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Weltweiter Klimastreik: Darf mein Chef mir verbieten, zu demonstrieren?

Weltweiter Klimastreik: Darf mein Chef mir verbieten, zu demonstrieren?
© Giorgia Basso / Shutterstock
Am Freitag sind wir ALLE dazu aufgerufen, uns an den "Fridays for Future"-Demonstrationen gegen den Klimawandel zu beteiligen. Doch können wir einfach so "streiken", oder kann uns der Chef das verbieten?

Die ganze Welt geht auf die Straße: An diesem Freitag (20. September) finden nicht nur reguläre "Fridays for Future"-Demonstrationen statt, sondern ein weltweiter Klimastreik. Unter dem Motto #allefuersklima sind wir alle aufgerufen, uns zu engagieren – Frauen und Männer, Alte und Junge, Chefs und Angestellte. Doch kann ich einfach so am Klimastreik teilnehmen, oder kann mir mein*e Chef*in verbieten zu demonstrieren?

Klimastreik: Habe ich ein Recht zu demonstrieren?

Die schlechte Nachricht: Es gibt kein generelles Recht, fürs Klima auf die Straße zu gehen. Wenn du dich am weltweiten Klimastreik beteiligen möchtest, musst du das mit deinem Vorgesetzten besprechen. Die gute Nachricht: Viele Chefs und Firmen stellen ihren Mitarbeitern frei, zu demonstrieren.

Aber es heißt doch "Streik"?

Ja, es klingt widersprüchlich: Ist ein Streik, den mir meine Chefin genehmigen muss, überhaupt ein Streik? Natürlich nicht – aber der so genannte "Klimastreik" ist auch rein rechtlich kein "echter" Streik, der unter das Streikrecht fallen würde. Offiziell streiken dürfen Arbeitnehmer nur unter gewissen Umständen, unter anderem, wenn eine Gewerkschaft den Ausstand organisiert.

Deswegen ist der Klimastreik von Freitag rechtlich gesehen nur eine Demonstration. Wer unabgesprochen seinen Arbeitsplatz verlässt, um mit zu protestieren, riskiert also eine Abmahnung.

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Und wenn ich "krank" bin?

Keine gute Idee: Wer sich krankschreiben lässt, um dann am Klimastreik teilzunehmen, riskiert im schlimmsten Fall die fristlose Kündigung, weil er das Vertrauen des Arbeitgebers beschädigt. Dieser äußerste Fall ist zwar unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.

Generell gilt: Wer krankgeschrieben ist, darf nichts tun, was seine Genesung behindert. In vielen Fällen verordnet der Arzt zwar keine Bettruhe, aber ob man trotz gelbem Schein auf der Klima-Demo gesehen werden will, sollte jeder selber wissen.

Wie kann ich denn dann teilnehmen?

Wenn dir eine Teilnahme am weltweiten Klimastreik wichtig ist, deine Vorgesetzten dir aber hierfür nicht frei geben, bleiben nur zwei Möglichkeiten: Entweder du reichst in Absprache mit der Chefin einen Tag Urlaub ein, oder du opferst für den Protest deine Mittagspause: Die meisten Demonstrationen in deutschen Städten finden in der Mittagszeit statt, sodass du, statt in die Kantine zu gehen, auch gegen die Erderwärmung protestieren könntest.

Übrigens: Weißt du, welche Gefahren der Klimawandel ganz konkret mit sich bringt? Wenn nicht, empfehlen wir dir den Artikel Klimawandel einfach erklärt: Was sind die Gefahren? Und hast du auch das Gefühl, dass viele Menschen die Erderwärmung zu sehr auf die leichte Schulter nehmen? Ein Psychologe ist sich sicher: Wir müssen erst Angst haben, um den Klimawandel ernst zu nehmen!

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