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Grünes Fruchtwasser: Wie gefährlich ist es für mein Baby?

Grünes Fruchtwasser: Mutter mit Neugeborenem
© xreflex / Adobe Stock
Während der Schwangerschaft schwimmt das Baby in Fruchtwasser. Verfärbt sich das Fruchtwasser grün, hat das für dein Baby einige Risiken. Welche das sind, erfährst du hier.

Das Fruchtwasser schützt dein Baby während der Schwangerschaft im Bauch vor äußeren Stößen, Reizen und Druck. Anfangs ist es noch eine kleine Menge, die das winzige Baby in deinem Bauch umgibt. Im Laufe der Schwangerschaft steigt es aber auf bis zu zwei Liter an und nimmt dann gegen Ende der Kugelzeit wieder ab. Der Grund dafür: Dein Baby braucht dann fast den ganzen Platz in deinem Bauch für sich allein. Weil aber weder zu viel noch zu wenig Fruchtwasser gut für dein Baby ist, wirft deine Ärztin bei den Vorsorgeuntersuchungen stets einen Blick auf die Fruchtwassermenge. Manchmal kann sich das Fruchtwasser auch grün verfärben.

Grünes Fruchtwasser: Was passiert im Bauch

Normalerweise ist das Fruchtwasser eine klare Flüssigkeit, die von der Fruchthöhle gebildet und alle drei Stunden von der Plazenta komplett ausgetauscht wird. Während der Schwangerschaft schluckt dein Baby jede Menge Fruchtwasser, um das Atmen und Schlucken zu trainieren. Die Abfallprodukte dieser Vorgänge lagern sich daher schon ab der 13. Schwangerschaftswoche im Darm des Embryos ab und werden in den ersten 12-48 Stunden nach der Geburt als sogenanntes Kindspech oder auch Mekonium ausgeschieden. Kommt es jedoch zu einer Sauerstoffunterversorgung im Bauch oder unter der Geburt, kann es passieren, dass das Baby das Mekonium noch im Bauch der Mutter ausscheidet. Die Folge: Das Fruchtwasser färbt sich grün. 

Ursachen für grünes Fruchtwasser

  • ein früherer oder aktueller Sauerstoffmangel des Kindes (z.B. durch Nabelschnurkompression oder Plazentainsuffizienz)
  • lange und schwierige Geburtsverläufe, Mehrlinge, Infektionen, mütterliche Erkrankungen (Hypertonie, Diabetes melitus) 
  • wird oft nach einem vorzeitigen Blasensprung und Terminüberschreitung festgestellt
  • dickes grünes Fruchtwasser kann evtl. im Ultraschall erkannt werden

Die Häufigkeit des grünen Fruchtwassers liegt bei 12 Prozent aller Geburten, bis zu 20 Prozent bei Terminüberschreitung.

Wie gefährlich ist grünes Fruchtwasser für mein Baby?

Keine Panik, akute Notfälle als Folge von grünem Fruchtwasser kommen zum Glück nur wirklich selten vor. Auch die Wahrscheinlichkeit einer Infektion durch grünes Fruchtwasser ist selten. Im Fall der Fälle wird diese aber mit einem Antibiotikum behandelt. Atmet das Baby das verunreinigte Fruchtwasser jedoch aus Sauerstoffmangel tief ein, kann es das sogenannte Mekoniumaspirationssyndrom (MAS) entwickeln. Das Mekonium kann dabei die Lunge und die Lungenbläschen verkleben, wodurch der Säugling nach der Geburt nicht mehr atmen kann. Atemnot und damit verbundene Herzstörungen können die Folge sein. Aber auch das ist sehr sehr selten und kann inzwischen sehr gut behandelt und therapiert werden. 

Was, wenn mein Baby grünes Fruchtwasser schluckt oder einatmet?

Bemerken die Hebammen und Ärzte schon unter der Geburt, dass das Fruchtwasser grün ist, handeln sie meist sofort und saugen das Fruchtwasser ab, sobald Kopf und Schultern des Babys geboren sind. Und zur Beruhigung: Nicht jedes Baby, das verunreinigtes Fruchtwasser eingeatmet hat, entwickelt auch MAS.

Symptome für MAS

Das Baby ist: 

  • nach der Geburt schlapp,
  • hat Beschwerden beim Atmen oder
  • ist sogar vollständig mit Kindspech bedeckt 
  • hat verfärbte Haut

Muss ich bei grünem Fruchtwasser einen Kaiserschnitt machen lassen?

Nein, das musst du nicht zwangsläufig. Bei grünem Fruchtwasser muss die Geburt aber gut überwacht werden. Bei der werdenden Mama sollten regelmäßig die Entzündungswerte im Blut und die Körpertemperatur kontrolliert werden, bei deinem Baby wird der Herzschlag überwacht. In vielen Kliniken wird der Mama bei grünem Fruchtwasser außerdem sofort ein Antibiotikum verabreicht. Im weiteren Verlauf muss auf die Vitalzeichen geachtet werden. 

Weitere spannende Themen rund um Geburt und Schwangerschaft haben wir für dich auf BRIGITTE.de zusammengestellt. Bei uns erfährst du auch, was es mit Hexenmilch und Glückshaube auf sich hat. 

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