wassereinlagerungen in den Wechseljahren: Eine Frau im Bademantel umfasst mit beiden Händen ihren rechten Unterschenkel
© Rabizo Anatolii / Adobe Stock
Warum sich um die Menopause herum vermehrt Wasser im Gewebe einlagert, welche Hormone dabei mitwirken und was gegen die Ödeme hilft, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Das Gesicht erscheint rundlicher, die Beine und Knöchel dicker, der Hosenbund kneift, Ringe passen nicht mehr auf die Finger und die Brüste spannen: Wassereinlagerungen in den Wechseljahren fühlen sich richtig unangenehm an. Die gute Seite daran: Du wirst diese Extrapfunde schneller wieder los als Fettpölsterchen. Unsere Tipps helfen dir dabei.

Warum entstehen Wassereinlagerungen in den Wechseljahren?

In der Perimenopause, wenn die Hormonbalance für eine Weile kräftig in Schieflage gerät, nehmen Frauen auf vielfältige Weise physische und psychische Veränderungen an sich wahr. Meist denken wir hauptsächlich an Hitzewallungen, Schlafstörungen oder eine ungewohnte Reizbarkeit. Aber auch Wasseransammlungen, Ödeme in der Fachsprache, können jetzt auftreten
Lesetipps: Wechseljahresbeschwerden, Hitzewallungen in den Wechseljahren, Schlafstörungen in den Wechseljahren.

Tritt aus dem Lymphsystem oder den Blutgefäßen mehr Wasser ins umliegende Gewebe aus als abgeleitet werden kann, dann schwillt dieses Gewebe an. Du erkennst ein solches Ödem daran, dass eine kurze Delle sichtbar bleibt, wenn du mit dem Finger auf die Region drückst. Besonders häufig kommt es in den Beinen zu diesen Schwellungen mit Spannungsgefühl, aber auch Bauch, Gesicht, Brüste, Hände und Finger können betroffen sein.

Dass es zu diesen Wassereinlagerungen in den Wechseljahren kommt, liegt vor allem an den weiblichen Geschlechtshormonen Östrogen und Progesteron (Gelbkörperhormon). Ihre Produktion geht jetzt zurück. Und zwar nicht langsam und gleichmäßig, sondern unterschiedlich schnell. Noch bevor die endgültig letzte Regelblutung stattfindet (das ist die Menopause), sinkt zunächst der Progesteronspiegel. Die Östrogenproduktion bleibt noch eine Weile stabil, die Werte steigen sogar noch einmal an. Das liegt daran, dass die Funktion der Eierstöcke immer schwächer wird und der Organismus sie durch einen Schwall Östrogen noch einmal anregen will, doch noch Eier reifen und einen Eisprung stattfinden zu lassen. Das hat nicht immer Erfolg, führt aber in jedem Fall dazu, dass sich das Verhältnis von Östrogen und Progesteron deutlich verschiebt. Es herrscht dann für eine Weile ein Überschuss dieses Sexualhormons, die sogenannte Östrogendominanz.

Der Haken an der Geschichte: Östrogene fördern Wassereinlagerungen. Du kennst das vielleicht von deinem Zyklus und in der Prämenopause, wenn der Zyklus schon mal unregelmäßiger wird. Auch in der zweiten Zyklushälfte steigt die Östrogenproduktion immer ein wenig an. Kurz vor der Monatsblutung fühlst du dich deshalb aufgeschwemmt, du nimmst prämenstruell vielleicht ein paar Pfunde zu. Das gleiche passiert in den Wechseljahren, wenn die Menopause noch nicht stattgefunden hat. Nach der letzten Periode fällt dann auch der Östrogenspiegel und die Östrogendominanz verschwindet wieder.

Sind diese Ödeme gefährlich?

Im Prinzip nicht, sie lassen sich gut selbst mit Hausmitteln behandeln und vergehen meist von allein wieder, sobald sich der Hormonspiegel normalisiert. Wassereinlagerungen können allerdings auch auf medizinische Probleme hindeuten, die du sicherheitshalber ärztlich abklären lassen solltest.

