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Neurodermitis im Gesicht Diese Produkte stärken die Hautbarriere

Neurodermitis im Gesicht: Eine Frau guckt in den Spiegel und betrachtet ihre Gesichtshaut
© Shisu_ka / Adobe Stock
Neurodermitis im Gesicht kann sehr unangenehm werden. Die Haut ist trocken, gerötet und allgemein empfindlicher bestimmten Reizungen gegenüber. Um dem entgegenzuwirken, muss die Hautbarriere gestärkt werden. Wie das geht, zeigt dir BRIGITTE.

Inhaltsverzeichnis

Die Haut juckt, spannt, ist entzündet oder bildet kleine Bläschen. Mit Neurodermitis im Gesicht sind Betroffene oft am Kämpfen, denn die Hauterkrankung ist nicht nur unangenehm oder gar schmerzhaft, sie geht auch irgendwann an die Psyche. Die auch als atopische Dermatitis oder atopisches Ekzem bezeichnete Erkrankung ist nicht ansteckend und tritt meist schubweise auf – oftmals ohne, dass Betroffene ausmachen können, was der genaue Auslöser dafür gerade war.

Wie entsteht Neurodermitis im Gesicht, was sind die Auslöser?

Neurodermitis ist alles andere als selten. So leiden etwa zehn bis 15 Prozent der Deutschen an der atopischen Dermatitis, oftmals sind auch Kinder und Jugendliche bereits davon betroffen. Hierzulande sind das in etwa zwei Millionen, bei denen die Neurodermitis mit dem Einsetzen der Pubertät aber meistens wieder verschwindet. In einigen Fällen kommt die Neurodermitis im Erwachsenen- oder gar Rentenalter zurück.

Den einen Auslöser gibt es aber weder für Kinder noch für Erwachsene. Zum einen ist es Veranlagung, wenn beispielsweise jemand aus eurer Familie bereits Neurodermitis hat. In dem Fall liegt eine genetisch bedingte Störung der Hautbarriere vor. Die zeigt sich darin, dass die Haut schneller austrocknet. Durch das Spannungsgefühl und damit einhergehende Jucken, kommt es zu Rissen in der Haut, unter anderem auch durch Kratzen. Nun liegt die Haut quasi offen und die Bakterien, die unsere Haut eigentlich vor äußeren Einflüssen schützen sollen, dringen in die Epidermis ein und sorgen dort für Entzündungen.

Zum anderen spielen aber auch gewisse Umweltfaktoren eine Rolle. So wird die Haut durch Hitze, Kälte, allgemein trockenes Klima und Luftverschmutzung gereizt. Auch Pollen können dafür sorgen, dass es zu Neurodermitis im Gesicht oder am Körper kommt.

Weitere mögliche Auslöser sind Folgende:

  • Allergene in Bezug auf Pollen, Nickel, Hausstaubmilben, Tierhaare oder Nahrungsmittel
  • Reizende Kosmetika und Duftstoffe in Waschmitteln
  • Schweiß
  • Stress, vor allem emotional
  • UV-Strahlung
  • Hormone
  • Heißes Wasser
  • Grobe Textilien

Was sind typische Symptome von Neurodermitis im Gesicht?

Neurodermitis ist meistens keine andauernde Erkrankung, sondern tritt in Schüben auf. Im Gesicht betrifft das vor allem die Augenpartie, Wangen und Lippen, doch auch an der Stirn, dem Mund oder den Ohren können sich die atopischen Ekzeme zeigen. Die Neurodermitis im Gesicht zeigt sich oft mit folgenden Symptomen:

  • Die Haut ist trocken, gerötet, spannt und schuppt.
  • Es bilden sich Risse in der Haut, die durch zu hohe Spannung entstehen.
  • Die Haut verdickt sich an besagten Stellen und wird schorfig.
  • Juckreiz tritt auf, weil die Haut gereizt ist und spannt.

Außerdem kommt es hin und wieder bei Neurodermitikern zu anderen Allergien wie allergisches Asthma, allergische Bindehautentzündung oder allergischer Heuschnupfen.

Was kann man gegen Neurodermitis im Gesicht machen?

