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Warum ich mein Kind 32 Monate lang gestillt habe - ungeplant

Warum ich mein Kind 32 Monate lang gestillt habe - ungeplant
© Diekleinebotin.at
Bloggerin Daniela Gaigg ließ ihr Kind selbst bestimmen, wie lange es die Brust haben wollte. Und wurde so unverhofft zur Langzeitstillerin.

"Irgendwann vergisst sie das Stillen!" 

Ich muss zugeben, ich habe es ganz leise gehofft ... Aber ich war gleichzeitig sehr gespannt, denn die Stillzeit mit meiner ersten Tochter wurde recht rasch von ihrer Seite aus beendet. Nach 11 Monaten hat sie nie wieder nach dem Busen gefragt.

Meine jüngere Tochter ist da ganz anders, und das hat sich recht früh abgezeichnet. Sie hat nie einen Schnuller genommen und genauso wenig irgendeine Flasche gewollt. Dass der Weg ein langer werden würde, war absehbar… Aber dass wir jahrelang stillen, war nicht geplant.

Es war IHR Weg und UNSER Weg

daniela-gaigg-blogliebling

Der Weg war ein wunderbarer – selbstbestimmt und völlig frei von äußerlichem Drängen oder gar heftigen Kommentaren. Ein Weg, der mehr als zweieinhalb Jahre ein komplett normaler war. Als ob es einfach nichts anderes gäbe!

Nach etwa sieben Monaten Vollstillen hat sie begonnen, sich für feste Nahrung zu interessieren. Mit der Betonung auf FEST. Brei wurde und wird bis heute gänzlich verweigert. Nicht mal Apfelmus mag sie sonderlich gern. Wenn nun Baby-led Weaning ein Begriff dafür ist, dann passt der gut zu uns, finde ich.

Nach zwei Jahren verweigerte ich nachts das Stillen

Lediglich nachts habe ich nach zwei Jahren für mich beschlossen, nicht mehr uneingeschränkt zur Verfügung zu stehen und nach vielen Gesprächen und zwei (harten) Nächten war das kein Problem mehr.

Unverhoffte Langzeitstillerin: Daniela Gaigg, Bloggerin von DiekleineBotin.at, mit ihrer Tochter.
Unverhoffte Langzeitstillerin: Daniela Gaigg, Bloggerin von DiekleineBotin.at, mit ihrer Tochter.
© Diekleinebotin.at

Wie lange weitergestillt wird, hab ich weitgehend ihr überlassen und nach dem Sommer haben wir uns darauf geeinigt, nicht mehr immer und überall unterwegs zu stillen, sondern kuschelnd im Bett morgens und abends. Das fühlte sich gut und richtig für uns beide an, sie hat es nie anders verlangt.

Geliebte, gesunde Busenmilch

Kurz vor Weihnachten haben wir dann mal über das "Nicht mehr Stillen" gesprochen und sie war etwas verdutzt. Es kam dann auch nicht weiter zur Sprache.

In den Feiertagen wurde sie krank. Das erste Mal Fieber, das erste Mal Medikamente ... Da wollte sie dann wieder zweimal täglich ihre geliebte "Busenmilch". Es war deutlich spürbar, wie sie sich entspannen konnte und ihre Schmerzen nachließen. Als sie wieder gesund war, hat sie dann recht überraschend einfach ihr Abend-Ritual vergessen!

Nach etwa drei Tagen ist es ihr dann wieder eingefallen, ich habe sie auch kurz nuckeln lassen: "Keine Milch will raus ..." war ihr Kommentar.

Angefeindet wurden wir wegen des Stillens nie

Nun wird fest gekuschelt wie immer, ein Gute-Nacht-Kuss und ab ins Bett! (Von dem sie dann mehrmals wieder aufsteht, um wieder zu kuscheln. REPEAT ...)

Ich bin froh und dankbar, dass ich so eine innige und schöne Zeit mit ihr teilen konnte! Besonders glücklich bin ich auch, dass ich nie mit schlimmen Kommentaren konfrontiert war, obwohl wir über zwei Jahre täglich auch unterwegs mehrmals gestillt haben. Ich habe erlebt, dass mich viele (ältere) Frauen beglückwünschten und ein wenig beneideten.

Mein Fazit nach fast 32 Monaten:

Es war eine wunderbare Zeit, die ich nicht missen möchte! Aber man muss dazu sagen, dass es eben in dieser Phase gut gepasst hat, mit einem geregelten Arbeitsleben ist das unter Umständen schwer oder nicht vereinbar. Körperlich hatte ich nie ein Problem, Gott sei Dank auch zu Beginn nicht.

Jetzt in den letzten Wochen wurde die Milch spürbar weniger und ist nun offensichtlich von selbst komplett versiegt, was vermutlich mit der psychischen Bereitschaft loszulassen zusammenhängt.

Im Nachhinein fällt mir auf, dass sich im Laufe der Stillzeit auch die Hormone "verflüchtigt“ haben - denn es hat mir zwei Jahre lang nicht viel ausgemacht, nachts zweistündlich kurz wach zu sein! Aber jetzt ist es Horror, wenn ich kurz aus dem Bett muss, weil eine der beiden was braucht.

Artikel von Daniela Gaigg, ursprünglich erschienen auf www.diekleinebotin.at.

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