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Abnehmen in der Schwangerschaft Ist eine Diät als Schwangere verrückt oder sinnvoll?

Abnehmen in der Schwangerschaft: Schwangere steht auf einer Waage und kontrolliert ihr Gewicht
© gpointstudio / shutterstock
Wer schwanger ist, denkt vermutlich nicht als erstes an die nächste Diät. In welchen Situationen Abnehmen in der Schwangerschaft sinnvoll ist, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Abnehmen in der Schwangerschaft klingt sicher für viele erstmal seltsam. Während Abnehmen nach der Schwangerschaft ein großes Thema ist, sind schwangere Frauen doch in freudiger Erwartung auf ihren Liebling und bestaunen ihren stetig größer werdenden Bauch. 

Der Körper nimmt in der Schwangerschaft grundsätzlich an Gewicht zu, schließlich wächst ein kleiner Mensch im Bauch heran. Bei der Geburt wiegt ein Baby zwischen drei und dreieinhalb Kilo. Bis dahin hast du als Mama selbst noch einmal zwischen sieben und 13 Kilogramm zugenommen. Keine Sorge, wenn du etwas darunter oder darüber liegen solltest. Individuelle Schwankungen von der Regel sind völlig normal. Doch woher kommt das zusätzliche Gewicht?

Gründe, warum du in der Schwangerschaft zunimmst

  • Gebärmutter und Plazenta: Um Platz und Nährstoffe für dein Kleines zu schaffen
  • Brüste: Sie bereiten sich auf das Stillen vor
  • Fruchtwasser: Bis zu zwei Liter am Ende der Schwangerschaft
  • Blut: Zwischen 35 und 40 Prozent mehr Blutvolumen im letzten Trimester
  • Wassereinlagerung im Körper: tritt nicht bei allen Schwangeren auf, aber bei vielen

Wann nehme ich wie viel während der Schwangerschaft zu?

  • In den ersten drei Monaten der Schwangerschaft bleibt das Gewicht noch relativ stabil. Viele Frauen nehmen in dieser frühen Phase sogar leicht ab, wenn sie aufgrund von Übelkeit öfter erbrechen müssen.
  • Im zweiten Schwangerschaftsdrittel ist eine Zunahme von 250 bis 400 Gramm pro Woche zu erwarten und auch zu empfehlen.
  • In den letzten drei Schwangerschaftsmonaten vor der Geburt nehmen Frauen ungefähr 500 Gramm in der Woche zu.

Die Gewichtszunahme hängt von der Figur der Frau ab:

  • Untergewicht (BMI unter 18,5): 12 bis 18 Kilo
  • Normalgewicht (BMI 18,5 bis 25): 11 bis 15 Kilo
  • Übergewicht (BMI 25 bis 30): 7 bis 11 Kilo

Wie du sehen kannst, nehmen sehr dünne Frauen in der Schwangerschaft im Verhältnis mehr an Gewicht zu. Diese Werte sind natürlich nur Richtwerte und nicht in Stein gemeißelt.

Wann macht Abnehmen in der Schwangerschaft keinen Sinn?

Die Schwangerschaft ist nicht dazu da, sich in Wettkampfform zu fasten. Das ist nicht gesund. Für das Ungeborene kann es eine Mangelernährung zur Folge haben, die wiederum die Entwicklung gefährdet. Wenn Frauen in der Schwangerschaft extra weniger essen, um abzunehmen, sollten sie sich auf jeden Fall ärztliche Unterstützung suchen.

Im Gegenteil, die Ernährung sollte in der Schwangerschaft sogar leicht nach oben (etwa 20 Prozent mehr Kalorien) angepasst werden, damit das Kind ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist. Mach dir also keine Sorgen, wenn du zunimmst. Das ist ein Zeichen, dass dein Krümel gut versorgt ist. Nach der Schwangerschaft wirst du allein schon über das Stillen wieder abnehmen.

Wann ist Abnehmen in der Schwangerschaft sinnvoll?

Generell sollte vom Abnehmen in der Schwangerschaft abgesehen werden. Es gibt allerdings Ausnahmen. Beispielsweise bei starkem Übergewicht. Dann droht ein Schwangerschaftsdiabetes (Gestationsdiabetes), der auch dem Ungeborenen schaden kann. Eine angepasste Diät und etwas Sport sind zum Abnehmen dann oft sinnvoll. 

Dies sollte aber nur unter ärztlicher Aufsicht erfolgen. Er kann sich mit der werdenden Mama abstimmen und so kontrollieren, ob alles wie gewünscht verläuft. Eine Studie hat ergeben, dass übergewichtige Frauen, die regelmäßig in der Woche leichten Sport machten (ca. 30 Minuten), trotz Schwangerschaft abnehmen konnten.

Bei Übergewicht: Welche Auswirkungen hat Abnehmen auf Kind und werdende Mutter?

  1. Das Baby profitiert von der Gewichtsreduktion, da es dann ebenfalls nicht mit Übergewicht auf die Welt kommt, was oft in Folge einer Überzuckerung passiert.
  2. Das Herz der Schwangeren profitiert ebenfalls vom Gewichtsverlust. Es ist mit dem erhöhten Blutvolumen und der Versorgung des Kindes nämlich schon ausgelastet genug.
  3. Übergewicht in der Schwangerschaft deutet oftmals auf eine einseitige Ernährung hin. Ein Ernährungsplan eines Arztes, kann also auch einen Nährstoffmangel kurieren.

So ernährst du dich in der Schwangerschaft gesund

In der Schwangerschaft hast du einen ganz besonderen Grund, dich endlich einmal gesund und ausgewogen zu ernähren. Denn damit tust du nicht nur deinem Körper etwas Gutes, sondern auch dem kleinen Menschen in dir. Folgende Punkte können dich dabei unterstützen:

  • Qualität statt Quantität. Dass du in der Schwangerschaft für zwei essen musst, ist ein Ammenmärchen. Achte deswegen lieber auf eine abwechslungsreiche und vollwertige Ernährung. Die Lebensmittel, die du zu dir nimmst, kannst du grob in drei Kategorien einteilen:
    Regelmäßig: Kalorienarme Getränke und pflanzliche Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Nüsse und Vollkornprodukte.
    Gelegentlich: Tierische Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Eier und Milchprodukte.
    Selten: Süßigkeiten und zuckerhaltige Getränke. Fetthaltige Lebensmittel wie Butter, Schmalz oder fettreiches Fleisch wie Bacon und Speck.
  • Lieber öfter kleine Mahlzeiten. Mit wachsendem Bauch wirst du schnell feststellen, dass dein Kleines dir ganz schön viel Platz wegnimmt. Das trifft besonders auf den Magen zu. Öfter kleine Mahlzeiten verringern die Gefahr auf Sodbrennen, Übelkeit und Völlegefühl.
  • Genügend wertvolle Nährstoffe. Generell sind alle Vitamine und Mineralstoffe für dich als werdende Mama wichtig. Ein paar Nährstoffe nehmen allerdings einen besonderen Platz ein. Dazu zählen Folsäure, Jod, Eisen, Omega-3-Fettsäuren und Vitamin D. Bei ihnen ist es wichtig, die empfohlenen Tagesmengen zu sich zu nehmen. In Absprache mit deiner Frauenärztin kannst du auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen.
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