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Wie werde ich mein Tattoo los?

Wie werde ich mein Tattoo los?
© Away/shutterstock
Der Name des Verflossenen auf dem Arm, das Arschgeweih, das einem längst peinlich ist - manche Tattoos will man dringend wieder loswerden. Aber wie?

Was ist die gängigste Methode, um ein Tattoo zu entfernen?

Gewöhnlich werden Tattoos mit einer Laserbehandlung entfernt. Am besten geeignet sind so genannte gütegeschaltete Rubinlaser oder Nd-Yag-Laser. Die Behandlung hat kaum Nebenwirkungen, ist nicht sehr schmerzhaft und erzielt bei den meisten Tätowierungen gute Ergebnisse.

Wie funktioniert eine Laserbehandlung?

Beim Tätowieren werden Farbpartikel in die Haut eingelagert. Diese sind so groß, dass der Körper sie nicht abbauen kann. Bei der Laserhandlung wird nun wenige Milliardstel Sekunden lang ein extrem energiereicher Lichtblitz auf die Haut geschossen. Weil das Licht nur so kurz auf das Gewebe trifft, bleibt es unverletzt. Die Farbkugeln aber werden in kleine Fragmente zertrümmert, die über die Lymphflüssigkeit abtransportiert werden können.

Hat der Körper die Überreste der Farbe auf diese Weise beseitigt, werden tiefer in der Haut liegende Partikel an die Oberfläche befördert und sind nun mit dem Laser erreichen. So verschwindet das Tattoo nach und nach.

Welche Tattoos lassen sich am besten entfernen?

Wer schon beim Aussuchen des Tattoos drüber nachdenkt, wie er es später am besten wieder wegbekommt, sollte die Finger von der Sache lassen. Tattoos sind eine Entscheidung fürs Leben, die Entfernung in jedem Falle langwierig und teuer - und ein Erfolg keinesfalls garantiert. Eine 95-prozentige Beseitigung ist allerdings in den meisten Fällen möglich.

Die besten Ergebnisse erzielt die Laserbehandlung bei den Farben Schwarz und Blau. Besonders schlecht entfernen lassen sich Weiß und Gelb. "Hier kann beim Lasern zu Farbumschlägen kommen", sagt der Hautarzt Klaus Fritz, Vizepräsident der European Society for Laser Dermatology.

Wie lange dauert es, ein Tattoo zu entfernen?

Um ein Tattoo zu entfernen, sind mehrere Laserbehandlungen nötig. Wie viele, das hängt ab von der Zahl der Farben im Tattoo, von seiner Größe und Farbdichte. Tätowierungen von Laien lassen sich schneller und leichter entfernen als professionelle Tattoos. Sie verschwinden gewöhnlich schon nach drei bis sechs Sitzungen. Für Profi-Tätowierungen müssen Sie zehnmal oder mehr zum Lasern.

Zwischen zwei Sitzungen braucht die Haut Wochen Zeit, um sich zu erholen - Klaus Fritz empfiehlt eine Regenerationspause von drei Monaten. "Setzen Sie sich nicht unter Zeitdruck! Wir können da nicht alle drei Wochen draufballern, das reizt die Haut zur Narbenbildung." Bei vier Sitzungen im Jahr kann es mehrere Jahre dauern, bis ein Tattoo vollständig beseitigt ist.

Was kostet die Tattoo-Entfernung?

Eine Sitzung kostet, je nach Dauer, 50 bis 300 Euro. Die Krankenkassen übernehmen die Kosten nicht, da die Entfernung eines Tattoos kein medizinisch notwendiger Eingriff ist. Ein Profi-Tattoo loszuwerden kostet also mindestens 500 Euro, je nach Größe und Farbe auch deutlich mehr.

Vorsicht bei Anbietern, die zu deutlich günstigere Preise versprechen: Es ist gut möglich, dass sie technisch minderwertige Geräte verwenden - das Ergebnis wird entsprechend schlechter.

Mit einer Laserbehandlung lassen sich Tattoos wieder entfernen.
Mit einer Laserbehandlung lassen sich Tattoos wieder entfernen.
© aStraproduction/Corbis

Tut das Lasern weh?

