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Baden wie Kleopatra: Milch auf unsere Haut!

Beine einer Frau beim Milchbad
© Africa Studio / Shutterstock
Baden in Milch: Jahrtausendelang galt Kleopatras Pflegekonzept als ziemlich exzentrisch. Wissenschaftler der High-Tech-Labors haben jetzt herausgefunden: Die Königin hatte Recht!

Baden in Milch

Milch macht schön, entspannt und hält gesund. Vom Anti-Stress-Bad, Make-up bis zum Molke-Drink. Milch setzt sich aus über 2000 einzelnen Substanzen zusammen und enthält jede Menge Aufbau- und Pflegestoffe - unter anderem Vitamine, Mineralstoffe, Milchsäure, Milchfett, Milchzucker, Milcheiweiß... Viele dieser Stoffe stecken auch in Molke. Dieses sogenannte Milchserum hat zwei zusätzliche Vorteile: Es enthält sehr hochwertiges Eiweiß, dafür aber kein Fett.

Schluck für Schluck: Fit mit Molke

Wir wissen es längst: Milch gibt Energie, stärkt die Knochen (Kalzium!) und bringt den Stoffwechsel in Schwung. Und das alles kann Molke genauso. Sie ist das, was übrigbleibt, wenn aus Milch Käse gemacht wird. Eigentlich also ein Abfallprodukt - aber was für eins! Ihr Milchzucker ist gut für den Darm, ihre Mineralstoffe, Vitamine und Spurenelemente fördern viele Stoffwechselprozesse. Molke ist also auch ein toller Fitmacher und eine super Schönheitspflege von innen - die man der Haut auch bald ansieht. Und dabei ist Molke, anders als Milch, praktisch fettfrei, so dass Sie locker einen Liter pro Tag trinken können, ohne zuzunehmen oder Ihr Cholesterin zu erhöhen. Außerdem enthält sie ein besonders leicht verdauliches Eiweiß, das Molkenprotein. Neuere Studien lassen vermuten, dass dieses Protein die Immunabwehr anregen und gegen Freie Radikale wirken kann. Es ist auch sehr hochwertig, schon kleine Mengen davon liefern dem Körper (fast) alles, was er braucht. Das unterstützt beispielsweise den Muskelaufbau beim Krafttraining. Und hilft beim Fasten: wer nichts isst, baut körpereigenes Eiweiß ab, und das kann Molke größtenteils ersetzen.

Molke unterstützt den Diäterfolg

Auch während einer Diät ist Molke prima. Molke enthält viel Kalium, das Wasser aus dem Körper schwemmt, und sie bringt die Verdauung in Gang. Aber: Das Fett schmilzt dadurch nicht schneller - auch wenn manche Hersteller das versprechen. Teilnehmer der Bernrieder Molke-Studie berichteten allerdings, dass sie nach ihrer täglichen Molke-Ration weniger Hunger hatten - vor allem auf Süßes.

Warum also nicht mal einen Molketag einlegen? Wenn Sie's probieren möchten: Im Reformhaus gibt es für diesen Zweck Diät-Kurmolke, zusätzlich mit Protein angereichert - der leicht säuerliche Geschmack erinnert ein bisschen an Buttermilch. Wer das nicht mag: Es gibt auch Fruchtmolke (beide von Heirler). Molke ist außerdem als Pulver zum Anrühren erhältlich (zum Beispiel von Raso/Blauer Planet, Makemyday oder von Mertina) - meist unterschiedlich aromatisiert, manchmal auch gesüßt Und wenn Sie schon dabei sind: Wie wär's, wenn Sie nicht nur Molke trinken, sondern gleichzeitig mit einem Milch- oder Molkebad entspannen?

