Ob zum Frühstück oder als Alternative zum Kaffee, Kakao wird gerne getrunken – vor allem von Kindern. Da kommen die schnellen Pulver-Versionen eigentlich genau richtig. Die Beliebtheit kommt wohl auch durch den süßen Geschmack, kein Wunder, denn die Pulver bestehen zum größten Teil aus Zucker. Das ist einer der Gründe, warum keines der Kakaopulver mit der Note "gut" und besser abgeschnitten hat.
Neben Inhaltsstoffen wurden auch Herstellungsbedingungen überprüft
Der Fokus der Verbraucherschützer:innen lag nicht nur auf den Inhaltsstoffen und möglichen Verunreinigungen, sondern auch auf der Herkunft der Hauptzutat, dem Kakao. Dabei mussten die Händler:innen offen legen wie die Lieferketten aussehen, welche Zertifikate sie haben, wie viel sie den Mitarbeiter:innen zahlen und ob es Prämien gäbe. Hinzu kam, dass sich Öko-Test angesehen hat, inwieweit die Menschenrechte entlang der Lieferkette eingehalten wurden – gerade auf mögliche Kinderarbeit wurde dabei geachtet.
Das Ergebnis des Tests ist insgesamt sehr ernüchternd. Bei den sozialen Angaben zur Lieferkette und Co. machten die Hersteller:innen keine oder nur lückenhafte Angaben. Und auch die Inhaltsstoffe der Pulver lassen viel Spielraum nach oben. Insgesamt wurden 16 Kakaopulver getestet. Fünf fallen im Test durch, davon drei der sieben überprüften Bio-Produkte.
Kakaopulver besteht mehr aus Zucker als aus Kakao
Ein Ergebnis, dass bei allen Pulvern gleich ist: Kakaopulver besteht hauptsächlich aus Zucker. In zehn der 16 Testprodukte ist der Zuckeranteil nach Einschätzung von Öko-Test "erhöht" oder sogar "stark erhöht". Im Schnitt nehmen Kinder mit einem Becher Kakao mehr Zucker auf, als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) pro Tag empfiehlt.
Deutlich zu viel Zucker steckte in den folgenden Produkten:
- Nesquik (Nestlé) Gesamtnote: ungenügend
- Kaba (Das Original Kakao) Gesamtnote: mangelhaft
- Caribo (Bio-Trink-Kakao) Gesamtnote: ungenügend
- Schovit (Aldi) Gesamtnote: ausreichend
- Gut & Günstig (Edeka) Gesamtnote: ausreichend
Außer dem Ausreißer Caribo schneiden die Bio-Produkte in Sachen Zuckergehalt besser ab. Laut Öko-Test ist er bei allen "in Ordnung". Am geringsten ist der Zuckergehalt bei dem "Rapunzel Tiger Quick Trinkkakao".
Doch nicht nur vom Zucker ist zu viel drin, auch die Schadstoffbelastung ist teilweise bedenklich. Da können auch die Bio-Produkte nicht mehr punkten. In insgesamt sieben Produkten wies das Labor Mineralölbestandteile nach – im Einzelnen handelt es sich dabei um gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe (MOSH). Diese Stoffe können sich in der Leber und im Fettgewebe anreichern und möglicherweise zu Schäden führen. Neben "Nesquik" sind auch fünf Bio-Produkte betroffen, darunter auch "Rapunzel" und "Caribo" sowie der "Cocoba Frühstückskakao mit Honig" von "Gepa".
In einigen Produkte wurde ein Schwermetall gefunden
Diese drei Produkte fielen auch noch aus einem anderen Grund negativ auf: Sie enthalten Cadmium. Das ist ein Schwermetall, das durch den Boden in unsere Nahrung gelangt. Cadmium lagert sich in den Organen an und kann diese schädigen.
Die sozialen Aspekte hinter der Herstellung des Kakaos bleiben undurchsichtig. Die mit Schadstoffen belasteten Pulver von "Gepa" und "Rapunzel" konnten zumindest bei der Transparenz der Lieferketten punkten. Als eine der wenigen wurde ihnen ein "hohes zusätzliches Engagement" bescheinigt.
Fertiges Kakaopulver ist schlecht für die Gesundheit und die Umwelt
Das Fazit von Öko-Test: Fertiges Kakaopulver sollte aus gesundheitlicher Sicht nur selten verzehrt werden – gerade für Kinder sollte es eine Besonderheit bleiben. Nicht nur der hohe Zuckergehalt, sondern auch die Schadstoffe können den Körper auf Dauer belasten.
Doch auch die Umwelt nimmt durch den enormen Anbau von Kakao schaden, die langen Transporte runden die Umweltbelastung ab. Hinzu kommen die schlechten Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter:innen vor Ort.
Ein Tipp von Öko-Test: Am besten sollte fair produzierter purer Kakao gekauft werden. Dann kann jede:r so viel Zucker ergänzen wie nötig. Damit wird auch sichergestellt, dass der Kakao vegan ist, einige Testprodukte enthielten nämlich Milchpulver.
Verwendete Quellen: rnd.de, utopia.de, oekotest.de