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Ernährung bei Diabetes: Was darf ich essen?

Ernährung bei Diabetes: Spiegelei in Pfanne
© lola1960 / Shutterstock
Um Diabetes kursieren viele Gerüchte und Mythen in Deutschland. Wie eine Ernährung bei Diabetes aussehen sollte, erfährst du hier.

Ernährung bei Diabetes: 3 wichtige Fakten

  • Gesunde Ernährung ist wichtig (Obst, Gemüse, Vollkornprodukte, Pflanzenöle)
  • Zucker ist erlaubt, sollte jedoch nicht mehr als 10 Prozent der Kalorien ausmachen
  • Ausreichend Kohlenhydrate und Ballaststoffe (mindestens 40 Gramm)
  • Ausreichend Bewegung in den Alltag einbauen

Ernährung bei Diabetes: Gesunde Lebensmittel als Hauptfaktor

  • Natürlich spielt eine gesunde Ernährung für Diabetiker eine wichtige Rolle. Doch die weit verbreitete Meinung, als Diabetiker dürfe man nur noch ausgewählte Lebensmittel essen, ist nicht richtig. Mittlerweile gibt es auch die Lebensmittel mit dem Zusatz "Für Diabetiker geeignet“ nicht mehr.
  • Denn die Ernährung und Lebensweise von Menschen mit Diabetes unterscheidet sich im Ideal nicht von der Ernährung von Menschen ohne Behandlung oder Therapie. Es gibt daher auch keine Verbote für bestimmte Lebensmittel. Wie so oft kommt es auf ein gesundes Verhältnis und auch auf ausreichend Bewegung an.
  • Gerade bei Typ-2-Diabetes besteht das aktuelle Ziel, den Blutzucker-Langzeitwert zu verbessern und bei Patienten mit Übergewicht, das Gewicht zu reduzieren. Dazu werden jedoch keine Crash-Diäten verordnet, sondern die Umstellung auf eine dauerhaft umsetzbare ausgewogene Ernährung angepeilt.

Ernährung bei Diabetes: Kohlenhydrate richtig dosieren

  • Bei Typ-2-Diabetes wird eine Aufnahme von 45 bis 60 Prozent der täglichen Kalorien über Kohlenhydrate empfohlen. Fette sollen dagegen auf unter 35 Prozent gehalten werden.
  • Das liegt vor allem daran, dass Fette mit 9 Kalorien pro Gramm deutlich kalorienreicher sind als Kohlenhydrate oder Eiweiß (4 Kalorien). Fette sollten zudem vor allem ungesättigt in Form von pflanzlichen Lebensmitteln wie Olivenöl aufgenommen werden. Insbesondere tierische Fette wie Fleisch oder Käse bestehen zum Großteil aus gesättigten Fettsäuren, von denen wir sowieso schon mehr als genug konsumieren.
  • Menschen, die in Therapie Insulin spritzen, benötigen die richtige Menge an Kohlenhydraten, um das Insulin darauf abzustimmen. Dazu werden Lebensmittel in Kohlenhydrateinheiten (KE) oder Broteinheiten (BE) gerechnet, um den Anstieg vom Blutzucker richtig einzuschätzen.

Ernährung bei Diabetes: Ballaststoffe und komplexe Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sollten bevorzugt in Form von komplexen Kohlenhydraten gegessen werden, da diese den Blutzucker weniger stark beeinflussen. Vollkornprodukte (z.B. Getreide) sind eine gute Wahl. Der glykämische Index gibt Auskunft, wie stark und schnell ein Lebensmittel den Blutzucker nach oben treibt. Achte daher auf einen niedrigen Wert. Vollkornprodukte sind auch reich an Ballaststoffen, die erstmal ausführlich im Darm verarbeitet werden müssen zur Verdauung und dadurch auch den Insulinspiegel schonen. Neben Getreide ist auch das meiste Obst und Gemüse ballaststoffreich.

Ernährung bei Diabetes: Umgang mit Alkohol, Zucker und Salz

  • Alkohol ist für Diabetes-Patienten in Therapie (Insulin) gefährlich, da eine Unterzuckerung auftreten kann. Trotzdem ist Alkohol nicht komplett tabu. Wichtig ist, dass du immer etwas isst, wenn du Alkohol trinkst. Und natürlich solltest du Alkohol nur in Maßen konsumieren. Die Empfehlung für Frauen liegt bei maximal 10 Gramm Alkohol am Tag (Männer 20 Gramm). Als Frau bedeutet das, ein Viertelliter Bier oder ein Achtelliter Wein sind erlaubt.
  • Viele Limonaden und Säfte enthalten viel Zucker und Kalorien und sorgen praktisch überhaupt nicht für eine Sättigung. Trinke daher überwiegend Wasser, Tee oder Kaffee.
  • Zucker ist für Menschen mit Diabetes nicht verboten. Jedoch gilt auch hier: Die Menge macht das Gift! Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, lediglich fünf Prozent der Kalorien aus Zucker zu beziehen. Mehr als 10 Prozent sind nicht gesundheitsfördernd.
  • Salz ist wie Zucker ein Geschmacksträger, der den Blutdruck nach oben pusht. Gewöhne dir lieber an, den natürlichen Geschmack von Essen zu genießen und salze, wenn überhaupt, sparsam.

Du brauchst Informationen zu einer gesunden Ernährung? Wir zeigen dir, was Makronährstoffe und Mikronährstoffe ausmacht und wie du einen Ernährungsplan erstellen kannst.

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