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Sommerfigur: Der Birnentyp-Bauch

Josephine, 26, Studentin, isst gern viel Lakritz, wenn sie traurig ist. Sie möchte mehr Sport treiben, mehr kochen und weniger naschen. Ihr Ziel: fünf Kilo abnehmen.

Josephines Problem:

Sommerfigur: Der Birnentyp-Bauch
© Veronika Faustmann

"Ich habe schon mal 40 Kilo abgenommen, aber immer noch zu viel drauf. Mich stören ganz klar der Bauch und die Oberschenkel, hier vor allem die Reiterhosen, die den Hintern so breit ziehen. Und dabei ist die rechte Seite auch noch schlimmer als die linke! Außerdem bin ich eine echte Emotions-Esserin: Wenn ich gefrustet, gelangweilt oder traurig bin, stopfe ich Schokolade und Lakritz in mich hinein."

Josephines Ziel:

"Fünf Kilo abnehmen, mehr kochen und disziplinierter beim Essen sein - vor allem, was Süßigkeiten angeht. Und ich möchte mehr Sport treiben."

Das ergab die Untersuchung:

- BMI: 25,4 (Gewicht geteilt durch Größe zum Quadrat) - Körperfettanteil: 36,8 Prozent - Muskelanteil: 30 Prozent - HBU: 0,81 (Verhältnis Bauchumfang zu Hüftumfang) Das sagt Sportmediziner Dr. Wolfgang Schillings: "Der Fettanteil im Körper ist zu toch - unter 30 Prozent wäre ein anzustrebendes Ziel. Und der Muskelanteil sollte erhöht werden." Das sagt Ernährungsberaterin Claudia Neiss: "Zu viel weiterverarbeitetes Esen in der Mensa, zu viele Süßigkeiten - dadurch steigt der Insulinspiegel, die Fettverbrennung wird gehemmt. Die Aromastoffe und Konservierungsmittel im Fertigessen blockieren die Leber, die damit beschäftigt ist, den Körper zu entgiften, statt Fett aufzuspalten."

Die Fitness-Strategie:

Viel Krafttraining, um über mehr Muskelmasse den Grundumsatz zu erhöhen. Spezialübungen straffen die seitlichen Oberschenkel und stärken den Oberkörper - das kaschiert den Eindruck, dass die untere Körperhälfte dicker ist. Dazu: zwei- bis dreimal Lauftraining pro Woche, einmal lange und langsam, einmal mit Tabata-Intervall (Anleitungen siehe Artikel "Die schönste Figur des Sommers" in BRIGITTE Heft 22, von 22. Mai 2013 bis 4. Juni 2013 am Kiosk, oder hier zum Download, kostenlos für Abonnentinnen).

Die Ernährungs-Strategie:

Die Ernährung wird umgestellt, ohne allerdings streng Kalorien zu zählen: Nur morgens dürfen Kohlenhydrate in Form von Getreide auf den Teller, Mittag- und Abendessen bestehen zu zwei Dritteln aus Gemüse und zu einem Drittel aus Eiweiß. Auf Brot, weiterverarbeitete Lebensmittel und Milch wird möglichst verzichtet.

Josephines Einschätzung:

"Kohlenhydrate weitestgehend wegzulassen (vor allem das Brot), wird eine Herausforderung für mich. Ich muss gut planen, was ich essen und kochen werde. Trotzdem freue ich mich richtig auf die sechs Wochen: Mir fehlte immer ein Ansporn, an meiner Figur zu arbeiten, aber jetzt werde ich das durchziehen."

Sie wollen erfahren, wie es Josephine mit ihrem Programm ergeht? Auf den nächsten Seiten können Sie mitlesen!