Schmerzhafte Entzündungen im Gesicht sorgen nicht nur für physischen Stress, sondern auch für psychischen. Die roten, juckenden und schuppenden Stellen lassen sich nicht überschminken oder kaschieren, obwohl man das in manchen Fällen gern tun würde. Um die Symptome zu lindern, hilft die richtige Gesichtspflege, damit die Hautbarriere wieder gestärkt und das Mikrobiom ins Gleichgewicht gebracht wird. Denn beides ist bei Erkrankungen wie Neurodermitis, aber auch beispielsweise Akne geschwächt, weshalb es zu den genannten Symptomen kommen kann. Wichtig ist bei Neurodermitis im Gesicht, dass die Haut mit Feuchtigkeit versorgt wird und sie nicht wieder verliert. Rückfettende Cremes und Seren sind da die beste Lösung. Außerdem solltet ihr auf nicht reizende, seifenfreie Reinigung, beispielsweise in Form eines mild-formulierten Reinigungsöls, achten. Übrigens gilt die Pflege nicht nur für die Tage, an denen die Schübe kommen. Eine Skincare Routine bei Neurodermitis im Gesicht ist sehr wichtig, weshalb ihr die rückfettenden Cremes und Feuchtigkeitsseren auch benutzen solltet, wenn der Schub überstanden ist.

Apropos Reinigung: Auch zu hartes Wasser kann ein Auslöser von Neurodermitis sein. Prüft daher mit eurer Ärztin oder eurem Arzt, was der Auslöser für eure atopische Dermatitis ist und filtert so gewisse Reizfaktoren aus. 

Welche Creme hilft bei Neurodermitis im Gesicht am besten?

Feuchtigkeit ist das Wichtigste für unsere Haut. Damit diese nicht sofort wieder entweicht, sondern für eine gestärkte Hautbarriere sorgt, sind Pflegeprodukte mit hautähnlichen Lipiden notwendig. Nachdem die Haut gereinigt wurde, geht es an die Pflege. Wählt am besten pH-hautneutrale Pflegeprodukte.

Die Marke Avène bietet mit XeraCalm eine Pflegeproduktreihe, die auf Neurodermitis im Gesicht spezialisiert ist. Sowohl das Serum als auch die rückfettende Creme von Avène XeraCalm sollen für eine sofortige Linderung der Symptome sorgen und die Haut sich regenerieren lassen.

La Roche-Posay hat ebenfalls eine Pflegelinie, die sich auf Neurodermitis konzentriert. Mit Lipikar findet ihr über Gesichtsreinigung bis hin zur Körperlotion alles, was die empfindliche Neurodermitis-Haut braucht, um sie nicht zu reizen, sondern zu pflegen.

Eine weitere Marke, die sich mit Pflegeprodukten auf Neurodermitis im Gesicht spezialisiert hat, ist Eucerin. Atopi Control gibt es mittlerweile nicht nur als Handcreme, sondern auch zur Pflege der Gesichtshaut und weiterer Stellen, die von atopischen Ekzemen betroffen sind.

Den Säureschutzmantel eurer Haut stellt ihr, neben der richtigen täglichen Pflege, mithilfe von Fruchtsäuren wieder her. Die chemischen Peelings sorgen nämlich dafür, dass abgestorbene Hautzellen sanfter abgetragen werden als mit einem mechanischen Peeling, also einem Peeling mit Mikropartikeln. Fruchtsäuren haben ebenfalls den Vorteil, dass sie in die Haut eindringen, dort arbeiten und so die Zellerneuerung anregen.

Welche Creme wird von Dermatolog:innen empfohlen?

Hautärztinnen und Hautärzte setzen bei juckenden und von atopischen Ekzemen beklagter Haut oftmals Cortisonsalben ein, da dieses kurzfristig den Juckreiz lindern können. Bei Neurodermitis im Gesicht wird jedoch oftmals zu anderen Wirkstoffen gegriffen, weil Cortison bei längerer Anwendung die Haut dünner und anfälliger macht. Besonders beliebt ist dabei der Harnstoff Urea, der Feuchtigkeit auf der Haut bindet und diese somit in die Epidermis einziehen kann. Fachärztinnen und Fachärzte verschreiben euch dann eine Rezeptcreme. Es gibt jedoch auch rezeptfreie Cremes mit Urea, die ihr zur Linderung der Symptome verwenden könnt.

Weitere Wirkstoffe, die ebenfalls Abhilfe schaffen, sind:

  • Glycerin
  • Ceramide
  • Öle (Mandelöl, Rizinusöl, Nachtkerzenöl, etc.)
  • Aloe vera Gel
  • Milchsäuren
  • Zink
  • Dexpanthenol

Was kann ich noch gegen Neurodermitis im Gesicht tun?

