Anzeige

Ein Tattoo in der Schwangerschaft? Das musst du wissen

Ein Tattoo in der Schwangerschaft? Das musst du wissen
© Fotos593 / Shutterstock
Ist es gefährlich, sich ein Tattoo während der Schwangerschaft stechen zu lassen? Was muss ich beachten, wenn ich noch ein Baby plane? Hautärztin Dr. Daniela Wiebels beantwortet die wichtigsten Fragen.

In Schwangerschaft und Stillzeit besser kein Tattoo stechen lassen. Ein Tattoo ist eine Verletzung der Haut, Keime können eindringen, eine bakterielle Infektion droht, das muss eventuell mit einem Antibiotikum behandelt werden. Doch Antibiotika solltet ihr jetzt möglichst meiden.

Außerdem könnt ihr auf einige Tätowier-Farben allergisch reagieren. Eine so genannte Kontaktsensibilität droht nicht so häufig bei Schwarztönen, eher bei bunten Farben wie Grün, Gelb, vor allem aber bei Rot. Zwar kann eine Cortisonsalbe da helfen – doch auch die solltet ihr in Schwangerschaft und Stillzeit lieber nicht benutzen. Darüber hinaus vermutet man, dass eine Sensibilisierung, also Allergie, aufs Kind übertragen werden kann.

In jedem Fall werden die Schmerzen der Mutter beim Tätowieren zum Kind weitergeleitet – so wie jede Gemütsverfassung. Wenn du als werdende Mama also eine Stunde beim Tätowierer liegst und leidest, ist das fürs Baby kein toller Umstand.

Sobald ihr abgestillt habt, dürft ihr euch ein Tattoo gönnen. Tipp: Achtet auf die richtigen Farben. Seit 2008 gibt es eine Tätowierungsmittel-Verordnung. Fragt euren Tätowierer, ob seine Farben dieser Verordnung unterliegen, denn immer wieder tauchen Töne auf, in denen gefährliche Stoffe enthalten sind, die etwa Krebs erregen können.

Wer noch ein Baby plant: Am besten Areale mit einem Schriftzug oder Bild verzieren, die bei einer Schwangerschaft nicht gedehnt werden. Bauchdecke und Brüste können Dehnungsstreifen bekommen – der Name eures Kindes von Streifen durchzogen macht aber keinen Spaß.

Wer die Schwangerschaft schon hinter sich hat: Dran denken, dass man selbst nach dem Abstillen häufig noch einige Monate nicht seine ursprüngliche Figur wieder hat. Brüste und Bauch können noch schrumpfen, so wie die Oberschenkel, denn da legen werdende Moms auch oft Gewicht zu.

Infektionsrisiko: Leider werden beim Tätowieren immer noch Hepatitis B, C oder HIV übertragen. Im Studio also unbedingt drauf achten, dass der Tätowierer mit Einmalnadeln arbeitet, Handschuhe trägt und dass das Werkzeug sterilisiert ist.

Auch an die Zukunft denken: Die Töne Schwarz, Braun und Blau lassen sich recht gut mit dem Laser entfernen. Falls euch euer Tattoo nicht mehr gefällt – so werdet ihr es wieder los.

Dr. Daniela Wiebels ist Hautärztin in der Praxis Hamburg Dermatologie

Mehr zum Thema