Vor dem Start

Ich will ein paar Kilo abnehmen, daher mache ich das Ernährungs- und Sportprogramm. Schön, dass die Regeln für mich so einfach sind: Keine Kohlenhydrate mittags und abends, keine Snacks, Süßigkeiten und Alkohol. Ich werde mir eine Einkaufsliste schreiben und genau überlegen, was ich nächste Woche essen möchte – vor allem, wenn ich den ganzen Tag unterwegs bin.

Erste Woche, Tag 2

Ganz ehrlich: Ich hätte es mir schwerer vorgestellt. Mir war gestern etwas schwindelig, und ich hatte Kopfschmerzen. Aber sonst geht es mir richtig gut. Leider bin ich beim Essen nicht sehr kreativ: Nüsse, Salat, Tomate mit Mozzarella. Ich muss mir dringend Rezepte besorgen ...

Zweite Woche, Tag 1

Ich bin ein bisschen frustriert, nur ein Kilo weniger, das ist mir eigentlich nicht genug. Die gute Nachricht: Meine Reiterhosen sind schon besser geworden. Sport ist trotz der wenigen Kohlenhydrate kein Problem, selbst bei intensiven Belastungen wie dem Tabata-Intervall-Lauf habe ich genug Energie.

Was doof war: Am Freitagabend hatte ich Gäste und habe Fingerfood vorbereitet: Süßigkeiten, Chips und Pizza – und für mich Gemüsesticks. Das war hart, einmal habe ich an einem Weingummi gerochen ... Besonders gefehlt haben mir am Wochenende meine Brötchen zum Frühstück. Da war ich neidisch auf meinen Mitbewohner.

Zweite Woche, Tag 4

Gefühlte hundert Mal musste ich jetzt schon "Nein" sagen. Aber ich werde besser. Und es wird leichter, mit jedem Mal. Ich esse viel Salat mit Fleisch oder Fisch. Wenn ich unterwegs bin, nehme ich Frikadellen, Mozzarella-Tomate oder griechischen Salat mit.

Dritte Woche, Tag 1

Heute morgen auf der Waage: minus 500 Gramm. Meine Mutter hatte Geburtstag, und wir waren im Theater. Dort gab es nichts Gesundes zu essen, nur ölige Antipasti. Ich habe also tapfer verzichtet. Am Wochenende habe ich einen Freund besucht und mich an die Regeln gehalten, aber wir waren dreimal essen, das war zu viel und zu fett.

Außerdem musste ich den Sport komplett auf die erste Hälfte der Woche verlegen. Das sieht man ja auch am Ergebnis. Dann waren wir beim Haribo-Fabrikverkauf. Und ich hab sogar was gekauft – wie doof! Ich muss das jetzt vier Wochen wegstellen. Und es hat dort sooo gut gerochen ...

Dritte Woche, Tag 4

Nach wie vor fehlen mir gute Ideen für Rezepte. Ich habe daher unsere Ernährungsberaterin Claudia Neiß noch mal gefragt, und sie hat mir das Internetportal www.gesund-aktiv.com empfohlen. Dort hole ich mir Anregungen. Total gerne esse ich aber auch Suppen wie eine Thai-Kokossuppe: Einfach Hähnchen mit roter Currypaste im Wok anbraten. Asia-Wok-Gemüse (TK) dazu geben und mit Gemüsebrühe und Kokosmilch aufgießen, würzen und fertig.

Vierte Woche, Tag 1

Halbzeit. Juhuuuu! Das ging jetzt irgendwie doch ganz schön schnell. 3,1 Kilo habe ich insgesamt schon abgenommen. Das ist okay, schließlich musste ich nicht hungern, sondern durfte mich immer satt essen. Die vergangene Woche war prima. Ich hab lecker gegessen und es geschafft, sechs Sporteinheiten plus Workout zumachen. Das motiviert.

Den Freitag muss ich allerdings ausklammern. Ich hatte morgens schon schlechte Laune, da war bereits das Knäckebrot zum Frühstück doof. Weil ich einen Kurs in der Uni nachholen musste, dauerte es gefühlt ewig bis zum Mittagessen. Das Loch in meinem Bauch mit einem Salat zu füllen, war eher unbefriedigend. Abends waren wir dann auch noch mit der Firma essen. Die Krönung war, als es für alle Kaiserschmarrn gab - nur für mich nicht.

