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Dehnungsstreifen beim Mann So kannst du Dehnungsstreifen behandeln

Dehnungsstreifen kommen auch beim Mann oft vor.
© Robert Kneschke / Adobe Stock
Dehnungsstreifen betreffen nicht nur Frauen – auch beim Mann kommen sie vor. Warum das so ist und wie man sie behandeln kann, erfährst du hier.

Inhaltsverzeichnis

Oft werden sie "Schwangerschaftsstreifen" genannt – die Dehnungsstreifen, die sich bei vielen Menschen auf Bauch, Hüfte, Po oder Oberschenkeln befinden. Doch dass diese Streifen, die von Mediziner:innen als "Striae cutis" bezeichnet werden, nicht unbedingt mit einer Schwangerschaft zu tun haben müssen, zeigt vor allem der Umstand, dass Dehnungsstreifen auch beim Mann vorkommen. Und das nicht selten.

Die umgangssprachliche Bezeichnung "Schwangerschaftsstreifen" hat mitunter sicherlich auch dazu geführt, dass viele Männer dieses Problem kaum ansprechen und auch deswegen viel seltener Mittel ergreifen, um die Streifen zu bekämpfen. Doch wie kommt es beim Mann überhaupt zu Dehnungsstreifen?

Was sind die Gründe für Dehnungsstreifen beim Mann?

Während es bei den "Schwangerschaftsstreifen" explizit um gerissene Haut am Bauch aufgrund der starken Dehnung während der Schwangerschaft geht, können Dehnungsstreifen beim Mann ganz unterschiedliche Gründe haben. Auch bei ihm treten sie häufig auf, wenn Haut schnell gedehnt wird. Das kann entweder während der Pubertät und bei starken Wachstumsphasen der Fall sein, aber auch bei schnellen Gewichtszunahmen. Ebenso können sie auftreten, wenn die Haut durch starkes Training und damit zunehmenden Muskelaufbau gefordert wird.

Wie entstehen Dehnungsstreifen beim Mann?

Die Entstehung von Dehnungsstreifen beim Mann verläuft nicht anders als bei der Frau. Die Streifen entstehen, wenn das Bindegewebe überdehnt wird und die elastischen Fasern (Kollagen und Elastin) der Unterhaut (Subkutis) reißen.

In der Folge verändern die Streifen ihre Farbe. Zu Beginn erscheinen die meisten Dehnungsstreifen als parallele rot-blaue Streifen. Dass die Streifen blau erscheinen, liegt daran, dass durch die dünne gerissene Hautschicht die kapillaren Blutgefäße durchschimmern. Die Haut um die Dehnungsstreifen ist in der Regel gereizt und deswegen etwas gerötet. Dadurch entsteht der Eindruck, dass die Haut rot-blau gestreift ist.

Anschließend verblassen die Streifen leicht und verlieren vor allem ihre bläuliche Verfärbung. Auch die Rötung der umliegenden Haut geht langsam zurück. Die gerissene Haut erscheint nun eher gelblich-weiß und erinnern optisch an vernarbtes Gewebe.

Schmerzhaft ist die Entstehung von Dehnungsstreifen bei Mann und Frau zum Glück nicht. Daher kommt es nicht selten vor, dass sie völlig unbemerkt entstehen.

Wie kann man Dehnungsstreifen vorbeugen?

Die schlechte Nachricht: Leider hängt die Neigung zu Dehnungsstreifen sehr von der genetisch bedingten Beschaffenheit des Bindegewebes ab. Sprich: Wer ein schwaches Bindegewebe hat, neigt auch eher zu Dehnungsstreifen. 

Die gute Nachricht: Was bei den typischen Schwangerschaftsstreifen bei der Frau meist nicht möglich ist, ist bei Dehnungsstreifen beim Mann, jedenfalls beim Muskelaufbau, eher machbar – die Haut sollte möglichst langsam und kontrolliert gedehnt werden. Das bedeutet, dass beispielsweise ein angestrebter Muskelaufbau über einen längeren Zeitraum vonstatten gehen sollte.

In der Pubertät oder bei schnellen, starken Wachstumsschüben ist so ein Kontrollieren der Geschwindigkeit natürlich nicht möglich. Hier kann man sich allerdings anderer vorbeugender Hilfsmaßnahmen bedienen:

  • Zupfmassagen: Haut immer wieder an verschiedenen Stellen zwischen zwei Finger nehmen und leicht kneifen bzw. ziehen
  • Warm-kalte Wechselduschen
  • Bürstenmassagen
  • Spezielle Hautöle in die Haut massieren
  • Gesunder Lebensstil
  • Ausgewogene Ernährung
  • Sport und viel Bewegung

Was kann man gegen Dehnungsstreifen beim Mann tun?

Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe von Behandlungsmethoden gegen Dehnungsstreifen – auch für den Mann. Allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass die Streifen nicht ganz verschwinden, da es sich um vernarbtes Gewebe handelt. Allerdings kann das Erscheinungsbild der Streifen deutlich verbessert werden.

