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Fasten Wasserfasten: Wie gesund ist das eigentlich?

Wasserfasten: Wie gesund ist das für den Körper?
© Maderla / Shutterstock
Wasserfasten gilt als Urform des Fastens und lässt die Pfunde in Kürze kräftig purzeln – doch wie gesund ist es, tagelang nur Wasser zu sich zu nehmen?

Was ist Wasserfasten?

Das Prinzip des Wasserfastens ist simpel: Wie der Name schon verrät, wird über einen bestimmten Zeitraum nur Wasser getrunken – und zwar mindestens drei Liter am Tag! Eine Fastenkur sollte nicht länger als fünf Tage dauern, Fastenerfahrene dürfen bis zu zwei Wochen fasten. Ganz wichtig: Wie bei jeder Fasten-Kur gilt es auch hier, vorher mit einem Arzt zu sprechen und abzuklären, ob die körperliche Verfassung das Fasten zulässt. 

Welche Vorteile soll Wasserfasten haben?

Anhänger der Methode gehen davon aus, dass Wasserfasten diverse Vorteile für die Gesundheit hat. Beispielsweise soll der sogenannte oxidative Stress durch Wasserfasten und andere Fastenkuren vermindert werden. Außerdem soll Fasten dabei helfen können, das Risiko für bestimmte Erkrankungen zu mindern. Dazu zählen:

  • Diabetes
  • verschiedene Krebserkrankungen
  • Alzheimer
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Studien deuten zudem darauf hin, dass Wasserfasten bei Rheumabeschwerden helfen könnte.

Wie funktioniert die Wasserfastenkur?

Das Wasserfasten wird mit den sogenannten Entlastungstagen eingeläutet. Das heißt, drei Tage stehen nur noch Lebensmittel auf dem Speiseplan, welche die Verdauung entlasten: Obst, Gemüse und Reis.

Den ersten Tag der Fastenkur beginnen wir mit einer kompletten Darmreinigung. Über die Fastentage werden dann mindestens drei Liter Wasser am Tag getrunken – das kann stilles Wasser oder Leitungswasser sein, am besten lauwarm. Vermieden werden sollte kohlensäurehaltiges Mineralwasser oder Heilwasser!

Mit den Aufbautagen wird der Darm wieder an feste Nahrung gewöhnt. Das sogenannte Fastenbrechen gilt als wichtigster Bestandteil einer jeden Fastenkur: Es kann als Grundstein für eine neue Ernährungsweise genutzt werden. Das hilft uns auch dabei, mehr von den guten Darmbakterien aufzubauen, die unsere Darmgesundheit unterstützen. Wer ab jetzt auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung setzt, tut nicht nur etwas Gutes seine Gesundheit, sondern kann auch langfristig abnehmen.

Wichtig beim Fastenbrechen ist außerdem, es vorsichtig anzugehen. Auf keinen Fall sollte man sich als erstes fettige Speisen wie beispielsweise eine Pizza gönnen, auch wenn man nach den Tagen des Wasserfastens vielleicht Hunger darauf hat. Besser sind leichte Mahlzeiten, die als gut verdaulich gelten. Dazu zählen beispielsweise kleine Portionen Haferflocken. Außerdem sollte man die Kalorienzufuhr erst nach und nach erhöhen.

Fasten ist nicht alles

Wie bei jeder Fastenkur ist auch das Begleitprogramm sehr wichtig: viel frische Luft, entspannende Sporteinheiten wie Yoga oder Pilates sind ideal und unterstützen den Körper dabei, Schadstoffe auszuspülen und den Stoffwechsel anzuregen.

Hilft mir Wasserfasten beim Abnehmen?

Da man während des Wasserfastens keinerlei Kalorien mehr zu sich nimmt, wird man schnell viel Gewicht abnehmen. Dabei handelt es sich aber in erster Linie um Wasser, außerdem kann der Körper damit anfangen, die Energie, die er benötigt, aus den Muskeln zu ziehen. Nach der Kur kommen die verlorenen Kilos meist direkt wieder zurück. Um dem entgegenzuwirken und langfristig Gewicht zu verlieren, ist eine Ernährungsumstellung auf gesunde Mischkost am besten.

Ist Wasserfasten gefährlich?

Körperliche Schäden tragen wir von einer Fastenkur keine davon. Es können allerdings unangenehme Begleiterscheinungen auftreten. Mögliche Nebenwirkungen können sein:

Da dem Körper keinerlei Energie zugeführt wird, sollte man auf starke Anstrengungen wie beispielsweise extremen Sport beim Wasserfasten verzichten. Vielen fällt die Fastenkur außerdem leichter, wenn sie in der Zeit so viel wie möglich zu Hause sind und sich nicht mit Alltagsstress wie beispielsweise dem Job belasten müssen. Es kann also sinnvoll sein, für die Zeit der Kur Urlaub zu nehmen.

Darf jeder Wasserfasten?

Nicht für jeden ist Wasserfasten geeignet – gerade, weil es eine sehr extreme Variante unter den Fastenkuren ist. In folgenden Fällen sollte man nicht Wasserfasten:

  • Bei Schwangerschaft
  • Während des Stillens
  • Bei Untergewicht
  • Bei starkem Übergewicht
  • In der Wachstumsphase
  • Bei diversen Erkrankungen, beispielsweise der Schilddrüse, bei Leber- oder Nierenkrankheiten

Zusätzlich gibt es einige Medikamente, bei deren Einnahme man ebenfalls aufs Fasten verzichten sollte. Außerdem kann das Fasten die Wirkung bestimmter Medikamente beeinflussen.

Kritik: Wie sinnvoll ist Wasserfasten überhaupt?

Viele Experten behaupten, dass der Darm überhaupt gar keine Reinigung oder Kuren wie Entschlacken braucht. Wissenschaftlich ist es noch nicht gänzlich erforscht, dass es im Körper tatsächlich zu sogenannten "Schlacken" kommt und wir nicht in der Lage sind, permanent alle Schadstoffe auszuspülen. Vergessen wir jedoch nicht, dass Fasten seinen Ursprung in vielen Religionen hat und dort vor allem die Reinigung unseres Geistes im Vordergrund steht – und der ist doch mindestens genauso wichtig wie der Darm.

Fazit des Wasserfastens

Es gibt keine wissenschaftlichen Belege dafür, dass explizit das Wasserfasten besonders gesund ist. Stattdessen ist es mit vielen Nebenwirkungen verbunden, außerdem gilt der vollständige Verzicht auf Nahrung als schwer durchhaltbar. Wer es unbedingt probieren möchte, sollte definitiv zuvor mit seinem Arzt sprechen. Generell gibt es einige sanftere Alternativen zum Wasserfasten: Probiere doch mal das Saftfasten.

Lesetipps: Du fängst gerade erst an, dich mit dem Thema Heilfasten zu beschäftigen? Dann entdecke unsere Tipps zum richtig fasten! Außerdem muss es nicht gleich das extreme Wasserfasten sein: Für Fastenerstlinge können Kuren wie das Basenfasten oder Buchinger Fasten einfacher sein, da hier nicht nur Wasser getrunken wird. Oder probiere es doch mal mit der Schrothkur oder Schonkost!

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