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Trockenbürsten Was bewirkt die Bürstenmassage?

Trockenbürsten: Eine Frau benutzt eine Trockenbürste an den Beinen
© Prostock-studio / Adobe Stock
Dem Trockenbürsten werden viele Wunder nachgesagt, doch was ist wirklich dran? BRIGITTE zeigt es dir!

Inhaltsverzeichnis

Ein verbesserter Stoffwechsel, ein geförderter Lymphfluss, ein reguliertes Nervensystem, ein starkes Immunsystem – dem Trockenbürsten werden viele Wunder zugesprochen, doch was steckt wirklich dahinter? Wir erklären dir, was es mit dem Trockenbürsten überhaupt auf sich hat, wozu es gut ist und wann du es auf keinen Fall anwenden solltest. 

Was ist Trockenbürsten?

Beim Trockenbürsten wird eine Körperbürste mit Naturborsten verwendet, mit der du deinen Körper von unten nach oben Richtung Herz massierst. Der Ablauf gleicht dem einer Lymphmassage, bei der zunächst die Beine aufwärts massiert werden, dann die Arme Richtung Herz und anschließend der Torso. So soll der Lymphfluss verbessert und überschüssiges Wasser abgetragen werden. Das Trockenbürsten hat den Vorteil, dass es gleichzeitig als Peeling gilt, da durch die Borsten die abgestorbenen Hautzellen, die wir auf unserer Haut haben, gelockert und abgetragen werden. 

Wie gesund ist Trockenbürsten?

Was Trockenbürsten tatsächlich und nachweislich verbessert, ist das Hautbild. Das liegt vor allem an dem peelenden Effekt, wodurch die Haut wieder mehr strahlen kann und weicher wird. Auch der Teint verbessert sich allgemein. Hin und wieder kommt das Gerücht auf, Trockenbürsten könne der Haut auch wieder zu mehr Straffheit verhelfen. Das ist jedoch weder nachgewiesen noch wird es funktionieren. Die Durchblutung wird zwar während des Trockenbürstens angeregt, doch das allein verbessert eine schlaffe Haut nicht, geschweige denn das Bindegewebe. 

Wie oft Trockenbürsten?

Da das Trockenbürsten vor allem einen Peeling-Effekt hat, wird dazu geraten, die Anwendung auf ein- bis zweimal pro Woche zu reduzieren. Wir wollen unsere Haut schließlich nicht überstrapazieren. 

Trockenbürsten vs. Peeling – was ist besser?

Tatsächlich haben beide Varianten ihre Vorteile. Viele Peelings besitzen mittlerweile pflegende Effekte, wodurch du zwei Aufgaben gleichzeitig erledigen kannst. Außerdem verwendest du höchstwahrscheinlich ein Peeling unter der Dusche, damit hast du einen weiteren Schritt gleichzeitig erledigt. Doch es gibt auch Peelings, die die Haut reizen können. Entweder durch zu hoch konzentrierte Inhaltsstoffe oder auch Duftstoffe. Besonders bei empfindlicher oder zu Neurodermitis neigender Haut passt du hier besser auf. Beim Trockenbürsten verlässt du dich hingegen auf natürliche Mittel. Die weichen Naturborsten sind weder mit Duftstoffen noch mit anderen Ingredienzen versetzt, was das Reizungspotenzial grundlegend senkt. Außerdem nimmst du dir durch das Trockenbürsten wirklich die Zeit für dich selbst und deine Körperpflege. Das wiederum hat positive Auswirkungen auf dein Stresslevel. Wenn du also die Zeit hast, nimm sie dir ruhig. 

Trockenbürsten vor oder nach dem Duschen?

Grundsätzlich ist es sinnvoll, das Trockenbürsten vor dem Duschen zu erledigen. Das liegt vor allem daran, dass du währenddessen abgestorbene Hautzellen lockerst, die du unter der Dusche endgültig abspülen kannst. Anschließend nutzt du nach dem Abtrocknen am besten noch eine Bodylotion oder ein Körperöl, um deine gepeelte Haut zu nähren. 

Welches Öl eignet sich nach dem Trockenbürsten?

Nachdem du deinen Körper gepeelt und geduscht hast, geht es an die eigentliche Pflege in Form von Körperöl oder auch Bodylotion. Wähle hier ein Produkt, das dir von der Konsistenz her am besten gefällt. Zudem sollte es pflegende Inhaltsstoffe besitzen. Achte darauf, dass Hyaluron, Aloe vera, Panthenol, Glyzerin, Ceramide oder Urea (maximal 5%) enthalten sind. Diese Stoffe pflegen die Haut, beziehungsweise helfen sie ihr, gewonnene Feuchtigkeit tiefer in die Dermis einzuschleusen. 

Welche Bürste ist am besten für das Trockenbürsten geeignet?