Milch-Cremes mit Tiefgang

Die Wissenschaftler in den High-Tech-Labors waren begeistert, als sie sogenannte Wachstumsfaktoren in der Milch fanden. Die arbeiten nämlich als Info-Moleküle und regen die Hautzellen an, sich öfter zu teilen. Pharma-Unternehmen machten sich sofort daran, Salben mit hoch konzentrierten Wachstumsfaktoren herzustellen, um Narben besser heilen zu lassen. Und die Kosmetik-Industrie entwickelte Anti-Age-Cremes, die das Bindegewebe anmorsen, wieder frische, junge Fasern zu produzieren. Die Firma Lancaster setzt dabei zum Beispiel Stutenmilch ein, weil sie einen besonders hohen Anteil an Signalstoffen hat. Zusätzlich werden in viele Emulsionen Milchfette eingearbeitet, die gereizte Haut beruhigen. Milchvitamine schützen vor Freien Radikalen, und Milchsäure hält die Feuchtigkeit in der Haut und konserviert die Creme.

Naturkosmetik-Hersteller lehnen allerdings isolierte Wirkstoffe wie zum Beispiel Wachstumsfaktoren ab und setzen dafür auf die ganzheitliche Wirkung von Milch und Molke. Sie bieten ein umfangreiches Pflegeprogramm mit Frischmolke, Ziegenmilch mit natürlichem Milch- und Molkepulver an, von der Handcreme über Lippenstift und Reinigungsmilch bis hin zu Deo und Bodylotion - meist ohne Konservierungsstoffe. Sie empfehlen auch, Milch und Molke nicht nur aufzutragen, sondern besonders Molke regelmäßig zu trinken! Pflegeprodukte zum Beispiel von: CCC Heidelberger Milchkosmetik, The Body Shop

Haarmilch und Molke-Spülung

In Shampoos und Haarkuren wird seit kurzem ein sogenannter Lactocerat-Komplex eingesetzt, der aus Milchfett, Milcheiweiß und Milchvitaminen besteht. Er soll sich an das geschädigte Haar anlagern, um die aufgerauhte Schuppenschicht wieder zu glätten und das Haar anschließend besser zu schützen - zum Beispiel beim Fönen oder Toupieren. Wenn die Kopfhaut juckt: Zusammen mit Alpenkräutern besänftigt Molke gestresste Haut und reinigt die Haare besonders mild. Mehr Fülle beim Styling bringt ein Milchprotein, das zugleich antistatisch wirkt. Produkte, die sich "Haarmilch" nennen, sehen zwar aus wie Milch, enthalten aber keine. Diese neuen Kuren für trockenes, sprödes Haar sollen den Haaren viel Feuchtigkeit und damit neuen Glanz geben.

Genuss pur: Das Anti-Stress-Bad

Badezusätze mit Milch und Molke sind ideal für empfindliche oder trockene Haut, weil manche sogar ganz ohne herkömmliche Reinigungsstoffe auskommen - und trotzdem Schmutzpartikel sanft lösen. Genau richtig also, wenn Sie in der Wanne vor allen Dingen abschalten und schön entspannen wollen. Angeboten werden die Zusätze meist als pulvriger Extrakt, der von Natur aus reichlich Milchzucker enthält - und der ist ein toller Feuchtigkeitsbinder. Angereichert mit Honig oder Meersalz schützt Milchpulver noch besser vorm Austrocknen. Schütten Sie etwa einen Esslöffel voll ins fließende Wasser, damit es sich gut verteilt.

Molke hat übrigens ungefähr den gleichen pH-Wert wie unsere Haut und unterstützt deshalb den natürlichen Säureschutzmantel, der Keime abwehrt. Empfohlen werden Molkebäder besonders bei Problemhaut (zum Beispiel Neurodermitis oder Schuppenflechte), weil sie Hautjucken und Ekzeme bremsen sollen. Achten Sie dann darauf, dass möglichst wenig Duftstoffe drin sind (auch wenig ätherische Öle) - die könnten sehr empfindliche Haut zu stark reizen. Aufgrund des säuerlichen Geruchs von Molke wird sie allerdings meist parfümiert. Falls Sie es ganz pur wollen, können Sie einfach fünf Esslöffel reines Trink-Molkepulver (ohne Aromastoffe) ins Badewasser rühren.

Es gibt auch ein Erkältungsbad, das Kopf und Nase wieder frei machen soll. Und wenn Sie lieber duschen statt baden: Das Angebot an Duschgels, Waschstücken und Seifen mit Milch und Molke ist groß.

Text: Christa Möller/Susanne Kuessner

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