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Graue Haare Was dagegen hilft und wie du sie pflegst

Graue Haare: Eine guckt sich ihren grauen Haaransatz im Spiegel an
© Tatiana Foxy / Adobe Stock
Nicht jeder Mensch hat gern graue Haare, doch gibt es ein Mittel, das dagegen hilft? Wir zeigen dir, wie du mit der neuen Haarfarbe richtig umgehst.

Inhaltsverzeichnis

Graue Haare sind längst kein Thema mehr für Menschen über 40 – auch die jüngere Bevölkerung ist von der Ergrauung betroffen. Besonders mit Anfang 20 kann dann schon mal ein wenig Verzweiflung einsetzen über die plötzliche Veränderung der Haare. Wir zeigen wir, ob du sie wieder loswerden kannst und wie du mit ihnen umgehst. 

Was verursacht graue Haare?

Um zu veranschaulichen, wie es zu grauen Haaren kommen kann, ist es zunächst wichtiger zu erklären, wie sich die Haarfarbe überhaupt bildet. Denn deine Haarfarbe wird durch Pigmente bestimmt, die in den Haarfollikeln entstehen. Diese Zellen, die sich in den Follikeln um die Farbproduktion kümmern, werden Melanozyten genannt. Dort werden die im Körper vorkommenden Aminosäuren Cystein und Tyrosin durch die Unterstützung körpereigener Enzyme zu Pigmenten umgewandelt, auch Melanine genannt. Die Melanine werden dann dem ebenfalls in den Zellen hergestellten Keratin für das Haarwachstum beigefügt, wodurch letztendlich unsere Haarfarbe entsteht. Die wird wiederum von zwei Pigment-Gruppen bestimmt: Eumelanin ist für die dunkleren Töne, also schwarz-braun zuständig, Phäomelanin ist für rötliche und allgemein blassere Pigmente verantwortlich. Menschen mit dunklen Haaren haben also einen höheren Anteil an Eumelanin in den Haaren, während blonde und rothaarige Menschen überwiegend Phäomelanin in ihren Melanozyten enthalten – beide jedoch jeweils in einem anderen Mischverhältnis, denn auch hier ist etwas Eumelanin enthalten. 

Bekommst du nun graue Haare, liegt der Grund in den Zellen, genauer gesagt, bei den Aminosäuren Tyrosin und Cystein. Werden diese vom Körper nicht mehr produziert und an die Melanozyten geliefert, können die Enzyme auch keine Pigmente mehr bilden. Somit wachsen die Haare weiß aus dem Kopf. Der graue Schimmer ist deshalb nur eine optische Täuschung, solange du noch mehr Haare auf dem Kopf hast, die Farbe enthalten. Diese Farbe lässt die eigentlich weißen Haare durch Reflexe grau erscheinen. 

Für eine Veränderung der Produktion solcher Aminosäuren kann es verschiedene Ursachen geben, wozu unter anderem folgende gehören: 

  • Stress
  • Hormonelle Veränderungen (Schwangerschaft, Absetzen der Pille, etc.)
  • Vitamin- und Mineralmangel
  • Genetik
  • Schilddrüsen-Dysfunktion 

Ab welchem Alter bekommt man graue Haare?

Früher waren es die Menschen ab 40 Jahren, die sich über die ersten grauen Haare beklagt haben, doch sind graue Haare nicht altersgebunden. Mit Anfang 20 können bei einigen bereits die ersten zwei oder drei grauen Haare auftauchen, die sich mit 30 verdoppelt oder verdreifacht haben können. Bei anderen zeigt sich dagegen erst mit 50 oder sogar noch später das erste graue Haar.

Wie kann ich graue Haare verhindern?

