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Prinz William enttäuscht "Er sagte, dass er Diana niemals verzeihen werde"

Prinz William enttäuscht: "Er sagte, dass er Diana niemals verzeihen werde"
© AFP / Getty Images
​​​​​Am 20. November 1995 erschüttert Prinzessin Diana das britische Königshaus mit dem sogenannten "Panorama"-Interview. Nie hat sich ein Royal derart exponiert über sein Privatleben in der Öffentlichkeit geäußert wie Diana.

Was sagt Prinzessin Diana im "Panorama"-Interview?

Der schockierendste und nachhaltigste Satz Dianas bezieht sich auf die Affäre von Prinz Charles und Camilla Parker-Bowles. Nach über einem Jahrzehnt der Spekulation gibt die Prinzessin zu: "Nun, wir waren zu dritt in dieser Ehe, also war es ein bisschen überfüllt." Sie ergänzt: "Ich sitze hier nicht mit Groll. Ich sitze hier mit Traurigkeit, weil eine Ehe nicht funktioniert hat." Sie bestätigt zudem, vor ihrer Trennung von Charles eine Affäre mit James Hewitt gehabt zu haben. Auch über ihre Bulimie, ihre Depressionen und Selbstverletzung spricht die damals 34-Jährige.

"Das ist wie eine geheime Krankheit", sagt sie über ihre Essstörung. Sie fügen es sich selbst zu, weil Ihr Selbstwertgefühl auf einem niedrigen Niveau ist und Sie nicht denken, dass Sie wertvoll oder nützlich sind. (...) Es ist ein sich wiederholendes Muster, das für Sie sehr destruktiv ist." 

Als Martin Bashir Diana fragt, ob sie glaube, jemals Königin zu werden, sagt sie, dass sie es nicht tue, aber hoffe, dass sie "die Königin der Herzen der Menschen" werde. Für einen großen Skandal sorgt des Weiteren Dianas Kommentar über Charles' Eignung als König. "Prinz von Wales zu sein bringt jetzt mehr Freiheit, und König zu sein wäre ein bisschen erstickender. Und weil ich seinen Charakter kenne, denke ich, dass der Top-Job - wie ich ihn nenne - ihm enorme Einschränkungen bringen würde. Und ich weiß nicht, ob er sich darauf einstellen könnte."

Obwohl Prinzessin Diana laut BBC nicht darum gebeten hat, die Fragen von Martin Bashir vorab sehen zu dürfen, wird angenommen, dass sie sich bewusst war, um welche brisanten Themen es gehen würde.

Lesen Sie hier, warum Diana derart exponiert in der Öffentlichkeit sprach und was Prinz Charles damit zu tun. 

Warum ist das Interview solch ein Affront gegen das Königshaus?

Queen Elizabeth und die Königsfamilie haben ein wichtiges Mantra für ihre Kommunikationspolitik: "Niemals beschweren, niemals erklären." Heißt: Familienangelegenheiten werden hinter verschlossenen Türen geklärt. Diese Regel missachtet Diana mit dem "Panorama"-Interview, und zwar auf skandalöse Weise. Die Themen Ehebruch, Bulimie, Depression, Selbstmord und vor allem der geäußerte Zweifel an Charles‘ Eignung als König sind der Stoff, aus dem Palast-Albträume gemacht sind.

Was sagt die Öffentlichkeit zu Dianas Auftritt?

Im Peak schalteten 22,8 Millionen Zuschauer "Panorama" ein – Rekord für die seit 1953 laufende Sendung. Am nächsten Tag spricht die ganze Welt über den Auftritt von Diana – und tut es bis heute. Vor allem ihr Geständnis, eine Affäre mit James Hewitt gehabt zu haben, dominiert die Schlagzeilen. Zwar wird Diana von Vertretern des Establishments als "betrügerisch" und "hinterhältig" bezeichnet, doch beim Volk stößt ihre Offenheit laut Umfragen auf Gegenliebe und Verständnis.

Wie reagieren der Palast und die Royals?

Für den Palast ist der Auftritt ein PR-Desaster. Niemals zuvor hatte sich ein hochrangiges Mitglied der Königsfamilie derart über sein (missglücktes) Privatleben geäußert. Man sei geschockt gewesen, sagt der Ex-Pressesprecher der Queen, Dickie Arbiter, in der "Channel 5"-Dokumentation "Diana: An Interview That Shocked the World". Öffentlich schweigt die Queen gemäß ihres Mantras. Hinter den Kulissen soll sie Dianas Auftritt gegenüber dem damaligen BBC-Mitarbeiter Sir Richard Eyre als "schreckliche Sache" bezeichnet haben. So empfindet es angeblich auch Prinz William.

Wie nimmt Prinz William Dianas Worte auf?

Royal-Autorin Katie Nicholl enthüllt 2017 in der Amazon Prime-Dokumentation "William und Harry: Brothers in Arms", dass William seine Mutter in "Wut und Zorn" nach dem "Panorama"-Interview angerufen habe. Eine Freundin Dianas habe ihr berichtet: "Es war das einzige Mal, dass William sich gegen sein Mutter wandte und sagte, dass er Diana niemals verzeihen werde, was sie getan habe.“

Jahre später zeigt sich William in der BBC-Dokumentation "Diana, 7 Days“ dann doch versöhnlich. "Ich, der manchmal in solchen Situationen gewesen ist, kann es verstehen", sagt er über das "Panorama"-Interview. "Man fühlt sich unglaublich verzweifelt und es ist sehr unfair, dass Dinge gesagt werden, die nicht wahr sind. Am einfachsten ist es, sich selbst zu äußern oder zu den Medien zu gehen. Öffne diese Tür. [Aber] wenn du sie einmal geöffnet hast, kannst du sie nie wieder schließen."

Verwendete Quellen: bbc.com, mailonline.com, express.co.uk, telegraph.co.uk, people.com, theindependent.co.uk

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

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