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Lakritz in der Schwangerschaft Vorsicht, es kann deinem Baby schaden!

Lakritz Schwangerschaft: Schale mit Haribo Colorado
© Claudio Baldini / Shutterstock
Gummibärchen, Chips, Schoki und Co.: Fiese Heißhungerattacken kennt jede Schwangere. Doch bei Lakritz in der Schwangerschaft solltest du vorsichtig sein. Der regelmäßige Verzehr kann für dein Baby schädlich sein.

Bei der Ernährung in der Schwangerschaft gibt es einiges zu beachten. Während du einige Nahrungsmittel besser komplett meiden solltest, sind andere in Maßen ok. Auch bei Lakritz ist Vorsicht geboten: Wenn du dir die ein oder andere Schnecke auch schon während der Schwangerschaft hast schmecken lassen, ist das völlig in Ordnung. Dennoch solltest du darauf achten, dass du nicht regelmäßig größere Mengen Lakritz davon zu dir nimmst, solange du noch schwanger bist. Denn Lakritz enthält einen Stoff, der deinem Baby auch langfristig schaden könnte.

Lakritz in der Schwangerschaft: Deshalb solltest du lieber darauf verzichten

Es schmeckt lecker und der in Lakritz enthaltene Saft der Süßholzwurzel ist ein echtes Naturtalent unter den Hausmittelchen. Er wirkt nämlich nicht nur schleimlösend bei Erkältungen, sondern hilft auch bei Magenbeschwerden. Doch der in der in der Süßholzwurzel enthaltene Süßstoff Glycyrrhizin kann sich in der Schwangerschaft negativ auf die Entwicklung deines ungeborenen Babys auswirken, wie eine Langzeitstudie aus Finnland im American Journal of Epidemiology (2017) aufzeigt. Demnach fielen Kinder von Müttern, die während der Schwangerschaft pro Woche mehr als 500 mg Glycyrrhizin verzehrten, später durch Verhaltens- und Konzentrationsprobleme auf. Schwangere, die gar kein oder bis zu 250 mg Glycyrrhizin pro Woche gegessen hatten, galten in der Studie als Vergleichsgruppe. 

Warum ist Lakritz in der Schwangerschaft ungesund?

Die Erklärung der Forscher lautet wie folgt: Glycyrrhizin beeinträchtigt die schützende Barrierefunktion der Plazenta, da es das Enzym 11-beta-Hydroxysteroid-Dehydrogenase 2 hemmt, das wiederum für die Umwandlung des Stoffes Cortisol zu Cortison beeinflusst. Diese Schutzfunktion sorgt normalerweise dafür, dass das Stresshormon Cortisol gar nicht oder nur in sehr geringen Mengen zu deinem Baby gelangen können. Isst du nun zu viel Lakritz während deiner Schwangerschaft, kann diese Barriere der Plazenta außer Kraft gesetzt werden und dein Baby ist erhöhten Mengen des Stresshormons ausgesetzt. Das wiederum kann sowohl die körperliche als auch kognitive Entwicklung des Babys beeinflussen. Auch wenn es hart ist, den Schwangerschaftsgelüsten zu widerstehen: Zu viel Lakritz kann dein Kind nachhaltig schädigen! 

Welche Schäden kann Lakritz in der Schwangerschaft verursachen?

Das Forschungsteam um Katri Räikkönen von der Universität von Helsinki fand heraus, dass sowohl die Gedächtnisleistung als auch die Intelligenz der Kinder und Jugendlichen von Müttern, die während ihrer Schwangerschaft viel Lakritz zu sich genommen hatten, in Intelligenztests im Durchschnitt um bis zu sieben IQ-Punkte schlechter abschnitten. 

Weitere Folgen bei Kindern waren unter anderem: 

  • verminderte Konzentrationsfähigkeit
  • eingeschränkter Wortschatz
  • erhöhtes Aggressionspotenzial
  • schlechtes räumliches Vorstellungsvermögen
  • verfrühte Pubertät bei Mädchen
  • erhöhter Body-Mass-Index
  • dreimal höheres Risiko für ADHS

Wie viel Lakritz in der Schwangerschaft ist ok?

Bei ein bis zwei Lakritz-Schnecken musst du dir noch keine Gedanken um dein Baby machen. Riskant wird es laut der Forscher ab einer Menge von etwa 500 mg Glycyrrhizin pro Woche, was 250 Gramm Lakritz entspricht. Katri Räikkönen möchte dennoch Schwangere informiert wissen, dass Lakritz und andere Lebensmittel, die Glycyrrhizin enthalten (z. B. süßholzhaltige Tees oder Salmiakbonbons), die körperliche und kognitive Entwicklung des Kindes schädigen könnten. Daher solltest du, wenn du schwanger bist, Lakritz meiden oder nur in sehr geringen Maßen verzehren.

Hinweis: Deutsches Lakritz darf maximal 200 mg Glycyrrhizin pro 100 g enthalten, andernfalls muss es als "Starklakritz" gekennzeichnet sein.

Du fragst dich, ob du Frischkäse in der Schwangerschaft essen darfst oder was es mit Listerien in der Schwangerschaft auf sich hat? Auf BRIGITTE.de findest du viele nützliche Infos rund um Schwangerschaft, Baby und Geburt. 

Verwendete Quellen:

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