Im Allgemeinen tut die Laserbehandlung weniger weh als das Tätowieren selbst. "Es fühlt sich an wie kleine Nadelstiche", sagt Dermatologe Fritz. Schmerzempfindlichen Patienten können ein Schmerzmittel oder eine örtliche Betäubung helfen.

Nach der Behandlung ist die Haut gereizt, ähnlich wie bei einem Sonnenbrand. In diesem Fall hilft Kühlen.

Wie geht es der Haut nach einer Laserbehandlung?

Nach einer Sitzung ist die Haut ist gereizt. Daher gilt: vorsichtig waschen und abtupfen, Schwimmen und Sauna sind tabu. "Verhalten Sie sich wie bei einer Schürfwunde", rät Fritz.

In den ersten Tagen nach der Behandlung kann sich die Haut röten, manchmal bilden sich auch Blasen. Auf der Haut bildet sich Schorf, den man keinesfalls abkratzen darf. Nach einer gewissen Zeit fällt er ab, danach kann die Haut noch einige Wochen gerötet sein.

In dieser Zeit ist die Haut sehr empfindlich und darf nicht zu viel Sonne abkriegen. Tragen Sie am besten Kleidung, die die betroffenen Stellen verdeckt, und schützen Sie die Haut mit Sonnencreme mit extrem hohem Lichtschutzfaktor.

Welche Nebenwirkungen kann es geben?

Die behandelte Hautstelle kann vorübergehend nachdunkeln. Sehr selten kann es passieren, dass die Haut an der ehemals tätowierten Stelle etwas heller wird als zuvor. Manche Farbpigmente verändern beim Lasern die Farbe, statt zu verschwinden.

Vor allem beim Lasern eines missglückten Permanent-Make-ups kommt es in Einzelfällen vor, dass Lippenkonturen dunkler werden oder Lidstriche farbig. "Daher sollte man das Studio bitten, einen kleinen Punkt derselben Farbe an einer unauffälligen Stelle zu pigmentieren, etwa unter dem Arm", rät Fritz. An dieser Stelle kann der Hautarzt dann ausprobieren, ob die Farbe umschlägt.

In seltenen Fällen können allergische Reaktionen auftreten. Wird der der Schorf abgekratzt oder entzündet sich die behandelte Stelle, können Narben entstehen. Gegen diese Gefahren helfen Selbstdisziplin und antibakterielle Salben.

Wer bietet die Laserbehandlung an?

Die Laserbehandlung wird in Hautarztpraxen, Tattoo-Studios und neuerdings sogar in Sonnenstudios angeboten. "Lassen Sie das unbedingt vom Dermatologen machen", rät Klaus Fritz. Er hat die nötige Erfahrung, wenn etwa ein Leberfleck unter dem Tattoo verborgen ist.

"Es kann auch sein, dass Sie zur Nachbehandlung eine antibiotische Creme brauchen. Die gibt's nicht im Sommenstudio, die muss verschrieben werden." Zudem würden Haftpflichtversicherungen nur geschulte Laserbetreiber versichern.

Eine Arztliste erhalten Sie auf der Homepage der Deutschen Dermatologischen Lasergesellschaft.

Gibt es noch andere Möglichkeiten, ein Tattoo loszuwerden?

Wer Tattoos grundsätzlich gut findet, mit seinem Motiv aber nicht mehr zufrieden ist, kann ein "Cover-up" machen lassen. Dabei wird ein neues Bild über das alte tätowiert - da ist auch möglich, nachdem ein Teil des Motivs zuvor mit Hilfe einer Laserbehandlung entfernt wurde, zum Beispiel der Name des Verflossenen.

Neben dem Lasern gibt es außerdem weitere Methoden wie Diathermie, Waterjet-Cutting oder Magnetbehandlung. Sie sind jedoch nicht völlig ausgereift und werden eher selten angeboten. Auch ist es möglich, kleine Tattoos einfach herauszuschneiden. Das geht zwar schnell und lässt jedes Tattoo verschwinden, es bleibt aber immer eine Narbe. Die früher übliche Dermabrasion, das Abschleifen der Haut, ist inzwischen nicht mehr üblich, da sie aufwendig ist, oft Narben zurückbleiben und Tattoos nicht immer vollständig entfernt.

Text: Angelika Unger

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