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Darf man in der Schwangerschaft die Haare färben?

Anne Hathaway präsentierte sich erst vor wenigen Tagen hochschwanger und mit neuer Haarfarbe. Dabei sollte auf das Haarefärben in der Schwangerschaft doch verzichtet werden. Oder?

Das Haarefärben gehört für viele Frauen zur Beauty-Routine. Auch für Anne Hathaway, die sich erst vergangene Woche mit neuer Haarfarbe auf Instagram präsentierte. Dabei ist sie hochschwanger. Für viele ein Grund, um auf die Farbe im Haar zu verzichten. Schließlich steckt in den Färbemitteln jede Menge Chemie, die für das Kind gefährlich werden kann. Oder ist das nur ein Mythos?

Ist das Haarefärben in der Schwangerschaft gefährlich?

Dauerhaftes Haarefärben - vor allem während der Schwangerschaft - steht immer wieder in der Kritik. Haarexperten wie Dr. Gerhard Nohynek, ehemaliger wissenschaftlicher Direktor der Toxikologie bei L'Oréal International und Lehrbeauftragter der Uni Brüssel, meint: zu Unrecht. Denn alle Haarfarben werden EU-weit auf eine mögliche fruchtschädigende Wirkung geprüft, in Konzentrationen, die tausendfach über denen der Heimanwendung liegen.

Auch Dr. med. Paulus, Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und Leiter des Instituts für Reproduktionstoxikologie am Krankenhaus St. Elisabeth in Ravensburg, findet nicht, dass auf die Farbe im Haar verzichtet werden muss. Dennoch rät er zur Vorsicht: "Da für zahlreiche Wirkstoffe keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen, sollte die Anwendung gerade im ersten Schwangerschaftsdrittel mit Zurückhaltung erfolgen. Wegen der geringeren Aufnahme der chemischen Substanzen sind Strähnchen in der Schwangerschaft vorzuziehen."

Trotzdem bestätigt Dr. med. Paulus: "Sofern keine Aufnahme der Inhaltsstoffe in großem Umfang, zum Beispiel oral, stattfindet, ist eine kindliche Schädigung durch Haarfärbemittel in der Schwangerschaft nicht zu befürchten."

Eine Ausnahme gibt es: Als Schwangere sollte man nicht färben, wenn man zu (Kontakt-)Allergien neigt oder großflächig tätowiert ist. Im Fall einer Reaktion können Antihistamine und cortisonhaltige Cremes bedenklich sein.

Das komplette Interview mit Dr. med. Paulus zu dem Thema findet ihr hier: Haare färben in der Schwangerschaft .

Welche Alternativen gibt es?

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte reine Blondierungen oder Intensiv-Aufheller nehmen, denn sie enthalten keine Farbstoffe, die in die Kopfhaut eindringen können. Außerdem ist es sinnvoll, ebenso wie Anne Hathaway es vorgemacht hat, nicht die kompletten Haare, sondern nur die Längen zu färben oder Highlights zu setzen.

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