Neben der richtigen Gesichtspflege gibt es weitere Tipps, die ihr bei der Behandlung von Neurodermitis im Gesicht beachten könnt:

  • Spart nicht an der Creme. Zweimal täglich sollte eure Haut mindestens eingecremt werden.
  • Bei Trockenheit denkt man gern mal, der Haut fehle Fett. Dem ist aber nicht so, denn Fettsalben verstopfen die Poren, wodurch es zum Hitzestau kommen kann. Besser sind Cremes mit hohem Feuchtigkeitsanteil wie Ceramide oder Glycerin.
  • Wählt Cremes, die mit pH-hautneutral gekennzeichnet sind oder einen pH-Wert von 5,5 ausweisen.
  • Wascht euch vor dem Verwenden der Creme immer die Hände, damit sich keine Bakterien daran befinden, die ihr dann auf euer Gesicht übertragt.
  • Vermeidet die Auslöser. Habt ihr herausgefunden, was zu eurer Neurodermitis geführt hat, dann versucht, diese zu vermeiden, sofern es sich nicht um Veranlagung oder Hormone handelt. In dem Fall solltet ihr dennoch darauf achten, keine reizenden Duftstoffe oder Materialien auf der Haut zu verwenden.
  • Achtung gilt auch beim Thema Reibung, denn die reizt die Haut zusätzlich.
  • In einigen Kosmetika befinden sich kritische Duftstoffe oder auch Paraffine sowie Mineralöle oder Seifen. Gleiches gilt für Konservierungsstoffe. Produkte ohne diese Inhaltsstoffe sind viel leichter verträglich für die Haut.

Gibt es Hausmittel, die bei Neurodermitis helfen?

Hausmittel sind manchmal nicht nur zum Verzehr geeignet, sondern auch für die Hautpflege. So auch Joghurt, Milch und Quark. Die enthaltenen Milchsäuren spenden der Haut Feuchtigkeit, lindern somit den Juckreiz und gelten auch noch als entzündungshemmend. Alternativ könnt ihr auch zu Aloe vera oder schwarzem Tee greifen, da beide reizarm sind und die Haut vor der Austrocknung bewahren. Außerdem sind die im Schwarztee enthaltenen Gerbstoffe antientzündlich. Dafür wird der erste Aufguss nach zehn Minuten Ziehen weggegossen und derselbe Beutel nochmal mit heißem Wasser aufgegossen. Diesen dann ebenfalls für zehn Minuten ziehen lassen – und fertig ist die Flüssigkeit, um darin einen Lappen zu tränken, den ihr für 20 Minuten auf die betroffenen Stellen legt.

Welche Alternative gibt es zu Cortison?

Cortison ist ein schneller und kurzfristiger Helfer, doch bei längerer Anwendung schadet es eher der Haut. Daher greifen einige auch auf Alternativen zurück, um die Symptome zu bekämpfen. Das Stichwort lautet hier Calcineurin. Das Enzym ist dafür zuständig, dass entzündungsfördernde Botenstoffe produziert werden. Sogenannte Calcineurin-Hemmer unterdrücken dieses Enzym und letztendlich das Immunsystem. Sie gelten als entzündungshemmend und juckreizlindernd, sind aber nicht so aggressiv bei der Behandlung wie Cortison, weshalb die Haut auch bei längerer Anwendung nicht ausdünnt, wie es bei Cortison der Fall ist. Ebenfalls hilfreich und gut verträglich sind Tacrolimus und Pimecrolimus in Salben. Dauerhaft anwendbar sind sie allerdings nicht.

Bei mittelschwerer bis schwerer Neurodermitis kann zudem mit eurer Hautärztin oder eurem Hautarzt ein Behandlungsplan erstellt werden, der eine Medikamenteneinnahme beinhaltet. Die Antikörper-Therapie mit Dupilumab ist seit 2017 zugelassen und verspricht mit den enthaltenen Proteinen die Entzündungen in der Haut zu lindern. Auch bei Kindern ab sechs Jahren kann Dupilumab angewendet werden. Handelt es sich um einen schweren Fall von Neurodermitis, können mittlerweile laut der European Medicines Agency (ema), Kinder ab sechs Monaten mit Dupilumab behandelt werden. 

Ein weiteres Biologikum, das bisher nur bei Erwachsenen und Jugendlichen ab 12 Jahren angewendet werden darf, ist Tralokinumab. Beide Präparate werden in einem regelmäßigen Abstand in die Unterhaut injiziert. Für die richtige Behandlung eurer Neurodermitis sprecht ihr am besten mit eurer Hautärztin oder eurem Hautarzt.

Weitere Hautpflege-Themen: 

Verwendete Quellen:neurodermitis.net, oekotest.de, msdmanuals.com, ema.europa.eu

Brigitte

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