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Gibt es bald gesunde Lebensmittel auf Rezept?

Lebensmittel auf Rezept: Frau beim Einkauf
© Goran Bogicevic / Shutterstock
Obst und Gemüse kaufen – und die Krankenkasse dafür zahlen lassen. Dieses erstmal absonderlich klingende Prinzip könnte Menschen zu einer besseren Ernährung bewegen, wie eine Studie belegt.

Wie eine gesunde Ernährung funktioniert, wissen eigentlich die meisten – aber viele halten sich schlicht und ergreifend nicht daran. Ein gern genutztes Argument dabei: Fertigprodukte seien günstiger als das Kochen mit frischen Lebensmitteln wie Gemüse. Tatsächlich ist es oft umgekehrt. Und obendrein sind die meisten Fertigprodukte ungesund, weil sie beispielsweise zu viel Zucker oder Salz enthalten. 

Lieber Zucker als Gemüse

Aber wie bringt man die Menschen wieder dazu, mehr gesunde Lebensmittel einzukaufen? Genau das haben Forscher der Tufts University untersucht. Ihr erstaunliches Ergebnis: Schon eine teilweise Kostenübernahme für gesunde Lebensmittel animiert dazu, gesünder einzukaufen und zu essen.

Die Forscher untersuchten für die Studie, welchen Effekt eine Kostenübernahme für gesunde Lebensmittel auf zwei verschiedene Gesundheitsfürsorgeprogramme ("Medicare" und "Mediaid") bei Rentnern und einkommensschwachen Personen hat. Dabei gab es zwei verschiedene Varianten: Bei der ersten übernahm die Krankenkasse 30 Prozent der Kosten für Obst und Gemüse, bei der zweiten ebenfalls 30 Prozent für weitere Lebensmittel (Nüsse, Samen, Meeresfrüchte, Pflanzenöle, Vollkornprodukte) neben Obst und Gemüse.

Gesund dank Kostenübernahme?

Besonders erfreulich: Beide Varianten wirkten sich positiv auf die Gesundheit der Menschen aus. Schon die erste Variante könnte laut den Wissenschaftlern 1,93 Millionen Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern, die zweite rund 3,28 Millionen. Zusätzlich könnte man mit der zweiten Variante 120.000 neue Fälle von Diabetes vermeiden.

Konzept auch für Krankenkassen lohnenswert?

Aber warum sollten die Krankenkassen diese Mehrkosten übernehmen? Natürlich würden derlei Zuschüsse erst einmal viel Geld verschlingen. Aber: Auf lange Sicht gerechnet könnten sich die Investitionen laut den Untersuchungsergebnissen lohnen. Demnach seien die Kosten für eine Behandlung der genannten möglichen Erkrankungen weit höher als der übernommene Prozentsatz des Einkaufs. Die Wissenschaftler erörtern dazu, dass "wirtschaftliche Anreize für gesündere Lebensmittel durch 'Medicare' und 'Medicaid' erhebliche gesundheitliche Vorteile mit sich bringen und äußerst kosteneffizient sein könnten."

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