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Neue Angst vor Momo – sind unsere Kinder in Gefahr?

Momo-Challenge: Ein kleiner Junge im Bett mit Smartphone
© plantic / Shutterstock
Es kursiert mal wieder eine Challenge im Netz, diesmal allerdings eine besonders gefährliche: Die Momo-Challenge fordert Kinder zur Selbstverletzung auf – und offenbar sogar zum Suizid. Nun taucht das Grusel-Wesen auch bei Youtube auf.

Immer wieder kursieren diverse Challenges im Internet – und über die meisten davon kann man nur ungläubig den Kopf schütteln. Zwar ploppt hier und da mal ein Trend auf (wie die Ice-Bucket-Challenge), der dem guten Zweck dient. Doch die meisten Social-Media-Challenges sind entweder bescheuert oder gefährlich – und häufig auch beides. Aktuell macht allerdings ein Spiel die Runde, das die Mitmach-Trends auf ein neues Level hebt: Die sogenannte Momo-Challenge fordert dazu auf, sich selbst zu verletzen – und soll nun in Argentinien eine Zwölfjährige in den Selbstmord geführt haben.

Was ist die Momo-Challenge?

Die Momo-Challenge verbreitet sich über die Plattform WhatsApp und richtet sich offenbar gezielt an Kinder und Jugendliche. Eine gruselige, verzerrte Figur mit hervorquellenden Augen tritt als Momo mit den Betroffenen in Kontakt und schickt ihnen brutale und einschüchternde Bilder und Videos. Zudem gibt Momo der kontaktierten Person Aufgaben, bei deren Nicht-Befolgung sie mit schrecklichen Folgen für sie und ihr Umfeld droht. Schlimm: Inzwischen taucht Momo offenbar auch immer häufiger in Kinder-Videos wie "Peppa Wutz" auf Youtube auf.

Die Aufgaben reichen von Weiterleitung der Momo-Nachrichten (wie ein Kettenbrief) und die Herausgabe von privaten Informationen über Selbstverletzung und die Überwindung von Ängsten bis hin – offenbar – zum Suizid. Wie sie die Aufgaben erfüllen, so Momos Anweisung, sei von den Betroffenen mit dem Handy zu dokumentieren.

Nach Selbstmord einer Zwölfjährigen: Polizei ermittelt gegen Momo

Laut mehreren Medienberichten ermittle nun die Polizei von Buenos Aires gegen den Initiator der Momo-Challenge in einem besonders schwerwiegenden Fall: In einem Vorort der Metropole hatte sich ein zwölfjähriges Mädchen erhängt, nachdem es mehrere Wochen mit Momo in Kontakt war. Der Teenager hatte offenbar sämtliche Aktivitäten einschließlich der Vorbereitung ihres Selbstmordes mit ihrem Smartphone festgehalten.

Auch in Deutschland hat die Polizei bereits Warnungen vor einem auf WhatsApp agierenden Momo-Account ausgesprochen. Zwar seien europaweit bislang keine Fälle bekannt, in denen Betroffene zu selbstschädigenden Handlungen oder gar Selbstmord aufgefordert wurden. Doch ein entsprechender Kettenbrief sei auch hierzulande bereits aufgetaucht.

Ob und wann die Person gefasst wird, die hinter dem Momo-Account steckt, und vor allem, welches Ziel sie mit diesem Verbrechen verfolgt (außer natürlich Daten und Informationen abzugreifen), darüber können wir aktuell nur spekulieren. Klar ist bislang nur, woher das Profilbild von Momo stammt: Es handelt sich dabei um Kunstwerk der japanischen Firma Link Factory, das unter anderem in der „Vanilla Gallery“ in Tokio ausgestellt war.

Ehe wir nun aber alle in Panik ausbrechen und unseren Kindern die Smartphones aus der Hand schlagen: Insbesondere in Europa hat sich Momo bisher nur eher vereinzelt gemeldet. Die Netz-Aktivitäten unserer Kinder sollten wir sowieso immer im Blick behalten. Und wem dabei eine gruselige Frau mit Glubschaugen (oder etwas anderes Verdächtiges) auffällt, der sollte nicht zögern, die Polizei darüber in Kenntnis zu setzen.

Videotipp: Achtung! Die Zoom-Challenge kann zu schweren Verletzungen führen

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