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7 Dinge, die gute Mütter tun - und die ich jetzt sein lasse

7 Dinge, die gute Mütter tun - und die ich jetzt sein lasse
© Alena Ozerova / Shutterstock
Warum sind wir oft so gestresst? Meistens liegt es nur am Druck, den wir uns selber machen - oder andere Mütter. Diese Beispiele zeigen, dass sich die Welt auch weiterdreht, wenn wir mal nicht Miss Perfect sind.

1. Ordentlich sein

Ich weiß nicht, wie manche Mütter es hinkriegen, dass ihr Zuhause immer aussieht wie eine Möbelausstellung bei Habitat. Herrlich! Ich mag aufgeräumte Wohnungen. Und lange habe ich versucht, meine Vorstellung von Wohnästhetik neben Kind und Job weiter zu erfüllen. Bis ich merkte, dass immer jemand zu kurz kam. Entweder das Kind, weil "Mama erst noch saugen muss". Oder ich selbst, weil ich um 22 Uhr noch die Wäsche zusammenlegte statt mich mal in die Wanne zu legen oder am besten gleich ins Bett. Inzwischen habe ich akzeptiert, dass der Haushalt das ist, was bei uns in der "Work-Life-Balance" immer runterfällt. Und es ist ok! Einmal in der Woche saugen reicht völlig, und Wäscheberge kann man prima hinterm Sofa verstecken, während man gemütlich "Mad Men" guckt.

2. Ständig "Playdates" organisieren

Es gab eine Zeit, da hatte meine Tochter mehr Termine als die Bundeskanzlerin. Ich hätte nicht gedacht, dass es unter Dreijährigen schon eine so ausgeprägte Verabredungskultur gibt. Fast täglich fragte mich eine andere Mutter "Du, die beiden wollen sich verabreden, können wir einen Termin machen?" Ich wollte nicht die Spaßbremse sein und machte mit. Mit dem Ergebnis, dass wir alle gestresst waren, inklusive der Tochter, die regelmäßig Nervenzusammenbrüche bekam, wenn sie nach dem langen Kita-Tag auch noch im fremden Kinderzimmer um das Spielzeug streiten musste. Jetzt gibt es "Playdates" in verträglichen Dosen - und wir genießen es, nachmittags mal Zeit für uns zu haben.

3. Immer alles mit der Familie machen

Ich kenne Erwachsene, die existieren nur noch als "Wir". Wir fahren in den Urlaub, wir machen einen Ausflug, wir treffen uns im Park. Bei uns hat es drei Jahre gedauert, bis wir zum ersten Mal alle zusammen verreist sind. Wie traurig? Nö, gar nicht. Warum nicht freie Tage auch dafür nutzen, mal auszubrechen aus dem Familientrott? Zwei Wochen New York mit der besten Freundin, eine paar Tage in den Bergen mit den Kumpels - manchmal lassen sich die Akkus so besser aufladen als beim gemeinsamen Camping an der Ostsee.

4. Die modernen Medien verteufeln

Als ich neulich einer Mutter erzählte, dass ich mit meiner Fünfjährigen "Die Eiskönigin" gesehen habe, verstummte sie plötzlich und guckte, als hätte ich erzählt, dass wir in einer Peepshow waren. Fernsehen gilt in vielen Familien als Teufelszeug, Computerspiele erst recht. Sicher, jedes Kind ist anders und zu viel Bildschirmkonsum bestimmt schädlich. Aber meiner Erfahrung nach gilt auch hier die gute alte Eltern-Regel: Erlaube den Spaß in Maßen und schon ist es nicht mehr so spannend. So lange die Lieblingsbeschäftigung immer noch Piratenspiele im Park sind, kann das Kind ruhig mal am Sonntag mit dem iPad daddeln.

5. Spiele spielen, auf die ich keine Lust habe

Ich liebe es, mit Kindern zu spielen, echt! Aber es gibt ein paar Kinderspiele, die mich furchtbar langweilen. Dazu gehört: der Einkaufsladen ("Was darf es denn sein? Fünf Brötchen? Bitte sehr? Noch einen Wunsch? Gähn...."), der Reiterhof (weil ich immer das Pferd sein muss) und die Sandkastenbäckerei ("Hmmm, NOCH ein Schokoladenkuchen, lecker!"). Und ich finde: Die Tochter kann die Wünsche der Mutter ruhig akzeptieren. Tut sie übrigens auch. Gurken kann sie schließlich auch mit ihren Freunden einkaufen - und wir machen schön unser Murmel-Turnier.

6. Immer konsequent sein

Ja, ich weiß, Konsequenz ist sooo wichtig für die Erziehung. Aber sie ist eben auch verdammt unrealistisch. Welcher Mensch ist denn schon immer straight und diszipliniert, außer vielleicht tibetische Mönche oder Madonna? Und will ich überhaupt, dass meine Tochter auch so wird? Außerdem ist es immer wieder herrlich, ihr freudig-überraschtes Gesicht zu sehen, wenn sie in der festen Erwartung eines "Neins" plötzlich ein "Ja" hört.

7. Mein Kind mit Gemüse quälen

Drei Monate. So lange dauerte die Phase, in der meine damals noch zahnlose Tochter Gemüse gegessen hat. Was für eine großartige Zeit! Ob Pastinake, Möhre oder Süßkartoffel - das Kind stopfte alles in sich 'rein und ich hatte das wohlige Gefühl, eine gute Versorgerin zu sein: Das Kind kommt durch, es isst Gemüse!

Doch plötzlich war damit Schluss. Seit 5 Jahren verweigert sie Gemüse konsequent. Was haben wir gekämpft, gebettelt, getrickst, Gemüse in Soßen und in Säften versteckt - es half nichts. Irgendwann hatte ich genug davon, mit meiner Tochter darüber zu diskutieren, ob eine leicht mit den Lippen berührter Gurke schon als "Probieren" durchgeht.

Jetzt isst sie eben das, was sie will. Manchmal ist sogar eine Erbse dabei ("aber nur die aus der Dose!"). Und wir haben endlich Frieden am Tisch.

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