Vierte Woche, Tag 4

Gestern hat mich ein Freund gefragt, ob ich das Schlank-Programm bis jetzt voll durchgezogen habe, und als ich dann sagte: "Na klaro", meinte er: "Ich bin sehr stolz auf dich!" Da war ich auch stolz. Obwohl ich wirklich gern mal wieder so ein schönes Käsebrot essen möchte oder ein leckeres Brötchen ...

Fünfte Woche, Tag 1

Oh je, nix abgenommen, scheiße! Ich hatte irgendwie versucht, mich auf den Moment des Stillstands vorzubereiten, aber er ist dennoch sehr enttäuschend. Plötzlich fühlt sich die Hose enger an, es nervt, das Essen zu planen, und all die Sachen, die ich aus meinem Ernährungsplan gestrichen habe, fühlen sich an wie Verzicht.

Was ist los? War's das schon? Hat mein Körper sich an die Ernährungsumstellung gewöhnt? Haben sich nach vier Wochen kleine Fehler und Ungenauigkeiten eingeschlichen? Oder lag es doch daran, dass ich die eine Laufeinheit die letzte Woche doch nicht geschafft habe? Fest steht, dass der Druck enorm ist. Ich habe nur noch zwei Wochen, um zwei Kilo abzunehmen! Wie soll ich das denn schaffen?

Fünfte Woche, Tag 4

Ich bin immer noch frustriert. Aber aufgeben ist keine Option. Solche Phasen gehören dazu, meint Claudia, unsere Ernährungsberaterin: "Häufig passiert nichts mehr auf der Waage, aber das Gewebe und die Umfänge verändern sich weiterhin. Stagnation ist völlig normal. Jeder Körper hat sein eigenes Tempo. Das Gewicht wird außerdem von Trinkmenge, Sport, Stress, Zyklus- und Hormonschwankungen beeinflusst. Es gibt also keinen Grund zur Panik. Einfach weitermachen!" Na gut. Meine Strategie für die Woche: Die Mahlzeiten genauer unter die Lupe nehmen und die Regeln noch mal verinnerlichen.

Sechste Woche, Tag 1

Puuh. Diese Woche habe ich sogar fast ein Kilo zugenommen. Ich muss ehrlich sagen, die Enttäuschung ist sehr groß. Diese Woche hatte ich nicht gut geplant und die Essenszeiten nicht einhalten können. Ich bin ein wenig ratlos. Ich werde einfach versuchen, diese letzte Woche noch mal alles zu geben ...

Sechste Woche, Tag 4

Endspurt. Ich bin diszipliniert und trinke als einzige bei einer Feier nur Wasser. Mit Minze drin gar nicht so schlecht!

Das Ergebnis

Fertig! Wir waren im UKE Athleticum zum Nachmessen. Das Ergebnis: Drei Kilo weniger (vor allem Fett, aber auch ein bisschen Muskelmasse) – da hatte ich eigentlich mehr erwartet. Was mich aber sehr freut: Mein Körper hat sich gestrafft, heißt: Am Bauch habe ich 5,5 Zentimeter weniger, an der Hüfte sogar 6 und an den Beinen 5 Zentimeter.

Ich werde auf jeden Fall weitermachen, drei Kilo müssen noch runter. Nur auf Brötchen am Wochenende möchte ich nicht weiter verzichten müssen.

Das Ergebnis nach 6 Wochen im Detail:

BMI: 24,3 (vorher 25,4) Körperfettanteil: 34,6 Prozent (vorher 36,8 Prozent) Muskelmasse:21,9 kg (vorher 22,6 kg) Bauchumfang: 80 cm (vorher 85,5cm)

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