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Greta Thunberg wehrt sich mit einem offenen Brief gegen Hass und Gerüchte

Die junge Klimaschutzaktivistin Greta Thunberg musste zuletzt viel Kritik und Gerüchte zu ihrer Person einstecken. Jetzt äußert sie sich in einem offenen Brief zu den Vorwürfen.

Im Netz kursieren viel Hass und Hetze gegen Greta Thunberg, die 16-jährige Klimaschutzaktivistin mit dem Asperger-Syndrom aus Schweden, die in rasant kurzer Zeit für ihren "Schulstreik für das Klima" und ihre engagierten Reden zur Brisanz des Klimawandels beispielsweise beim UN-Klimagipfel und beim Weltwirtschaftsgipfel in Davos bekannt worden ist. Kritiker behaupten zum Beispiel, sie bekomme Geld für ihre Aktivitäten, handle im Auftrag von PR-Experten oder werde von ihren Eltern beeinflusst

Jetzt nimmt Greta Thunberg Stellung zu all der Kritik und veröffentlicht auf ihrer Facebook-Seite einen offenen Brief an ihre Gegner. Darin schreibt sie zunächst, dass all die bösen Kommentare sie nicht überraschen: "Ich weiß, dass ein Schulstreik für das Klima für die meisten Menschen erstmal seltsam wirkt, weil sie sich nicht der vollen Bedeutung der Klimakrise bewusst sind – was wiederum verständlich ist, weil es bisher nicht als eine Krise behandelt wurde."

Entgegen verschiedener Gerüchte sei sie allerdings völlig unabhängig und stehe nur für sich selbst, auch wenn sie manchmal Nichtregierungsorganisationen (NGOs) unterstütze und mit ihnen zusammenarbeite:

Viele Menschen lieben es, Gerüchte zu verbreiten, ich hätte noch weitere Personen 'hinter mir' oder sie behaupten, ich werde 'bezahlt' oder 'genutzt', um das zu tun, was ich tue. Aber da ist niemand 'hinter' mir außer ich selbst. Ich bin kein Teil einer Organisation.

Greta Thunberg versichert außerdem, dass sie von niemandem Geld für ihre Aktivitäten bekomme oder Aussicht auf eine zukünftige Bezahlung bekommen habe. "Und so wird das natürlich auch bleiben. Ich habe keinen einzigen Klimaschutzaktivisten getroffen, der gegen Geld für das Klima kämpft. Die Idee ist komplett absurd." Sie reise nur mit der Erlaubnis ihrer Schule, die Reise- und Unterkunftskosten tragen ihre Eltern. Die, so betont sie abermals, seien anfangs ganz klar gegen ihre Pläne eines Schulstreiks gewesen. Sie seien weit davon entfernt, "Klimaaktivisten zu sein".

Ihre Reden, so stellt Greta Thunberg richtig, schreibe sie selbst. Nur um sicherzugehen, dass alle Fakten richtig seien, lasse sie sich von Wissenschaftlern beraten. "Ich will, dass alles absolut korrekt ist, damit ich keine falschen Fakten verbreite oder Dinge falsch verstanden werden", so Greta.

Zum Mobbing wegen ihres Asperger-Autismus schreibt Greta: "Asperger ist keine Krankheit, sondern eine Gabe." Ohne das Asperger-Syndrom hätte sie wahrscheinlich nicht so eigenständig gehandelt. Und zu dem Vorwurf, sie sei zu jung, um sich derart zu engagieren kontert sie:

Ja, ich stimme euch zu, ich bin zu jung dafür. Wir Kinder sollten das nicht machen müssen. Aber da fast niemand etwas unternimmt und unsere Zukunft auf dem Spiel steht, haben wir das Gefühl, weitermachen zu müssen.

Ihren Brief beendet Greta mit emotionalen Worten zu dem Vorwurf, sie würde die Klimakrise schwarz-weiß betrachten und Panik verbreiten: "Ich sage das nur, weil es wahr ist. […] Die Lösung ist schwarz und weiß. Und wenn ich sage, dass ihr panisch sein sollt, meine ich, dass wir diese Krise als Krise behandeln müssen. Wenn dein Haus in Flammen steht, dann setzt du dich nicht hin und sprichst darüber, wie schön du es nach dem Feuer wieder aufbauen kannst. Wenn dein Haus in Flammen steht, dann rennst du raus und gehst sicher, dass alle anderen auch draußen sind, wenn du die Feuerwehr rufst".

Videotipp: Greta Thunberg beim Weltklimagipfel: "Ihr stehlt euren Kindern ihre Zukunft"

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mh

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