Grundsätzlich lassen sich graue Haare nicht verhindern. Weder die Ernährung kann daran etwas ändern noch irgendwelche Shampoos. Du kannst jedoch auf dein Stresslevel achten, einen Ausgleich zum Alltag schaffen und auch bei hormonellen Umstellungen gucken, wie du den Übergang so sanft wie möglich gestalten kannst, beispielsweise beim Absetzen der Pille. Oft ist der Eintritt der grauen Haare erblich – haben deine Eltern also recht früh graue Haare bekommen, wird sich das in deinen Genen fortgesetzt haben. 

Betrachtet man den Vitamin- und Mineralmangel als weitere mögliche Ursache verfrühter Ergrauung, liegt es nahe, die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln könnte dem entgegenwirken. 

Welches Vitamin hilft gegen graue Haare?

Forschende haben herausgefunden, dass Vitamin B12 einen großen Beitrag leistet, wenn es um die Haarfarbe geht. Deshalb soll die zusätzliche Einnahme dieses Vitamins dem Ergrauen entgegenwirken können. Das wiederum ist noch nicht wissenschaftlich belegt. Auch Mineralstoffe wie Kupfer und Eisen sind entscheidend für das Aussehen der Haare – besonders Kupfer trägt dabei die Aufgabe, Melanin zu bilden, Eisen ist für eine bessere Durchblutung zuständig. Eine Mischung verschiedener Supplements kann daher präventiv helfen, du kannst jedoch deine Ernährung auch diesen Nährstoffen anpassen. Vitamin B12 ist beispielsweise in Fleisch und Fisch enthalten, aber auch in Milch, Milchprodukten und Eiern – also tierischen Produkten. In pflanzlichen Lebensmitteln ist B12 kaum bis gar nicht enthalten, weshalb bei einer vegetarischen oder veganen Ernährung die Zufuhr des Vitamins sogar notwendig ist. 

Eisen findest du in ebenfalls in tierischen Produkten wie rotem Muskelfleisch oder Leber, aber auch in pflanzlichen Mitteln wie Nüssen, Hülsenfrüchten, Sojabohnen, Pistazien und Sonnenblumenkernen. Milch und Milchprodukte enthalten allerdings wenig eigenes Eisen. Kupfer kommt dagegen in vielen Lebensmitteln hochkonzentriert vor: 

  • Kakaopulver
  • Hafer, Haferkornflocken, Hafergrütze
  • Roggenvollkornmehl
  • Weizenvollkornmehl
  • Artischocken
  • Ente
  • Schweineleber
  • Fisch: Austern, Hummer, Krabben, Matjeshering, Schellfisch
  • Hülsenfrüchte: Kichererbsen, Limabohnen, Linsen, Sojabohnen
  • Käse: Edamer, Tilsiter
  • Haselnüsse
  • Cashew-Kerne
  • Vollmilchschokolade
  • viele mehr.

Kann man graue Haare rückgängig machen?

Stand jetzt, gibt es keinen wissenschaftlich erfolgreich belegten Weg, um graue Haare wirklich rückgängig machen zu können. Da das Problem vor allem an den fehlenden Aminosäuren liegt und diese nicht einfach dem Körper künstlich hinzugefügt werden können, gibt es bisher noch keinen erfolgreichen Ansatz. 

Wie kann ich graue Haare abdecken?

Besonders mit Anfang 20 möchten die meisten noch nicht ihre neue Haarfarbe dauerhaft präsentieren. Um das Grau abzudecken, gibt es mehrere Möglichkeiten: 

  1. Du kannst alle drei bis vier Wochen deinen Ansatz färben. Achte darauf, dass es eine Koloration mit 100-prozentiger Grau-Abdeckung ist, sonst schimmert die Farbe durch. 
  2. Es gibt mittlerweile viele Marken, die Ansatz-Sprays in verschiedenen Farben anbieten. Die kannst du dir wie Trockenshampoo auf deinen Scheitel sprühen und danach deine Haare durchkämmen. Die Haare sind abgedeckt, wirken dadurch aber auch etwas steifer und haben einen leichten Film. 
  3. Deiner Haarfarbe angepasstes Mineralpuder ist ebenfalls eine Möglichkeit, deinen Ansatz leicht zu kaschieren. Verwende dafür einen Beauty-Blender oder einen Kabuki-Pinsel. Der Vorteil hierbei ist, dass du mit dem Mineralpuder gleichzeitig deinen Scheitel vor Sonnenstrahlen schützt, da die enthaltenen Mineralien das Licht reflektieren. 

