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Aufräumen mit Kindern 9 goldene Regeln für einfaches Aufräumen mit Kindern

Aufräumen mit Kindern: Kind mit Bauklötzern
© Studio Romantic / Adobe Stock
Zu viel Spielzeug und Chaos im Kinderzimmer? Kennen wir alle. Hier sind 9 Profi-Tipps, die das Ausmisten und Aufräumen erleichtern.

Bevor das Kind kommt, sind wir noch guter Dinge: "Das Baby braucht gar nicht so viel. Und wir misten auch regelmäßig aus. Spielzeug? Nein, wir achten darauf, dass es nicht zu viel wird. In unserer kleinen Wohnung ist ja auch gar nicht so viel Platz."

Soweit die guten Vorsätze. Dann ist das Baby da, es wächst und Klamotten in diversen Größen sammeln sich an, Omas und Opis, Tanten und Onkels, Freunde und Verwandte schenken, was das Zeug hält - und am Ende ist die kleine Wohnung voll. Wenn dann das Kind irgendwann größer ist, eventuell ein zweites oder drittes kommt, platzt die Bude aus allen Nähten.

Aufräumen! Dringend! Aber wie? Wir haben da ein paar Tipps für euch, wie man mit Kindern und für Kinder ausmisten und aufräumen kann.

Aufräumen heißt nicht "Topgestyltes Kinderzimmer des Jahres"

Vorweg: Aufräumen und ausmisten heißt nicht, dass alles picobello sein muss, sodass jeden Moment ein Team von Schöner Wohnen kommen könnte, um eure Wohnung zu fotografieren - inklusive tiptop-gestyltem Kinderzimmer. Es geht vielmehr darum, dass ihr eine Wohnung habt, in der ihr euch wohlfühlt, in der ihr alles habt, was ihr braucht - und nicht noch 1000 Sachen, die euch nur den Platz und die Luft zum Atmen rauben.

Kinder wachsen und verändern sich - ständig

Beim Aufräumen mit Kindern liegt die größte Herausforderung darin, dass sie ständig wachsen, andere Klamotten und andere Sachen haben und immer wieder neue und andere Interessen entwickeln. Während wir früher oft nur einmal im Jahr ausgemistet haben, müssen wir es jetzt in regelmäßigen Abständen angehen. Wenn man sich dran gewöhnt hat, geht es immer schneller. Pluspunkt: Man fühlt sich erleichtert, dass man den Kram aussortiert hat.

Aber: Aufräumen mit Kindern heißt keineswegs, dass man es FÜR sie macht, sondern ab einem gewissen Alter auch MIT ihnen.

Hier sind ein paar Tipps für den Start:

  1. Früh anfangen: Ist Aufräumen und Ausmisten für Kinder früh eine Selbstverständlichkeit, bleibt das größte Drama (hoffentlich) aus. Babys können natürlich nicht aufräumen, aber ab zwei Jahren können Kinder schon ein bisschen "mithelfen".
  2. Mit gutem Beispiel vorangehen: Wer möchte, dass seine Kinder nicht alles durch die Gegend werfen, muss mit gutem Beispiel vorangehen. Man kann seinen Kindern zeigen, was "aufgeräumt" bedeutet und es ihnen vorleben. Das gilt beim Aufräumen genauso wie für andere Bereiche des Lebens.
  3. Einfache Regeln: Schon kleine Regeln helfen für Ordnung zu sorgen. Beispiel: Abends kommen die Legos in die Kiste. Das ist eine Regel, die auch kleine Kinder verstehen und die sie umsetzen können.
  4. Kleine Aufgaben: "Räum dein Zimmer auf!" Diesen Satz hat wohl schon jeder mal von seinen Eltern gehört. Allerdings ist diese Aufgabe für viele Kinder viel zu groß. Wo bloß anfangen? Selbst Erwachsene scheitern an ihren eigenen "Ich räum die Wohnung auf"-Vorsätzen. Lieber kleine Aufgaben ("Pack die Legos in die Kiste.") verteilen, die konkret sind.
  5. Klamotten falten: Früh übt sich, wer einen ordentlichen Schrank haben möchte. Auch kleine Kinder können mit etwas Hilfe und Anleitung lernen, Klamotten zu falten. Und wenn man das ganze spielerisch angeht, wird ein großer Spaß draus.
  6. Ausmisten nach Kategorien: Aufräumexpertin Marie Kondo empfiehlt, nach Kategorien auszumisten. Und zwar fängt man mit den Dingen an, die einen nicht allzu großen sentimentalen Wert haben. Klamotten, dann Bücher und dann Dinge, die einem am Herzen liegen. Die zentrale Frage laut der Konmari-Methode ist: Bringt mir Gegenstand X Freude? Falls ja, darf er bleiben. Falls nein, kann er weg. Für Kinder muss man das Konzept übersetzen. Da geht es eher darum, ob sich die Decke gut anfühlt, man gern mit Spielzeug X spielt. Es ist natürlich herausfordernder diese Fragen mit Kindern durchzugehen statt einfach selbst die Entscheidung zu treffen. Da muss jeder seine persönliche Balance finden. Wenn es um das Ausmisten von zu kleinen Kinderklamotten geht, solltet ihr euch eher die Frage stellen, ob ihr sie noch braucht (bekomme ich noch ein zweites oder drittes Kind?) oder ob ihr glücklicher wäret, wenn ihr den Platz für andere Sachen zur Verfügung hättet. Ist die Kinderplanung durch, könnt ihr rigoroser ausmisten. Dass man meist viel zu viel Kram hat, ist das Schicksal, dass viele Eltern teilen. Eine Baby-Erstausstattung ist jedenfalls weniger umfangreich als man denkt.
  7. Ausmisten trotz ausreichend Platz: Nur weil man ausreichend und noch mehr Platz zur Verfügung hat, um Dinge zu lagern, bedeutet das nicht, dass man etwas behalten muss. Überlegt euch trotzdem bei allen Dingen genau, ob ihr sie wirklich braucht.
  8. Loslassen ist gut: Je früher Kinder lernen, dass es ok ist, Dinge wegzugeben, desto einfacher wird es, wenn sie älter werden.
  9. Wegbringen - und zwar konsequent: Nach dem Ausmisten kommt das Wegbringen. Überlegt euch, was ihr mit den Sachen machen wollt (Verkaufen, spenden, verschenken usw.) und setzt eure Planung sofort um. Stehen die Sachen tagelang in der Ecke, wird der Abschied mitunter schwerer und die Motivation lässt nach.

Aufräumen mit und für Kinder wird nie ein Ende haben. Das muss man sich bewusst machen. Aber wer alles früh im Blick hat und regelmäßig ausmistet, hat es einfacher. Wirklich. Denn dann wird Ausmisten und Aufräumen eine Selbstverständlichkeit und keine große Aufgabe, die man immer und immer wieder vor sich herschiebt.

Die wichtigste Regel zum Schluss: Was kaputt ist, ist kaputt und sollte in den Müll wandern. 

win Brigitte

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