Mögliche Ursachen wären:

  • Venenschwäche
  • Herzschwäche
  • Nierenschwäche
  • Lebererkrankungen
  • Schilddrüsenstörungen
  • Eiweißmangel
  • Nebenwirkung von Bluthochdruck- oder Diabetesmedikamenten, Entzündungshemmern

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So kommst du gelassen durch die Wechseljahre

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7 Tipps gegen Wassereinlagerungen in den Wechseljahren

Liegen keine Grunderkrankungen vor, hast du mehrere Möglichkeiten, die unangenehmen Schwellungen wieder loszuwerden. Vieles kannst du selbst tun, es können aber auch Arzneimittel Linderung bringen, zum Beispiel im Rahmen der Hormonersatztherapie

Dies sind unsere Top-7-Tipps gegen hormonell bedingte Wassereinlagerungen.

  1. Bewegung
    Sitzen und auch Stehen verschlimmert die Lage noch. Bewegung – und sei es nur, auf den Zehen zu wippen – regt den Lymphfluss an und die Wassereinlagerungen werden wieder besser aus dem Gewebe abtransportiert.
  2. Wechselduschen
    Eine Kneipp-Kur erscheint vielleicht etwas altmodisch, aber die Wirkung der abwechselnden Warm- und Kaltreize ist ein 1-A-Gefäßtraining. Ob du das unter der Dusche absolvierst, kaltes Wasser über Hand- und Fußgelenke laufen lässt oder die Arme bis über die Ellenbogen in ein Becken mit kaltem Wasser hältst, bleibt dir überlassen. Wichtig: Immer mit dem kalten Reiz enden!
  3. Bürstenmassage
    Ein weiterer Weg, den Lymphabfluss zu stimulieren und das Gewebe von überschüssigem Wasser zu befreien: dry brushing oder auch Trockenbürsten. Du kannst es mit einer mittelharten Bürste, einem trockenen Luffaschwamm oder Waschlappen durchführen. Wichtig: Die Haut immer von außen nach innen, also in Richtung Herz abbürsten (fang mit den Füßen und Händen an) – und am besten gleich morgens.
  4. Ernährungsumstellung
    Dein Körper braucht jetzt vor allem Magnesium, B-Vitamine und Kalium, damit der Abtransport der Wassereinlagerungen besser klappt. Diese Vitalstoffe stecken vor allem in grünem Blattgemüse, Vollkornprodukten und Hülsenfrüchten. Schraube außerdem deinen Salzkonsum herunter und würze lieber mit frischen Kräutern. Übrigens: In Fast Food und Fertiggerichten steckt häufig eine ganze Menge Salz. Tipp: Lies auch unseren Artikel zur Ernährung in den Wechseljahren.
  5. Wasser trinken
    Klingt merkwürdig, schließlich möchtest du das Wasser ja loswerden. Aber wenn du viel Wasser trinkst, erhöhst du damit die Stoffwechselaktivität. Und das fördert den Wasserabfluss aus dem Gewebe.
  6. Heilpflanzen
    Inhaltsstoffe in Brennnessel, Zinnkraut, Löwenzahn oder Birkenblättern werden traditionell zur Entwässerung genutzt. In der Apotheke kannst du entsprechende Arzneitees oder Kapseln bekommen. Frag am besten nach, ob sie in deinem Fall geeignet sind.
  7. Progesteron
    Besprich mit deiner Gynäkologin oder deinem Gynäkologen, ob die Östrogendominanz mit der Einnahme von Progesteron etwas abgemildert werden kann. Hier erfährst du mehr über Progesteron für die Wechseljahre.

Übrigens: Geschwollene Beine können auch auf eine Fettverteilungsstörung hinweisen, das sogenannte Lipödem. Wie sich diese Erkrankung von anderen Ursachen unterscheidet und an welchen Symptomen du ein Lipödem erkennen kannst, erklärt dir unser Artikel dazu. 

Quellen:

Brigitte

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