Die Form der Bürste spielt keine Rolle, die Borsten sollten jedoch natürlichen Ursprungs sein und weder zu hart noch zu weich sein. Am besten eignen sich Trockenbürsten mit einem Griff oder einer Schlaufe, damit sie dir nicht so leicht aus der Hand fallen kann. Für den Rücken kannst du eine Bürste mit längerem Griff wählen, um auch dort schwierigere Parts zu erreichen.

So wendest du die Trockenbürste richtig an

Zur Vorbereitung deiner Trockenbürsten-Einheit hast du bestenfalls so wenig Kleidung wie möglich am Körper. Suche dir einen ruhigen und hellen Raum, öffne gegebenenfalls ein Fenster und atme tief durch. 

  1. Schritt: Nimm die Bürste in die Hand und starte an deiner rechten Fußspitze. Setze die Bürste an und streiche damit sanft, mit mäßigem Druck und kreisenden Bewegungen über deinen Fuß Richtung Bein. Vergiss nicht die Knöchel und deine Hacke!
  2. Schritt: Massiere nun ebenso dein Bein und starte dafür an der Wade bis zum Gesäß. Nimm dir dabei Zeit, du solltest dich nicht unter Zeitdruck gesetzt fühlen. 
  3. Schritt: Wiederhole die ersten beiden Schritte an deinem linken Fuß und Bein mit der gleichen Ruhe. 
  4. Schritt: Widme dich jetzt deinem Gesäß, das du mit kreisenden Bewegungen aufwärts massierst. 
  5. Schritt: Jetzt ist dein linker Arm an der Reihe. Starte dafür an den Fingerspitzen und bewege die Trockenbürste mit kreisenden Bewegungen zunächst oberhalb über die Haut bis zur Schulter und anschließend unterhalb bis in die Achseln. 
  6. Schritt: Wiederhole den 5. Step bei deinem rechten Arm. 
  7. Schritt: Nun ist dein Torso, also dein Oberkörper an der Reihe. Hier streichst du ebenfalls vom Schoß aufwärts Richtung Herz mit kreisenden Bewegungen. 
  8. Schritt: Dein Rücken möchte nicht vergessen werden. Dafür kannst du eine Bürste mit längerem Griff verwenden, solltest du nicht an deinen Rücken kommen. Streiche auch hier wieder von unten, also dem Gesäß, in Richtung Herz. 
  9. Schritt: Abschließend kannst du dir selbst eine kleine Nackenmassage deiner Faszien gönnen, wenn du möchtest. Das lockert die Muskulatur und hilft auch bei Verspannungen im Gesicht. 

Trockenbürsten lieber morgens oder abends?

Starte mit dem Trockenbürsten morgens in den Tag. Die Massage bringt deinen Körper in Schwung, weshalb der Abend weniger dafür geeignet ist. Besser ist es also, den Morgen mit frischer Luft und dem Trockenbürsten zu beginnen. Duschen musst du danach aber nicht, wenn du eher immer abends duschst. 

Ab wann sieht man Erfolge?

Richtige Erfolge, also eine weichere und rosige Haut, erkennst du sofort. Da sich unsere Haut jedoch stetig erneuert, verschwindet dieser Effekt auch wieder, weshalb du das Trockenbürsten wöchentlich wiederholen kannst. 

Trockenbürsten vor oder nach dem Sport?

Wenn Sport zu deiner morgendlichen Routine gehört, dann beginne zunächst mit dem Trockenbürsten. Damit löst du nicht nur die Hautzellen, sondern wärmst auch dein Gewebe und deine Muskeln durch die Massage auf, die dann beim Sport noch besser funktionieren. Anschließend kannst du dir unter der Dusche alles abwaschen. Du kannst an dem Tag, an dem du das Trockenbürsten vorhast, aber auch komplett auf den Sport verzichten, da das Peeling und die Massage bereits erweckend genug für deinen Körper sind. 

Wann sollte ich nicht trockenbürsten?

Trockenbürsten hat seine Vorteile, in einigen Situation aber auch Nachteile. So ist es ratsam, bei bestimmten Hautanliegen nicht auf die Bürste zurückzugreifen. Menschen mit Krampfadern, Besenreisern oder Neurodermitis sollten betroffene Stellen definitiv auslassen, sich aber generell mit ihrer Ärztin oder ihrem Arzt beraten. Im Gesicht hat die Trockenbürste ebenfalls nichts zu suchen. 

Auch bei starker Nervosität kann das Trockenbürsten dazu führen, dass sich der Zustand verschlechtert. Leidest du an einer Schilddrüsen-Erkrankung, ist das Trockenbürsten ebenfalls nicht für dich geeignet, ebenso wie bei Herzerkrankungen. 

Trockenbürsten in der Schwangerschaft?

Berate dich mit deiner behandelnden Ärztin oder deinem Arzt, um zu besprechen, was das Beste für dich und dein Baby ist. 

Brigitte

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