Welche Haarfarbe, um graue Haare zu kaschieren?

Jede Haarfarbe eignet sich, um graue Haare zu kaschieren oder sie komplett abzudecken. Wichtig ist dabei nur, dass bei dunklen Haaren der nachwachsende Ansatz deutlicher zu sehen sein wird. Je heller deine Haare grundsätzlich sind, desto geringer ist auch der Unterschied zum grauen Ansatz. Helle und vor allem blonde Haare bedeuten da einen massiven Vorteil. Bist du von Natur aus braun- oder schwarzhaarig, kannst du dir als Alternative Strähnchen machen lassen. Dadurch wird der Übergang allgemein weicher. Das besprichst du am besten mit einem Profi, da dunkle Haare schwieriger hell zu färben sind. 

Wie färbe ich graue Haare (blond)?

Wenn du deinen Ansatz oder dein komplettes Haar selbst färben möchtest, dann achte darauf, dass auf der Verpackung ein Verweis enthalten ist, dass graue Haare zu 100 Prozent abgedeckt werden. Wenn nicht, kann es sein, dass die grauen Haare präsent durchscheinen. 

Ansonsten kannst du dich an die Anweisung in der Verpackung halten, bei grauen Haaren ist das Färben an sich nichts anderes, auch wenn ihre Struktur der Haare leicht verändert erscheinen mag. 

Möchtest du deine Haare blondieren, wird es jedoch etwas schwieriger. Hier bist du am besten beraten, wenn du zu einem Friseursalon gehst. 

Welches Shampoo kann ich für graue Haare benutzen?

Wenn du deine grauen Haare waschen möchtest, kannst du auf ein normales Shampoo zurückgreifen. Es gibt auch solche, die deine Original-Haarfarbe wieder herstellen sollen, letztendlich sind das aber auch Shampoos mit angereicherten Pigmenten, die teilweise sehr stark auf der Kopfhaut wirken können. Für empfindliche Haut sind solche Shampoos also nicht geeignet. Diese Art von Shampoos helfen auch nicht dabei, deine Melanozyten anzutreiben. 

Wie soll ich graue Haare herauswachsen lassen?

Es gibt Momente, in denen hat man entweder keine Lust mehr auf das Nachfärben, oder man mag tatsächlich die neue Haarfarbe. Was der Grund auch sei, die graue Farbe kannst du immer herauswachsen lassen. Dafür musst du nicht viel beachten, denn du kannst deine Haare einfach wachsen lassen, ohne sie neu nachzufärben. Bei einer normalerweise dunklen Haarfarbe lohnen sich Strähnen, damit der Übergang, bis die grauen Haare zur vollen Länge herausgewachsen sind, geschmeidiger ist. 

Was bedeuten graue Haare?

Eine Haarveränderung bedeutet immer etwas Neues, doch ist das auch bei grauer Farbe so? Natürlich nicht, es bedeutet nur, dass dein Körper kein Tyrosin und Cystein mehr produziert – jedenfalls an einigen Stellen nicht mehr genug, sodass sich graue Haare bilden. Diese können zu Beginn auch partiell auftauchen, beispielsweise an den Schläfen oder ganz oben auf dem Kopf. Das bedeutet aber weder, dass man auf einmal alt ist, noch, dass alle Organe vertrocknen und das Ende naht. Graue Haare sind so normal wie das Wachsen der Nägel. Und manche finden sie sogar ganz besonders attraktiv.

Verwendete Quellen:haut.de, netdoktor.de, landeszentrum-bw.de, blutspende.ch, vitalstoff-lexikon.de

Brigitte

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