Noch vor kurzer Zeit schienen die kalte Jahreszeit und damit meist einhergehende Erkältungswellen ganz weit weg zu sein. Inzwischen hat aber der Herbst wieder Einzug gehalten – und neben den klassischen Atemwegsinfekten nehmen auch die Corona-Fallzahlen zu. Da das Virus ständig mutiert und neue Varianten hervorbringt, ändern sich mitunter auch die Symptome einer Infektion.
Das sind die neuen Corona-Varianten im Herbst 2023
Früher in diesem Jahr war besonders Omikron die vorherrschende Corona-Variante. Aus dieser haben sich unter anderem zwei neue Mutationen ergeben, die uns jetzt im Herbst zu schaffen machen könnten: Eris und Pirola.
Besonders Pirola (BA.2.86) wird von Wissenschaftler:innen sehr aufmerksam studiert, denn der Subtyp enthält mehr als 30 Mutationen im sogenannten Spike-Protein. Dieses sorgt dafür, dass sich die Viren an gesunde Körperzellen anheften können und spielt laut einer groß angelegten Studie auch eine Rolle bei der Krankheitsentstehung selbst. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft Pirola deshalb als "Variante unter Beobachtung" ein – auch wenn bisher noch nicht geklärt ist, ob sie zu mehr Ansteckungen oder schwereren Krankheitsverläufen führt.
Die Symptome der Pirola-Variante
Die letzten Coronavarianten wie Omikron zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass sie fast identische Symptome wie eine klassische Erkältung auslösten:
- Husten
- Halsschmerzen
- Müdigkeit bis hin zu Erschöpfung
- Gliederschmerzen
- Schnupfen
- Kopfschmerzen
- Geschmacks- und/oder Geruchsverlust
Pirola sorgt nun aber für weitere Beschwerden, wie verschiedene britische Medien auf Berufung der Hautärztekammer des Landes berichten. Zu den zusätzlichen Symptomen zählen:
- Halsentzündungen
- Gerötete und/oder juckende Augen
- Rote und wunde Finger oder Zehen
- Durchfall
- Hautausschlag
- Schwellungen oder Entzündungen im Mund oder auf der Zunge
Die Symptome der Eris-Variante
Eris (EG.5) hat sich aus der Pirola-Variante entwickelt und sorgt für verschiedene Beschwerden, die auch bei einer Erkältung oder einer Grippe auftreten können:
- Verstopfte oder laufende Nase
- Anhaltender Husten über mindestens eine Stunde
- Zitternde Glieder bis hin zu Schüttelfrost
- Erhöhte Temperatur bis hin zu Fieber
- Kurzatmigkeit
- Kopfschmerzen
- Kratzgefühl im Hals
- Abgeschlagenheit
- Geschmacks- oder Geruchsverlust
- Appetitlosigkeit
Gerade da die Beschwerden so unspezifisch sind und neben Corona mehrere Atemwegsinfektionen als Auslöser infrage kommen, ist es wichtig, sich in den ersten Tagen nach dem ersten Auftreten der Beschwerden täglich auf COVID-19 zu testen. Bei einem positiven Test ist der Hausarzt oder die Hausärztin erste:r Ansprechpartner:in – und zwar möglichst zunächst immer telefonisch.
Aktuelle Corona-Zahlen im Überblick
Laut dem sogenannten Pandemie-Radar des Bundesgesundheitsministeriums ist die 7-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner:innen) aktuell mit 26,2 im Saarland am höchsten, in Bremen mit 6,2 am niedrigsten. Allerdings ist eine höhere Dunkelziffer möglich, da aktuell wesentlich weniger getestet wird als im vergangenen Jahr.
Immerhin: Es wird davon ausgegangen, dass die Grundimmunität hierzulande durch Impfungen und durchgemachte Infektionen noch recht breit ist. Anstecken kann man sich dennoch – deshalb ist es sinnvoll, weiterhin die AHA-Regel zu verwenden: Abstand halten, auf Hygiene achten, Alltagsmasken tragen. Das gilt vor allem da, wo viele Menschen zusammenkommen, wie beispielsweise in den öffentlichen Verkehrsmitteln. Risikopatient:innen und deren Angehörigen, Menschen ab 60 Jahren sowie Pflegepersonal wird von der STIKO außerdem eine Auffrischungsimpfung empfehlen.
Quellen: Pressemitteilung SALK-Institut für Biologische Studien, bfarm.de, rki.de