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"Jede Frau sollte sich wehren!" Junge Inderin zerrt Angreifer an den Haaren zur Polizei

In Indien tut sich was: Eine Studentin wehrt sich gegen einen Mann, der sie in aller Öffentlichkeit belästigt - und ermutigt andere Frauen, sich nichts mehr gefallen zu lassen.

Hört auf, euch wegzuducken, überwindet eure Scham, seid mutig und wehrt euch: Das ist die Botschaft der 20-jährigen Studentin Pradnya Mandhare aus Mumbai an indische Frauen, die sexuell belästigt werden.

Mandhare war nach einer Vorlesung auf dem Nachhauseweg. Als sie auf ihre Bahn wartete, kam ein angetrunkener Mann auf sie zu und begrapschte sie. Als sie auswich, griff er nach ihr. Panisch begann sie, mit ihrer Tasche auf ihn einzuschlagen.

Keiner der Schaulustigen stand ihr bei

Viele Menschen am Bahnsteig wurden Zeuge der Szene, einige blieben stehen, um zuzuschauen, aber niemand half der Studentin. Schließlich überwand Mandhare Angst und Ekel, packte den Mann an den Haaren und zerrte ihn zur Bahnhofspolizei.

"Frauen sind keine Objekte, die man nach Lust und Laune anfassen kann"

"Ich bin dankbar, dass die Polizei mir geholfen und den Mann verhaftet hat", sagte Pradnya Mandhare dem Sender "New Delhi Television". "Jede Frau sollte sich wehren und nicht länger stillhalten. Frauen sollten ihre Stimme erheben und solchen Leuten eine Lektion erteilen. Frauen sind keine Objekte, die man nach Lust und Laune anfassen kann."

Der Widerstand wächst

Mandhare ist nicht der erste indische Frau, die ein Exempel statuiert. Zwei Schwestern aus dem Bundesstaat Haryana setzten sich im Dezember in einem Bus gegen Männer zur Wehr, die sie belästigten, und schlugen mit Gürteln auf sie ein. Eine Zeugin filmte den Vorfall mit ihrem Handy, sodass die Angreifer identifiziert und verhaftet werden konnten. Der untätige Busfahrer und der Kontrolleur wurden vom Dienst suspendiert, die Opfer erhielten von der Regierung eine Tapferkeitsmedaille und 400 Euro Schmerzensgeld.

Sexuelle Übergriffe, Vergewaltigungen, häusliche Gewalt, Mitgiftmorde und Mädchentötungen gehören zum traurigen Alltag in Indien. Die tödliche Gruppenvergewaltigung einer Studentin in einem Bus in Neu-Delhi löste 2012 weltweites Entsetzen aus. Zehntausende Inderinnen gingen auf die Straße, um mehr Schutz zu fordern.

sar

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