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Nora Tschirner über Depressionen und Klinikaufenthalt

Nora Tschirner über Depressionen und Klinikaufenthalt
© Matthias Nareyek / Getty Images
Nora Tschirner ist für ihre quirlige, freche Art bekannt, dass sie auch schon mal mit Depressionen zu kämpfen hatte, vermutet man kaum. Nun spricht sie offen über die Krankheit und wie sie sie bekämpfte.

Gewohnt munter plaudert Nora Tschirner, 38, im Podcast "Hotel Quarantäne" mit Moderator Matze Hielscher, 40, über die Coronakrise und den Umgang der Menschen mit der aktuellen Situation. Dabei kommen die beiden auch auf das Thema Depression. Tschirner erzählt, dass sie erstmals im Biologieunterricht von der Erkrankung gehört habe: "Damals war mir noch völlig unklar, was das sein soll. Nicht viele Jahre später erfuhr ich am eigenen Leib, was das ist. Ich konnte da sozusagen im Selbstversuch mitkriegen, was depressive Verstimmungen sind." Doch bei simplen Verstimmungen blieb es bei Nora Tschirner offenbar nicht. "Teilweise bis hin zum Klinikaufenthalt im Laufe der Jahre", gibt die 38-Jährige preis.

Depressionen – "das große, dunkle, merkwürdige Fass"

Ihre Erfahrung mit der psychischen Erkrankung hat ihr auch die Augen für das Thema im Freundeskreis geöffnet. So habe sie viele Leute davon überzeugen können, in Therapie zu gehen, und sie dabei begleitet, erzählt die Schauspielerin im Podcast. Dass die Krankheit vor allem in älteren Generationen bis heute tabuisiert wird, sieht sie als großes Problem, vor allem in der aktuellen Krisenzeit. "Das, was in der Therapie passiert, ist dass man in dieses große, dunkle, merkwürdige, bedrohliche Fass guckt, was jeder in sich hat. Das eigene Ich, die eigenen Ängste, die ganzen unbearbeiteten Emotionen", erklärt der "Tatort"-Star. "Viele Leute verbringen ihr Leben damit, dass dieses Fass hinter ihnen steht und tun, als gäbe es dieses Fass nicht. Sich umzudrehen und mal hinzugucken, ist eigentlich der Schritt, wenn man eine Therapie anfängt."

Nora Tschirner: "Ich hatte Angst, ich würde mich auflösen"

Auch für die Schauspielerin selbst war es kein leichter Schritt, sich in Behandlung zu begeben. "Ich weiß noch, als ich das erste Mal in Therapie gegangen bin, dass ich wirklich Angst hatte, ich würde mich auflösen", erinnert sie sich, macht jedoch Mut: "Spoiler alert: Das ist so nicht! Aber das ist die Hürde. Und bei einer Generation, die noch älter ist als wir, ist diese Hürde noch größer."

Eine große Schwierigkeit sieht die Berlinerin in dieser Haltung. "Wenn wir es jetzt nicht hinkriegen, mit unseren Ängsten umzugehen und sie zu entdecken und zu zähmen, bevor hier bestimmte Zahlen von Todesfällen und wirtschaftliche Problemen auftreten, dann kann es sein, dass uns das zusätzlich noch mal sehr um die Ohren fliegt", warnt sie. 

Verwendete Quelle: Hotel Quarantäne

Dieser Artikel ist ursprünglich auf Gala.de erschienen.

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