Laser-Therapie

Bei der Laser-Therapie handelt es sich um die wohl effektivste Variante der Therapie bei sogenannten Dehnungsstreifen bei Mann und Frau. Bei dieser Methode werden kleine Lichtblitze in die unteren Hautschichten eingebracht, die dort das Zellwachstum anregen. So kann sich die Haut an den Stellen mit Dehnungsstreifen wieder regenerieren.

Diese Behandlung muss allerdings über einen längeren Zeitraum immer wieder stattfinden, damit Effekte zu sehen sind. Die Kosten hierfür sind relativ hoch und werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen.

Ultraschall

Auch bei der Ultraschall-Methode werden die Zellen stimuliert und zum Wachstum angeregt und die Stoffwechselprozesse der Haut werden in Gang gesetzt. Zudem ist das Hautgewebe nach den Behandlungen mit Ultraschall besser in der Lage, Wirkstoffe von Aufbaupräparaten aufzunehmen. Daher wird diese Methode in der Regel mit dem Verabreichen von Cremes und Salben kombiniert. 

Allerdings sind auch bei dieser Methode viele Einzelsitzungen notwendig (bis zu 10 Sitzungen). Die Kosten für diese Sitzungen belaufen sich bei etwa 30 bis 50 Euro pro Sitzung. Insgesamt also ein teurer Spaß.

Micro-Needling

Bei dieser Methode werden die betroffenen Hautstellen mit einer kleinen Walze behandelt, die an ihrer Oberfläche viele kleine Nadeln hat. Die Haut wird bei der Behandlung also vielfach punktiert. Durch die Mikroverletzungen können anschließend Wirkstoffe besser aufgenommen werden, die man in Form von Salben, Ölen und Cremes auf die Haut aufträgt. Zudem wird durch das leichte Punktieren die Kollagenproduktion der Haut angeregt.

Wie man sich vorstellen kann, ist diese Methode nicht völlig schmerzfrei und sollte keinesfalls bei gereizter oder extrem empfindlicher Haut angewendet werden. 

Cremes, Salben und Öle

Gegen Dehnungsstreifen gibt es ein großes Angebot an Cremes, Salben und Ölen. Einziges Problem: Die meisten Produkte sind auf Frauen ausgerichtet. Nicht nur das Verpackungsdesign richtet sich an die weibliche Kundschaft – darüber könnte man noch leicht hinwegsehen – auch sind die Duftzusätze eher "feminin".

Es ist also für Männer relativ schwierig, ein geeignetes Produkt gegen Dehnungsstreifen zu finden. Hier empfiehlt es sich, auf natürliche Wirkstoffe, die beispielsweise in Körperölen zu finden sind, zurückzugreifen. Besonders empfehlenswert sind hierbei Öle wie Jojobaöl, Arganöl und Mandelöl. Sie sind vor allem reich an Vitamin E, ungesättigten Fettsäuren und Antioxidanzien für den Hautschutz. Sie unterstützen damit hervorragend die Regeneration der Haut und verbessern ihr Erscheinungsbild. Der Duft dieser Öle ist nicht besonders intensiv und kann daher auch von Männern gut gegen Dehnungsstreifen verwendet werden. Allerdings sollte man darauf achten, Produkte zu wählen, die möglichst keine Zusatzstoffe und damit auch kein Parfum enthalten. 

Behandlung von Dehnungsstreifen beim Mann: Eine Frage des Angebots

Wie oben bereits erwähnt, ist das Angebot an Methoden und Mitteln gegen Dehnungsstreifen hauptsächlich auf Frauen ausgerichtet. Daher sind die Hürden höher, die Männer auf der Suche nach einer Therapie gegen Dehnungsstreifen nehmen müssen. Zum einen weil suggeriert wird, dass es sich bei den "Schwangerschaftsstreifen" um ein reines Frauenproblem handelt. Männer trauen sich oftmals nicht, sich bezüglich dieses Problems jemandem zu öffnen.

Zum anderen sind Behandlungsmethoden und Pflegeprodukte ebenfalls fast durchweg auf Frauen ausgerichtet. Behandlungsmethoden werden meist von Frauen für Frauen in kosmetischen Einrichtungen angeboten und Männer fühlen sich von dem Angebot in der Regel nicht angesprochen.

Die Vielzahl an Pflegeprodukten sind in Aussehen und Duft auch fast durchweg auf den Geschmack von Frauen ausgerichtet.

Daher ist es für einen Mann mit Dehnungsstreifen – sollte er darunter leiden – umso wichtiger, sich genauestens zu informieren, welche Möglichkeiten es gibt, das Hautbild nachhaltig zu verbessern. Ein guter Ansprechpartner ist hier der Hautarzt oder die Hautärztin. Sie können mit Sicherheit Tipps geben, wo Mann mit seinem Anliegen am besten aufgehoben ist und welche Produkte gut für ihn geeignet sind.

Quellen:

Brigitte

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