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SCHREI.MICH.NICHT.AN! Fünf Tricks gegen die Brüllfalle für impulsive Mütter

SCHREI.MICH.NICHT.AN! Fünf Tricks gegen die Brüllfalle für impulsive Mütter
© Getty Images
Manchmal muss man den Nachwuchs einfach laut zusammenstauchen. Weil einem leider gar nichts anderes mehr einfällt. Warum wir uns deswegen nicht schämen müssen – und was wir dagegen tun können.

Wir sind hier alle impulsive Mütter. Gerade eben noch haben wir darüber geredet, dass wir manchmal unsere Kinder anbrüllen, obwohl wir danach immer ein schlechtes Gewissen haben. Natürlich wissen wir, dass das wahrscheinlich nicht die pädagogisch wertvollste Erziehungsmethode ist und lautes Rumbrüllen höchstens unsere maximale Hilflosigkeit demonstriert. 

Aber dann gibt es doch wieder die Tage, in denen es im Büro wahnsinnig anstrengend war, zweimal der Kaffee umgekippt ist, wirklich gar keiner Zuhause auf einen hört und die niedlichen Kleinen einfach mal saufrech sind. Das Geschreie ist zwar in etwa einem Prozent der Fälle irgendwie auch befreiend, meistens bleibt der Ärger bei uns selbst. Deswegen hier ein paar wirklich machbare Tricks, damit wir das nächste mal so megamäßig gelassen bleiben wie sonst nur Ghandi es geschafft hätte:

1. Die echte Ursache finden. War es wirklich die Dreijährige, die wie am Spieß "Süßigkeiten!!! Ich will jetzt sofort Süßigkeiten" brüllte, obwohl sie schon die halbe Maoam-Fabrik leergegessen hatte? Oder vielleicht doch Frust, der ganz woandersher rührte. Klar ändert das im Brüllmoment nichts, aber langfristig hilft es schon zu klären, ob man gerade eine besonders stressige Zeit hat und vor allem, warum. Vielleicht kann man die Ursache dann beseitigen, eventuell war es nur das fehlende Mittagessen, das uns so empfindlich sein lässt (siehe Punkt 2). Und wenn es eben ein Scheißtag war, dann ist es immer noch nicht richtig, hysterisch auszurasten, verständlich ist es aber alle mal – und eben menschlich und authentisch. Dazu bitte auch Punkt 5 lesen. 

Einfach mal das Kissen verkloppen!

2. Auf sich selbst achten. Heute schon genug gegessen? Mal eine Pause gemacht? Gestern rechtzeitig im Bett gewesen? Es gibt so viele Komponenten, die dazu führen können, dass wir dünnhäutig sind. Das Leben als Mutter ist schließlich nicht immer nur ein Ponyhof. Deswegen helfen manchmal die kleinsten Dinge, um das Nervenkostüm etwas dicker zu machen. Dazu gehört etwa regelmäßige Nahrungsaufnahme und der Gang zur Toilette. Dafür war keine Zeit? Dann müssen Prioritäten verschoben werden. Für manche Dinge muss nämlich immer Zeit sein!

3. Durchatmen. Klingt banal, hilft aber. In dem Moment, in dem man loskreischen will rauszugehen und kurz einmal (oder auch 50 mal wenn nötig) tief ein- und auszuatmen, kann wirklich Berge versetzen. Alternativ hilft im Extremfall übrigens auch, einmal richtig loszutrampeln im Bad oder ein Kissen im Schlafzimmer zu verkloppen. Hauptsache einmal kurz Pause machen von der nervigen Situation, danach sieht alles echt oft schon anders aus – und man kann zumindest leiser brüllen. 

Nie vergessen: Du bist auch nur ein Mensch!

4. Schöne Dinge tun! Lieber mal mit den Kindern zuhause abhängen, einen Film gucken und dabei Popcorn essen, wenn man merkt, dass alles gerade zu viel wird. Oder andere Beschäftigungen aussuchen, die man als Mutter vielleicht selbst lieber mag als den XXL-Indoorspielplatz, der einen in den Wahnsinn treibt. Lieber vorher ruhig "nein" sagen als nachher nur noch wie eine Irre laut "NEIN" schreien. Das tollste Unterhaltungs-und Förderprogramm nützt keinem etwas, wenn alle dabei üble Laune kriegen. Einfach mal Fünfe gerade sein lassen entspannt ab und an enorm. So gewinnt man vielleicht nicht den Preis für die Soccer Mom des Jahres, aber eben doch ein bisschen innere Ruhe. 

5. Nicht so streng mit sich selbst sein! Manchmal muss schreien übrigens sein. Zum Beispiel, wenn das Kind auf die Straße rennen will. Jeder erfahrene Erzieher wird bestätigen, dass da der Ton die Musik macht, leise und sensibel "Bitte nicht auf die Straße laufen", wenn der SUV mit 120 Sachen angedonnert kommt, ist auf jeden Fall sicher nicht die richtige Strategie. Selbst wenn du mal gewaltig im Ton daneben gegriffen hast: Du bist auch nur ein Mensch! Kinder sind großzügig, die vergessen sowas auch wieder. Vor allem wenn man sich aufrichtig entschuldigt. Morgen wird ohnehin mehr gelacht als geschrien, deswegen muss man sich auch mal selbst was verzeihen. Du bist bestimmt eine tolle Mutter, selbst wenn du mal ein bisschen rumbrüllst. 

Barbara

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