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Rauchen in der Schwangerschaft - Folgen und Gefahren

Wie wirkt sich Rauchen in der Schwangerschaft aufs ungeborene Kind aus? Reicht es, die Zigaretten einzuschränken? Klickt auf das Video und seht, wie extrem der Unterschied im Mutterleib wirklich ist!

"Seit ich schwanger bin, rauche ich nur noch fünf Zigaretten am Tag." Solche Sätze waren in der Generation unserer Mütter noch normal - ja man war sogar stolz auf die eigene Disziplin. Heute hat es sich zum Glück herumgesprochen, dass Rauchen in der Schwangerschaft nicht nur der Mutter selbst schadet, sondern auch dem Kind in ihrem Bauch.

Dennoch werden die Risiken immer noch von vielen Frauen unterschätzt. Schließlich ist Rauchen eben auch eine starke Sucht, die man nicht so einfach überwinden kann.

Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema.

Wie wirkt sich Rauchen auf die Schwangerschaft aus?

Tatsächlich hat Rauchen schon vor einer Schwangerschaft gesundheitliche Auswirkungen auf Paare mit Kinderwunsch. Es verschlechtert die Qualität der Spermien und kann die Chancen der Frau verringern, schwanger zu werden, wie Studien zur künstlichen Befruchtung zeigen.

Und auch auf das ungeborene Kind wirkt sich der Tabakrauch negativ aus. Nikotin verengt die Gefäße der Raucherin, weshalb das Kind im Bauch schlechter mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Und über die Plazenta gelangen die giftigen Substanzen, die über den Tabakrauch inhaliert werden, direkt in den Blutkreislauf des Kindes. Die Schäden, die dadurch erzeugt werden können, nennt man auch fetales Tabaksyndrom.

Der Einfluss des Rauches ist auch sichtbar: Für Aufsehen sorgten vor einiger Zeit die 4-D-Ultraschallbilder der Durham University, die ihr oben im Video seht. Deutlich zu erkennen: Derr Fötus einer Frau, die raucht, unten der Fötus einer Nichtraucherin. Während das untere Kind friedlich schläft, sieht das oben unruhiger, ja fast gestresst aus.

Welche Folgen hat Rauchen für das ungeborene Kind?

  • - Kinder von Raucherinnen sind oft kleiner und haben ein geringeres Geburtsgewicht als Kinder von Nichtraucherinnen.
  • - Das Risiko für Frühgeburten / Totgeburten steigt, ebenso wie das Risiko für den Plötzlichen Kindstod.
  • - Das Kind hat ein höheres Risiko, später an Allergien und Asthma</Strong> zu erkranken.
  • - Die Gefahr von Fehlbildungen ist erhöht. Eine umfassende Studie der University of London von 2011 hat gezeigt: Das Risiko von Hand- und Fußfehlbildungen steigt um 26 Prozent, das von Klumpfüßen um 28 Prozent, Fehlbildungen des Schädels sind um 33 Prozent häufiger. Auch das Risiko einer Spaltbildung an Lippe, Kiefer oder Gaumen steigt um 28 Prozent. Die Gefahr eine Gastroschisis zu bekommen, eine Fehlbildung der Bauchwand mit dem Vorfall von Teilen des Magens oder Darms, ist sogar um 50 Prozent erhöht.
  • - Laut neueren Studien kann Tabakrauch auch zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Joachim Heinrich vom Institut für Epidemiologie am Helmholtz Zentrum München sagt in einer Mitteilung von 2010: "Wir konnten zeigen, dass Kinder, die während der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren Tabakrauch ausgesetzt sind, im Schulalter gehäuft Verhaltensauffälligkeiten entwickeln." Dazu gehören Hyperaktivität, Aufmerksamkeitsdefizite oder Störungen in der Beziehung mit Gleichaltrigen.

Wieviel darf man als Schwangere rauchen?

Hier gibt es leider keine Toleranzgrenzen. Jede gerauchte Zigarette ist eine zu viel. Aber natürlich steigen die Risiken, je mehr Zigaretten die Mutter raucht.

Was hilft mir beim Aufhören?

Eine Statistik von 2005 zeigte, dass in Deutschland 13 Prozent der Schwangeren zu Beginn ihrer Schwangerschaft noch rauchten. Nur etwa ein Viertel von ihnen schafft es, im Verlauf der Schwangerschaft aufzuhören. Dabei lohnt es sich zu jedem Zeitpunkt!

Wenn es euch sehr schwerfällt, sprecht mit eurem Arzt über Behandlungsmöglichkeiten. Hilfreich sind auch Raucherentwöhnungskurse, die viele Krankenkassen anbieten, fragt bei eurer Kasse nach Angeboten in eurer Nähe. Empfehlenswert ist auch das BRIGITTE-Nichtraucher-Programm. Das Buch "Endlich Nichtraucher" von Allen Carr hat auch schon vielen Rauchern dabei geholfen, sich von der Sucht zu befreien.

Wichtig ist auch, dass das Umfeld mitzieht. Wenn der Partner einfach weiter qualmt, macht es das der Schwangeren unnötig schwer, abstinent zu bleiben und den Rauchstopp durchzuhalten. Im besten Fall hört er gleich mit auf, oder raucht zumindest nicht mehr in Gegenwart der werdenden Mutter. Schließlich schadet auch Passivrauchen dem ungeborenen Baby.

Darf ich nach der Geburt wieder anfangen?

Auch hier gilt: Verzichtet euch und euren Kindern zuliebe auf Zigaretten, auch nach der Geburt - vor allem, wenn ihr stillt! Denn die giftigen Stoffe des Rauches gelangen auch in die Muttermilch und werden dann beim Stillen vom Säugling aufgenommen. Das Rauchen sorgt zudem dafür, dass weniger Milch gebildet wird.

Und auch nach der Stillzeit solltet ihr die lange Pause nutzen und einfach gar nicht mehr mit dem Rauchen anfangen. Damit das Kind auch später keinem Rauch ausgesetzt ist - und nicht zuletzt natürlich für eure eigene Gesundheit.

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